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025 - Die toten Augen von London

025 - Die toten Augen von London

Titel: 025 - Die toten Augen von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Menschen umgebracht worden sind?«
    »Davon bin ich überzeugt. In diesem teuflisch ausgeklügelten Verlies starb Gordon Stuart.«
    Sie gingen in die Vorhalle zurück. Neben der Haustür befand sich ein schmales Fenster. Harvey schob den seidenen Vorhang zur Seite.
    »Da steht ein Taxi!« rief er aus. »Es ist gerade vorgefahren.«
    Mit einem Satz war Larry beim Fenster.
    Ein Mann stieg aus dem Wagen und bezahlte den Chauffeur.
    »Reverend John Dearborn - außerordentlich interessant!«
    Dearborn kam auf das Haus zu, seine Hand lag schon auf der Klinke, als er plötzlich den Kopf senkte wie jemand, dem etwas einfällt. Er drehte sich nach dem Wagen um und hob die Hand, »Hören Sie mich?« rief er. »Ich kann Sie nicht sehen - sind Sie noch da?«
    »Ja, Sir«, erwiderte der Chauffeur.
    »Eben ist mir eingefallen, daß ich noch zum Postamt fahren muß. Wollen Sie mich hinbringen?«
    Er machte ein paar Schritte und streckte die Hand aus. Der Chauffeur ergriff sie und öffnete die Wagentür. Das Taxi wendete und fuhr rasch davon.
    »Wir leben in einer Zeit der Zeichen und Wunder«, bemerkte Larry mehr für sich. »Blinde werden sehen wie John Dearborn, und David Judd, tot und begraben, fährt in London spazieren.«
    »David Judd?« wiederholte Harvey verständnislos.
    »Ja - kommen Sie, Harvey, wir haben nicht so bald wieder Gelegenheit, dieses komplizierte Haus zu studieren. Vor allem die Seitentür unten interessiert mich noch.«
    Larry ging voraus zur Geheimtür im Salon, die er wieder zuzog bevor sie zum Pumpenraum hinabstiegen.
    Der Lichtstrahl der Taschenlampe suchte die Wand ab, von der Larry gesprochen hatte.
    »Da, sehen Sie, der Ausgang zum Hof!«
    Das Schlüsselloch der Geheimtür war nicht leicht zu finden, es befand sich ganz unten rechts, dicht über dem Fußboden. Wie erwartet gelangten sie direkt in den Hof hinaus. Larry betrachtete von außen das Mauerstück, durch das sie soeben hinausgetreten waren. Nichts ließ auf eine Öffnung schließen, vielmehr lenkte ein Mattglasfenster in halber Höhe von der Möglichkeit einer Tür überhaupt ab.
    »Verdammt geschickt gemacht!« knurrte Larry beeindruckt.
    Vom Hof aus führte ein überdachter Weg zum großen Tor nach der Straße hin. Larry untersuchte diese Ausfahrt genau. Als er damit zu Ende war, teilte er Harvey mit:
    »Das Rätsel des automatischen Gittertors wäre auch gelöst! Wie ich vermutete, ist es möglich, in den Hof und ins Haus zu kommen, ohne daß die Dienerschaft das geringste bemerkt. Die Funktion der beiden Löcher draußen am Tor ist mir jetzt auch klar. Ich bemerkte sie schon, als ich mir nach Flimmer-Freds Beichte das Haus erst einmal von außen angesehen hatte. Die Löcher befinden sich zu beiden Seiten des Tors nahe über dem Boden. Ist Ihnen beim Wagen, den wir in der Wäscherei fanden, etwas aufgefallen? Ich meine die Stangen, die unterhalb der Scheinwerfer recht ungewöhnlich vorstanden. Erst dachte ich, es wäre irgendeine neue Konstruktionstorheit, aber nun weiß ich, wozu sie dienen. Sobald die Stangen in die Löcher am Tor eindringen, wozu der Wagen einfach ganz dicht auffährt, wird ein Mechanismus im Schloß ausgelöst, das Tor öffnet sich und schließt sich hinter dem Wagen wieder automatisch. Diese Einrichtung hat nicht nur den Vorteil, daß sich alles sehr rasch abwickelt, sondern auch, wie gesagt, daß das Personal nichts bemerkt. So - nun werfen wir noch einen Blick in die Garage und verschwinden dann schleunigst.«
    Die breite Garagentür befand sich gegenüber der Toreinfahrt. Larry fand auch dazu den passenden Schlüssel. Als er ihn im Schloß umdrehte, hörte er, wie sich -in der Garage etwas bewegte.
    »Haben Sie gehört?« flüsterte er.
    Harvey hielt seinen Gummiknüppel bereit. Larry riß beide Torflügel auf. Sie sahen einen Wagen, dessen Reifen noch naß waren, doch schien sich niemand in der Garage zu befinden. Während sie noch standen und einen Moment zögerten, gellte ihnen ein hoher, schriller Schrei entgegen. Larry riß eine Tür der Limousine auf. Bevor er irgend etwas sehen konnte, warf sich ihm eine gigantische Masse entgegen, eine unförmige Gestalt, die mit ihrem Gewicht beide Männer zu Boden drückte. Als sie sich halb betäubt wieder auf die Füße arbeiteten, hörten sie die Garagentür zuschlagen und das Schloß einschnappen. Vergeblich warfen sie sich gegen das Tor, das keinen Millimeter nachgab.
    »Die Frau!« rief Harvey und zeigte auf das Auto.
    Auf dem Boden des Wagens lag zusammengebrochen

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