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0252 - Die Tochter des Totengräbers

0252 - Die Tochter des Totengräbers

Titel: 0252 - Die Tochter des Totengräbers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sah, was die Frau so erschreckt hatte.
    Eine Gefahr für mich bestand nicht. Ich war trotzdem wütend, denn vor meinen Augen verbrannten die Seiten des seltsamen Testaments. Marion hatte die Papiere fallen lassen, als sie kämpfte, und die züngelnden Flammen der brennenden Kerze war wie ein gieriger Finger auf das Papier zugeglitten und hatte es erfaßt.
    Jetzt verbrannten die Blätter. Zu retten war nichts mehr.
    Vielleicht ein gutes Zeichen.
    Nicht nur sie lagen auf dem Boden, auch mein Freund Bill Conolly. Ich mußte feststellen, was mit ihm war, obwohl die Zeit drängte.
    Vielleicht war er verletzt.
    Als ich bei ihm kniete, drehte ich ihn sofort auf den Rücken und erschrak.
    Bill hatte einiges abbekommen. Meine Befürchtungen bestätigten sich. Das Gesicht blutete, und dicht über dem rechten Auge befand sich eine besonders breite Schramme.
    Ich fühlte nach seinem Puls und stellte mit Befriedigung fest, daß er einigermaßen stabil war.
    Rasch lud ich meine Waffe nach und erhob mich. Die auf dem Boden brennende Kerze blies ich noch aus und lief dann zur Tür, wo der zweite Verletzte lag.
    Er war inzwischen ohnmächtig geworden. Zum Glück blutete die Wunde nicht mehr, aber der Mann mußte in ärztliche Behandlung.
    Von dem Skelett und den lebenden Wachsfiguren war nichts mehr zu sehen. Sie hatten die Gunst der Stunde genutzt und waren geflohen. Den Weg kannte ich nicht. Bevor ich ins Ungewisse lief, wollte ich mich bei der Frau erkundigen.
    »Wissen Sie vielleicht, wo sie hingelaufen sein könnten?«
    »Nein.«
    »Aber es muß ein Ziel geben!«
    »Ich weiß es nicht. Quälen Sie mich doch nicht. Vielleicht haben sie das Haus verlassen und sind zum Friedhof gelaufen.«
    »Wo ist der denn?«
    »Am Beginn des Grundstücks. Dort sind die ehemaligen Besitzer des Hauses begraben. Die Vorfahren des Richters haben da ihre letzte Ruhestätte gefunden.«
    Ich nickte. Ja, das konnte durchaus ein Ziel sein. Vielleicht hatten sie vor, die noch älteren Zombies aus den Gräbern zu holen, um eine Schreckensherrschaft zu beginnen.
    Wie dem auch sei, ich durfte das nicht zulassen. Wie die Wachsfiguren reagierten, darüber konnte ich leider nur spekulieren. Bewaffnet waren sie nicht, das hatte ich gesehen, und ich hoffte, daß sie sich auch keinerlei Waffen besorgen würden.
    »Bleiben Sie hier«, sagte ich zu der Frau und machte mich auf den Weg…
    ***
    Natürlich war ich vorsichtig und lief nicht wie ein Irrer. Ich mußte mit heimtückischen Überfällen rechnen, mit dem plötzlichen Zuschlagen aus irgendeiner dunklen Ecke, denn hinter dem Verlies war der Keller zu Ende.
    Und er verlor seine unheimliche Atmosphäre. Ich gelangte in einen völlig normalen Keller, der sogar mit elektrischem Licht ausgerüstet war.
    Nur meine Gegner fand ich nirgendwo.
    Sie hatten leider einen zu großen Vorsprung und würden ihn auch ausnutzen, dessen war ich mir sicher. Zudem wurden sie von einem Zombie angeführt, der sich innerhalb des Hauses auskannte.
    Schließlich hatte er hier gewohnt.
    Ein Richter war er zu seinen Lebzeiten gewesen. Ich hatte auch den Namen gehört.
    Sir Edward Jeffries.
    Während ich durch den Keller schlich, suchte ich nach einer Verbindung, denn unbekannt war mir der Name nicht. Ich kannte zahlreiche Richter, und wenn ich genauer nachdachte, dann gehörte auch der Name Sir Edward Jeffries zu dem Kreis.
    Es lag lange zurück. Wahrscheinlich war der Mann schon pensioniert gewesen, als ich meine Laufbahn bei Scotland Yard begann. Mein Chef, Superintendent Powell, hätte sicherlich mehr damit anfangen können.
    Ich erreichte eine Treppe. Die letzten Stufen fielen als Schatten in den Gang, und ich blieb für einen Moment stehen, um vorsichtig um die Mauer zu peilen.
    Keine Gefahr. Die fünf lebenden Wachsfiguren und der Zombie lauerten mir nicht auf der Treppe auf. Leer lagen die Stufen vor mir. Sie luden mich ein, nach oben zu laufen.
    Das tat ich auch, wobei ich versuchte, die Distanz möglichst lautlos hinter mich zu bringen.
    Die Treppe mündete, wie konnte es anders sein, vor einer Tür, die nicht ganz geschlossen war. Spaltbreit stand sie offen. Entweder ein Zufall oder eine Falle für mich, damit ich schnell durch die Öffnung rennen konnte.
    Ich blieb vorsichtig, hob den linken Fuß ein wenig an, schob ihn vor und trat dann zu.
    Es war ein heftiger Tritt, der die Tür traf und sie nach außen wuchtete. Sie schwang sehr schnell auf. Ich hatte einen freien Blick in die Halle und konnte sogar die geschlossene

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