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0254 - Treffpunkt Leichenhaus

0254 - Treffpunkt Leichenhaus

Titel: 0254 - Treffpunkt Leichenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte ihn nur berührt und ekelte sich vor der Kälte seiner Haut.
    Sie ging jetzt rückwärts. Der Blick war starr auf den Vampir gerichtet.
    Hier brannte das Licht einer Leuchtstoffröhre. Klar und deutlich zeichnete es jede Kontur nach. Für Susan war es ein grausames Licht, und sie erkannte jetzt, daß die Haut des Vampirs tatsächlich einen grünlichweißen Schimmer aufwies.
    War es Moder?
    Der Vampir hatte die Lippen zurückgezogen. Das Pfeifen drang aus seinen Mundwinkeln,, in den Ohren des Mädchens wurde es zu einem grellen nervenzerfetzenden Konzert.
    Mit den Fingern der rechten Hand berührte sie dicht an der Kante die Tischplatte. Als die Hand ins Leere faßte, da wußte sie, daß sie den Tisch hinter sich gelassen hatte.
    Susan atmete heftig. Sie wischte im nächsten Augenblick nach rechts, denn sie wollte den großen Tisch zwischen sich und den Vampir bringen, um eine direkte Konfrontation so lange wie möglich hinauszuzögern.
    Ambiastro ließ sich Zeit. Er wußte genau, daß ihm das Opfer nicht entkommen konnte, dieses Leichenhaus war zu einer Menschenfalle geworden. Und er verhöhnte Susan noch, indem er in die Tasche griff, den Schlüssel hervorholte und ihn seinem Opfer grinsend präsentierte.
    »Den möchtest du gern haben, nicht?« Er sprach abgehackt, brachte jedes Wort nur mühsam über die Lippen, als wäre er erst seit kurzem mit der Sprache vertraut.
    Susan schüttelte den Kopf. Sie war stehengeblieben, eine Tischbreite befand sich zwischen ihr und dem Blutsauger.
    Susan sah die Häme in dem grünweißen Gesicht des Blutsaugers, die rot unterlaufenen Augen, und sie wurde wieder an die Figuren aus den alten Vampirfilmen erinnert.
    »Warum?« fragte sie verzweifelt und sank dabei in die Knie. »Warum willst du mich töten?«
    Der Vampir lachte. »Nicht töten«, sagte er. »Ich will nur nicht, daß du mich verrätst.«
    Das schnappte Susan auf. »Nein«, erwiderte sie hastig. »Keine Angst, ich schwöre dir, daß ich dich nicht verraten werde. Ich…«
    »Keine Schwüre, die du nicht halten kannst. Die Angst allein würde schon dafür sorgen, daß du deinen Mund nicht halten kannst. Ich kenne das, ich weiß Bescheid. Irgendwann würdest du dich verraten, und das würde die Feinde auf meine Spur bringen, denn ich habe Feinde, sogar sehr starke.«
    »Damit…damit…« Susan begann zu stottern, hob ihre Arme an und sprach weiter. »Damit komme ich doch überhaupt nicht in Berührung. Ich kenne deine Feinde nicht, weiß nicht, wer sie sind.«
    »Aber sie werden dich finden und dich befragen. Das darfst du nicht vergessen. Sie sind sehr schlau, sie wissen genau, wie man mich finden kann. Deshalb schalte ich alles aus. Deinen Vater brauche ich noch, danach ist auch er fällig.«
    Nach diesen Worten setzte sich der Vampir wieder in Bewegung, streckte seine Arme aus, und auch die gespreizten Hände schnellten über den Tisch, ohne das Mädchen allerdings zu erwischen, denn Susan zuckte zurück, und die nach unten fallenden Hände des Blutsaugers klatschten auf die Leiche.
    Susan schielte zur Tür.
    Es waren nur wenige Yards. Auch wenn sie hindurch war, hatte sie es noch immer nicht geschafft, denn es war abgeschlossen, und sie konnte höchstens in den Keller, wo der Kreislauf wieder von vorn begann.
    Ihr Blick fiel auf das große Waschbecken. Sie suchte nach einer Waffe, mit der sie sich gegen den Unhold verteidigen konnte. Da standen Eimer auf dem gefliesten Boden, Gummitücher waren ebenfalls vorhanden, sie sah einen Wischer mit breitem Gummirand, aber keine Gegenstände, die für einen Vampir tödlich waren.
    Nicht einmal ein Messer!
    Ambiastro kam.
    Plötzlich wurde er schnell. Er hatte mitbekommen, daß das Mädchen abgelenkt worden war, huschte wie ein Schatten um den Tisch hervor und tauchte vor Susan auf.
    Die warf sich zurück. Sogar so weit, daß sie mit dem Rücken gegen die Kante des Beckens prallte, aufschrie und in ihrer Panik den Wischer griff.
    Als der Vampir sie packen wollte, wuchtete sie ihn herum. Mit dem abgerundeten Ende des Griffs erwischte sie ihn und drückte ihn tief in den Leib des Vampirs.
    Der hatte nicht damit gerechnet, daß sich das Mädchen noch einmal so wehren würde, machte eine unfreiwillige Verbeugung, und Susan löste ihre linke Hand vom Griff, krümmte die Finger zu einer Klaue und zog sie durch das Gesicht des Vampirs.
    Es war ein schreckliches Gefühl für sie. Die Haut erinnerte sie an dünnes, feucht gewordenes Papier, und sie blieb unter ihren spitzen

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