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0254 - Treffpunkt Leichenhaus

0254 - Treffpunkt Leichenhaus

Titel: 0254 - Treffpunkt Leichenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schwimmflossen erinnerten.
    Das Skelett war völlig nackt, und auch zwischen den Zehen spannte sich diese dünne Haut.
    »Ist er das?« fragte ich Myxin.
    »Er muß es sein.«
    Die Antwort erstaunte mich etwas. »Du weißt es nicht genau?«
    Myxin lächelte. »Doch, trotz meines langen Schlafes.«
    Ambiastro schien die Umgebung nicht zu gefallen. Er blieb auch nicht ruhig. Seine Hände öffneten und schlossen sich. Dabei spannte sich auch die Haut, und sie wirkte so, als würde sie jeden Moment platzen.
    Wieder wollte ich, daß Myxin uns half. »Willst du nicht mit ihm reden?« fragte ich den kleinen Magier.
    »Ich kann es versuchen.«
    Wir zogen uns zurück, so daß sich die beiden allein gegenüberstanden. Wir, das waren Azucena, Tassilo und ich.
    Ich schaute mir den jungen Zigeuner an. Er blutete am Hals.
    Allerdings sah ich keine Punkte, wie sie von Vampirzähnen hinterlassen werden, sondern lange, blutige Streifen, die bis an den Kragen seines Hemdes reichten.
    War er schon infiziert worden?
    Ich wollte es nicht glauben und schaute ihn mir genauer an. Oft konnte man in den Augen der Personen lesen, ob etwas geschehen war. Bei ihm sah es nicht so aus. Zudem schien er Schmerzen zu haben, denn er stöhnte leicht, während Azucena mit ihrer gichtkrummen Hand über sein Haar strich.
    Myxin sprach.
    Wieder einmal wunderte ich mich, was er alles wußte und an was er sich erinnerte. Er redete in der Sprache, die auch im alten Atlantis gesprochen wurde. Davon jedenfalls ging ich aus, aber er bekam von Ambiastro keine Antwort.
    Das seltsame Skelett hielt sich eisern zurück.
    Myxin änderte seine Redeweise. Sie wurde drängender. Die Laute, mit zahlreichen dumpfen Vokalen bestückt, drangen schneller aus seinem Mund, und er erzielte auch einen Erfolg, denn zum erstenmal öffnete das Wesen seinen Mund, wobei innerhalb des Schädels ein dunkles Maul entstand.
    »Was hat er gesagt?« wollte ich wissen.
    Myxin drehte mir kurz sein leicht grünlich schimmerndes Gesicht zu.
    »Er spricht von einem Orakel.«
    »Und?«
    »Mehr hat er noch nicht gesagt.«
    »Beeil dich!« forderte ich den kleinen Magier auf. »Ich habe ein verdammt ungutes Gefühl.«
    »Wieso?«
    »Lady X vielleicht. Sie wird alles daransetzen, um ihn in die Hände zu bekommen.«
    »Du brauchst nicht zu bleiben, John. Wenn du draußen die Stellung halten oder nachschauen willst, ich habe wirklich nichts dagegen. Mit Ambiastro werde ich allein fertig, zudem verstehst du auch die Sprache nicht.«
    Da hatte Myxin recht. Ich verstand die Sprache der alten Atlanter tatsächlich nicht. Das war besonders deutlich geworden, als ich das Buch der sieben Siegel lesen wollte und es nicht konnte. [4]
    Ich nickte. »Okay, ich schaue mich mal draußen ein wenig um. Vielleicht lauert die Scott schon.«
    Azucena wollte dableiben. Tassilo ebenfalls. Ich aber schritt durch den Wagen und näherte mich der Tür.
    Ich hatte bereits die Hand ausgestreckt, als es geschah. Vielleicht noch einen großen Schritt befand ich mich von der Tür entfernt, als sie von draußen aufgewuchtet wurde, mir entgegenflog, ich zur Seite kippte und die Gestalt auf der Schwelle nicht sah, dafür jedoch hörte.
    »Ambiastro, jetzt stirbst du!«
    Lady X hatte die Worte geschrien und schoß…
    ***
    Die Hand aus dem Sarg!
    Plötzlich kam sich das Mädchen vor wie in einem Gruselfilm. Von einem Augenblick zum anderen war Susan Water völlig von der Rolle, sie wußte nicht mehr, was sie tun sollte, und ausgerechnet jetzt schaute noch ihr Vater zu ihr hoch.
    »Susan!« schrie er. »Bist du wahnsinnig!« Plötzlich klang seine Stimme nicht mehr so schwerfällig, er schien seinen trunkenen Zustand abgeschüttelt zu haben, war voll da und nüchtern.
    Susan hörte zwar den Ruf ihres Vaters, sie blieb aber auf der Treppe stehen und reagierte nicht. Dafür schaute sie genau zu, wie der Sargdeckel von innen immer mehr in die Höhe gedrückt wurde und der Hand auch ein Arm folgte.
    Nackt war er nicht. Er steckte in einem Ärmel aus dunklem Stoff, und als die Finger sich bewegten, da wurde Susan an die zuckenden Beine einer Spinne erinnert.
    Sie ekelte sich, denn sie mochte diese Tiere überhaupt nicht.
    Der Vampir stieg aus dem Sarg. Er wuchtete den Deckel jetzt schneller hoch, so daß der Unheimliche den Sarg verlassen konnte.
    Er war völlig normal angezogen, wenn seine Kleidung auch altmodisch wirkte.
    Seltsam schimmerte seine Gesichtshaut. Trotz der schlechten Beleuchtung glaubte Susan, das grüne Schimmern auf der

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