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0256 - Der Höllen-Salamander

0256 - Der Höllen-Salamander

Titel: 0256 - Der Höllen-Salamander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Gedanke durchzuckte sie. Aber der Bursche befand sich genau im Sichtfeld Leonardos …
    Er war jetzt neben ihr. Bemerkte er sie nicht?
    Sie schnellte sich aus ihrer Deckung hervor, begann zu rennen und sorgte dafür, daß sie dabei möglichst viel Krach machte: Der Reiter zügelte sein Knochenpferd, fuhr herum und sah Teri, wie sie über die Seitenstraße davonrannte, als habe sie etwas ausgefressen. Und das konnte sich im Moment ja nur gegen die Unterdrücker richten …
    Die Überlegung der Druidin ging auf. Der Skelett-Krieger setzte ihr nach! Er ritt in die Seitenstraße hinein, verschwand damit aus Leonardos Sichtfeld und jagte heran.
    Pferd ist schneller als Mensch. Teri schlug einen Haken und kam ihm dann plötzlich von seitwärts entgegen. Der Knochenmann schien einen recht eingleisigen Verstand zu besitzen, weil er mit einem Angriff nicht rechnete. Teri schnellte sich hoch, sprang ihn an und schaffte es, ihn vom Pferd zu reißen. Die metallene, rostige und verschmierte Rüstung krachte und schepperte. Ein Teil bohrte sich schmerzhaft gegen Teris Hüfte.
    Der Knochenmann war zu überrascht, um sich schnell genug wehren zu können. Noch während er versuchte, sich aufzurichten, zerrte die Druidin ihm das schartige Schwert aus der Scheide. Sie warf sich zurück, rollte einmal um die Längsachse und sah, wie der Knochenmann sich auf sie werfen wollte.
    Er stürzte genau in den mit beiden Händen geführten Schwerthieb hinein. Teri riß die Waffe von rechts nach links und schlug ihm den Schädel vom Rumpf. Klappernd und rauchend brach der Knochenmann zusammen.
    Das Pferd war nicht geflohen. Seines Reiters ledig, war es nur ein paar Schritte weiter getrabt und wartete dort auf die Rückkehr seines Besitzers. Gut dressiert, fand Teri. Sie lief auf das Gerippe zu und schwang sich in den stinkenden, halb vermoderten Sattel, das Schwert noch in der Faust.
    Dann gab sie dem Knochentier die Hacken zu spüren.
    Es reagierte wie ein lebendes Pferd und zog an! Ein triumphierendes Lachen flog über Teris Gesicht, als sie es schaffte, das Skelett-Pferd zu lenken.
    Nach Süden! Hinter der Horde her, die Gustav jagte – oder Zamorra!
    ***
    Zamorra schalt sich einen Narren. Wie ein Anfänger hatte er sich benommen! Und genau das war eingetreten, was nicht hätte geschehen dürfen: Leonardo hatte ihn entdeckt.
    Und jetzt waren sie hinter ihm her.
    Er rannte dicht neben den Häusern her, sprang über niedrige Zäune. Sein Glück war es, daß er sich hier halbwegs auskannte. Aber Leonardos Reiter auch! Sie wußten ebenfalls genau, wo er sich bewegen konnte und wo nicht.
    Zwei stürmten durch einen Vorgarten direkt auf ihn zu. Ein Morgenstern wirbelte durch die Luft. Zamorra hörte das Heulen der kreisenden Stahlkugel mit den spitzen Dornen.
    Er fuhr herum, hob das Schwert Gwaiyur. Dicht vor ihm parierte der Morgensternkämpfer sein Pferd und hieb mit der Waffe zu.
    Zamorra wußte, daß der Reiter nur einen Schlag hatte. Damit mußte er Zamorra treffen. Verfehlte er ihn, war er verloren.
    Da jaulte die Stachelkugel heran! Zamorra machte einen Sprung vorwärts, direkt unter das sich aufbäumende Skelettpferd. Der Morgenstern pfiff über ihn hinweg. Der Skelett-Krieger bekam Schwierigkeiten, die schwere Kugel abzufangen. Zamorra hieb mit Gwaiyur zu. Die Klinge glühte auf und brachte das Knochenpferd zu Fall. Es rempelte gegen den anderen Reiter, der mit einem Langschwert zuschlagen wollte. Beide stürzten. Zamorra ließ sich zur anderen Seite fallen, sprang wieder hoch und ließ Gwaiyur kreisen. Ein Skelettarm flog durch die Luft, dann ein Schädel. Das Langschwert krachte gegen Gwaiyur. Funken sprühten, als die beiden Klingen aneinander lang schrammten. Das schartige Langschwert ging an der Parierstange Gwaiyurs vorbei und traf die Hand des Parapsychologen. Er merkte den Schmerz nicht einmal, hielt die Waffe eisern fest und stieß sie nach vorn. Eine kurze Drehung – der Totenschädel samt Helm wurde davongewirbelt.
    Sofort sprang Zamorra zurück und sah sich um. Da waren die anderen Reiter. Gut zehn, die jeden Fluchtweg absperrten.
    Ihre Rüstungen und Knochen rasselten.
    »Gib auf, Zamorra! Du hast keine Chance mehr«, krächzte einer von ihnen.
    Da flammten Lichter auf. Ein Motor heulte. Etwas krachte mit aller Gewalt gegen zwei Knochenreiter, brachte sie zu Fall. Eine Hupe dröhnte.
    Der Geländewagen!
    Es war Zamorra gar nicht aufgefallen, wie nah er dem Dorfrand schon war. Und jetzt griff Nicole ein.
    Zamorra spurtete

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