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0256 - Der Höllen-Salamander

0256 - Der Höllen-Salamander

Titel: 0256 - Der Höllen-Salamander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wieder tun. Es wird zerstören und töten. So lange, bis mein Wille erfüllt ist. Denn ich selbst habe die Geduld verloren. Ich warte nicht länger. Ihr wißt, wo ihr mich findet.«
    Er riß sein Pferd herum, das im Gegensatz zu den anderen nicht skelettiert war.
    »Und noch eins«, rief er über die Schulter. »Denkt nicht, ihr könntet fliehen. Ihr habt es beim letzten Angriff des Salamanders versucht, und es wird auch dieses Mal nicht gelingen. Ihr habt nur eine Chance!«
    Ohne ein weiteres Wort galoppierte er davon. Die Krieger, die bei ihm waren, folgten ihm. Zurück blieben erregte und verstörte Menschen. Teri hielt sich im Hintergrund.
    Panik drohte auszubrechen. Jedem der Männer und Frauen steckte noch der letzte Besuch des Ungeheuers in den Knochen. Eine Bestie, die nicht zu besiegen war.
    »Aber wir wissen doch nicht einmal, wer es war!« schrie jemand.
    »Doch! Gustav! Gustav und vielleicht ein paar von seinen Freunden …«
    »Holt sie her!«
    »Ihr wollt sie doch wohl nicht im Ernst diesem Killer dort oben ausliefern? Wollen wir so viel Schuld auf uns laden?«
    »Wollen wir sterben?«
    »Wir sollten abwarten. Zamorra kommt zurück und verjagt den Bastard!«
    »Zamorra ist selbst geflohen. Er kann nichts tun … wir müssen gehorchen oder wir sterben alle!«
    Teri wartete nicht mehr länger. Die Diskussion würde nicht mehr lange andauern. Zu frisch und furchtbar war noch die Erinnerung, und der Selbsterhaltungstrieb der Menschen war groß. Über kurz oder lang würden sie sich dazu entschließen, Gustav und Jules auszuliefern. Und Teri konnte es ihnen nicht einmal verdenken.
    Es gab nur eine Möglichkeit.
    Zamorra mußte wirklich zurückkommen. Gemeinsam mußten sie den Höllen-Salamander vernichten, ehe er erneut morden konnte.
    Die Druidin lief zurück zu dem beschädigten Wagen. Gustav kauerte immer noch im Schatten. Mit hastig hervorgesprudelten Worten unterrichtete Teri ihn.
    »Wir müssen fliehen«, stieß Gustav hervor.
    »Das ändert nichts … ihr könnt nicht fliehen. Die Sperren verhindern es. Leonardo hat euch doch alle im Griff, sonst wärt ihr gestern schon ausgewandert. Versteckt euch. Wir müssen Zeit gewinnen.«
    »Du hast einen Plan«, erriet Gustav.
    Teri nickte. »Ja. Aber dabei kann ich euch Rebellen nicht gebrauchen. Seht zu, daß euch die Leute vorerst nicht finden. Derweil kümmere ich mich um alles andere.«
    »Vernichte den Montagne«, flüsterte Gustav. »Töte ihn!«
    Dann huschte er davon.
    Teri sammelte ihre Kräfte. Sie versuchte Zamorra anzupeilen, und nach einer Weile spürte sie ihn – sehr, sehr weit entfernt. Dennoch mußte sie zu ihm. Jede Sekunde, die verstrich, konnte Leben bedeuten.
    Sie konzentrierte sich und sprang .
    Im gleichen Moment, als sie das Dorf verließ, erhob sich ein geschuppter Riesenschädel eines mächtigen Ungeheuers unweit der Häuser aus den Fluten der Loire.
    ***
    Leonardo und die zurückkehrenden Verfolger erreichten gleichzeitig das Château. Der Montagne wandte sich dem Knochenoffizier zu, der an seiner Seite ritt. Er wußte, daß die Skelette keine Müdigkeit und Erschöpfung kannten, im Gegensatz zu menschlichen Kriegern. Deshalb bevorzugte er die Untoten. Nur gut, daß Satan immer wieder Nachschub lieferte. Denn sie waren wirklich leicht zu töten, da hatte dieser Gustav Recht. Man mußte nur wissen, wie es zu tun war. Fünf waren diesmal auf der Strecke geblieben. Das waren fünf zuviel.
    Er mußte etwas tun, um das in Zukunft zu ändern. Er mußte sie unbesiegbar machen. So einfach durfte er es seinen Gegnern nicht machen. Es kam irgendwann der Zeitpunkt, da er sich endgültig von Asmodis lossagte und seinen eigenen Weg ging. Wenn es dann keinen Nachschub an Kriegern mehr gab, ging es nicht an, daß sie ihm reihenweise erschlagen wurden. Denn sie besaßen auch keinen Selbsterhaltungstrieb. Sie kämpften wie Maschinen, wie Roboter, ohne jede Rücksicht auf sich selbst.
    »Fünfzig Krieger«, sagte Leonardo. »Umstellt das Dorf. Zamorra wird kommen. Erschlagt ihn, wo ihr ihn findet. Und seid vorsichtig. Er darf diese Nacht nicht überleben.«
    »Herr, wie könnt Ihr so sicher sein, daß er kommt?« fragte der Offizier.
    Leonardo lachte spöttisch.
    »Das laß nur meine Sorge sein«, sagte er. »Nun handle!«
    »Ich höre und gehorche, erhabener Fürst«, sagte der Knochenmann.
    Leonardo löste sich von dem Pulk und ritt über die Zugbrücke. Andere Krieger kamen an ihm vorbei und ritten nach draußen. Sie grüßten ihn nicht. Er

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