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0257 - Der Schädel des Hexers

0257 - Der Schädel des Hexers

Titel: 0257 - Der Schädel des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu.
    Er zerstörte die Überreste, die nach den Treffern zu Asche wurden.
    Nur den Schädel hatten wir nicht gefunden. Es war tatsächlich der, der geschrien hatte, als Suko ihn im Atelier des Malers Anderson anfaßte.
    Kaum zu glauben.
    »Und jetzt werden wir den Schädel auch noch zerstören«, erklärte er, während er aus dem Grab kletterte.
    »Das schaffen Sie nicht!«
    »Warten Sie es ab.« Ich lächelte dem Zweifler McLion zu. »Und Sie kommen mit.«
    »Wohin?«
    »Wir wollen Ihren Freunden gern einige Fragen stellen. Sicherlich warten die McLellans schon auf uns.«
    »Nein!« schrie er. »Nein, da setze ich keinen Schritt hin.« Er wich vor uns zurück und streckte dabei seine Arme aus, als hätte er Furcht vor einer Gewaltanwendung.
    Daran dachte keiner von uns. Wenn er nicht mitwollte, sollte er seinen eigenen Weg gehen. Danach fragten wir ihn auch.
    »Ich bin bei den McLions zu Hause. Sicherlich haben sie mich schon gesucht. Meine Familie wartet…«
    Ich nickte. »All right, gehen Sie. Nur eines möchte ich Ihnen sagen, Broderick. Keine Rachegedanken!«
    »Wie kommen Sie denn darauf?«
    Ich lächelte süffisant. »Nur so, mein Lieber. Könnte doch sein — oder nicht?«
    Er senkte den Blick, ballte die Hände und erwiderte: »Ich werde jetzt gehen.«
    Wir hielten ihn nicht auf. Durch das Buschwerk wühlte er sich in Richtung Friedhofstor. Schon bald war er aus unserem Blickfeld verschwunden.
    Suko fragte mich: »Traust du dem Braten?«
    »Nein. Der Mann hegt Rachegedanken. Wie alle aus den Clans. Ich habe das Gefühl, in eine regelrechte Western-Fehde hineingeraten zu sein.«
    »Aber mit Horror«, ergänzte Suko.
    »Leider.«
    Wir hatten ebenfalls auf diesem kleinen Friedhof nichts mehr zu suchen und gingen denselben Weg zurück, den wir gekommen waren. Von Brod McLion sahen wir nichts mehr. Die Dunkelheit hatte ihn bereits verschluckt.
    »Bleibt es bei unserem Plan?« fragte Suko.
    »Sicher.« Ich grinste. »Wolltest du den McLellans nicht noch einen guten Abend wünschen?«
    Suko nickte entschlossen. »Und ob.« Er stapfte neben mir her. Der Inspektor war wütend. Er hatte nicht vergessen, wie übel ihm von den McLellans mitgespielt worden war. Diese Rechnung wollte er dem Clan noch präsentieren.
    Als wir den Wagen erreichten, blieben wir für einen Moment stehen, denn etwas hatte sich verändert.
    Genau dort, wo die Fabrik und auch das Haus der McLellans liegen mußten, war etwas geschehen.
    Wir sahen Licht.
    Da schimmerten hellgelbe Flecken durch die grauschwarze Dunkelheit.
    Leider waren wir zu weit entfernt, um erkennen zu können, ob sich hinter den Fenstern des Hauses jemand bewegte. Schatten sahen wir jedenfalls nicht.
    »Los, Suko, steig ein!«
    »Sehr gern, Sheriff.«
    Ich schaute ihn überrascht an. »Wieso Sheriff?«
    »Hast du nicht vorhin selbst behauptet, dich wie in einem Western zu fühlen?«
    »Genau. Wie der härteste Mann seiner Zeit…«
    ***
    Archer McLion bekam die Kraft der unheimlichen Schädel voll zu spüren.
    Zuerst war es nur dieses türkisfarbene, nicht erklärbare Licht gewesen, was ihn in so großes Erstaunen versetzte, jetzt aber traf ihn die wahre Magie der Schädel.
    Denn sie griffen an.
    Leicht, fast schwerelos lösten sie sich aus ihren Nischen und zielten auf den wie erstarrt dastehenden Archer McLion. Sekundenlang wußte er nicht, was er überhaupt unternehmen sollte, und er hörte das wilde, böse Lachen der Gilda McLellan, während der erste Schädel gegen seine Schulter hieb. Der Stoß war sehr heftig geführt worden. Er drückte ihn herum, und McLion taumelte.
    Weitere Schädel prallten gegen ihn, wobei Archer erlebte, daß diese fliegenden Totenköpfe durchaus in der Lage waren, etwas zu zerstören.
    Sie bissen zu.
    Einer fügte ihm eine Wunde an der rechten Wange zu. Sofort schoß Blut aus der Wunde, das über den Schädel hinweglief, der sich noch festgebissen hatte. Ein zweiter hackte in seine rechte Wade, ein dritter, vierter und fünfter Schädel waren plötzlich da. Sie verletzten, bissen, waren gnaden los, kämpften und wollten nur vernichten.
    Innerhalb weniger Sekunden hatten die Totenköpfe den Mann eingekreist, und sie umschwirrten ihn wie gewaltige Insekten, nur daß die Schädel eben wesentlich gefährlicher waren als Bienen oder Wespen.
    Sie wollten ihn schnell vernichten. Und sie schafften es.
    Die Schmerzen waren wie Feuer. Scharf die Bisse. Er spürte sie überall.
    Seine Kraft würde ihn bald verlassen, dessen war er sicher, und schon jetzt

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