Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0257 - Der Schädel des Hexers

0257 - Der Schädel des Hexers

Titel: 0257 - Der Schädel des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
gewonnen.
    Sie dachte darüber nach, wo sie die Leiche hinschaffen sollte. Das sollten ihre Brüder entscheiden. Auf dem Grundstück der McLellans gab es für Gräber genügend Platz.
    Und dann hörte sie ein Geräusch.
    Es war an der Tür der Gruft aufgeklungen. Bekannte Laute, die entstehen, wenn jemand einen Schlüssel in ein Schloß schiebt, um aufzuschließen.
    Gilda löschte sofort die Lampe und huschte vor. Als sie die Hälfte der Strecke hinter sich gelassen hatte, blieb sie stehen und richtete die Mündung der Maschinenpistole auf den Eingang.
    Wenn jetzt ein Feind kam, dann würde sie die Arbeit nicht mehr den magischen Totenköpfen überlassen…
    ***
    Langsam nur schwang die schwere Tür auf. Deutlich waren das Quietschen und Kratzen zu vernehmen, als sie über den Boden scheuerte. Der Spalt vergrößerte sich in Sekundenschnelle und wurde schließlich so groß, daß Gilda McLellan auf der Schwelle die Schatten erkannte.
    Und sie hörte Stimmen.
    Sofort ließ sie den Lauf der Maschinenpistole sinken, denn für ihren eigenen Clan brauchte sie keine Kugeln.
    Ihr Vater und die beiden Brüder kehrten zurück.
    »Hier bin ich«, sagte sie, wobei ihre Stimme einen dumpfen Unterton bekam.
    Die drei Männer erstarrten. Dann erklang die Stimme Isaak McLellan.
    »Bist du es tatsächlich, Tochter?«
    »Ja, Dad.«
    »Aber was tust du in der Gruft?«
    »Kommt her, dann seht ihr es!«
    Die übrigen Mitglieder der Familie waren von nun an nicht mehr so vorsichtig. Sie drängten in die Gruft hinein und blieben trotzdem bereits nach wenigen Schritten stehen, denn sie hatten die Waffe in den Händen der jungen Frau erkannt.
    »Hast du geschossen?« fragte der Alte.
    »Ja.«
    »Auch erschossen?« Jetzt klang seine Stimme lauernd.
    »Nein, aber es hat trotzdem einen Toten gegeben, Dad.«
    »Und wer ist es?«
    »Archer McLion.«
    Als Gilda McLellan diesen Namen erwähnte, schwiegen die drei Männer.
    Sie starrten sich an, schauten auf das Mädchen, und Gilda hob nur die Schultern. »Er hat die Gruft geschändet, und die Schädel nahmen Rache dafür.«
    »Wo ist er denn?« wollte Ronald, der älteste Bruder, wissen.
    Gilda deutete mit dem abgespreizten Daumen über ihre Schulter nach hinten. »Da kannst du ihn finden.«
    Ronald lief nicht allein. Er nahm Irvin, den zweiten Bruder mit. Nur der Vater blieb zurück. Er hielt das in der Hand, was die Sippe nach London geführt hatte.
    Den Schädel des Hexers!
    »Ihr habt ihn wieder?« fragte Gilda, kam näher und strich mit einer Hand über das Gebein, während ihre beiden Brüder die mitgebrachten Lampen einschalteten und die Nischen sowie den Toten damit anleuchteten.
    »Ja, so mußte es sein.«
    »Und?«
    »Es hat alles gut geklappt. Nur ist uns so ein Chinese in die Quere gekommen.«
    »Habt ihr ihn erschossen?«
    »Nein.«
    »Dann ist er ein Zeuge!«
    Der Alte hob die Schultern. »Keine Bange, Kind. Er wird sich wegen eines alten Totenschädels kaum Gedanken machen. Außerdem war er Polizist. Und da bin ich vorsichtig.«
    »Das wäre ich auch gewesen«, gab Gilda zu und nickte heftig.
    »Daddy, komm doch mal her«, hörten die beiden Ronald aus dem Hintergrund rufen.
    Gilda ging mit. Sie hielt sich neben ihrem Vater, der zuerst den Schädel auf die Säule stellte und sich dann den toten Archer McLion anschaute.
    »Was sagst du dazu?« fragte Gilda.
    »Er ist selbst schuld«, antwortete das Clan-Oberhaupt.
    »Neugier macht sich eben nicht bezahlt.« Der alte Mann lachte. »Wieder einer aus der McLion-Sippe weniger.«
    »Stellt sich die Frage, was wir mit ihm machen«, meinte Irvin und strich sein dunkles Haar zurück.
    »Wir begraben ihn. Das habe ich mir bereits alles überlegt.« Gilda sprach die Worte.
    »Aber erst später!« ordnete ihr Vater an. »Laßt uns zuvor ins Haus gehen und einiges besprechen. Hier liegt der verfluchte McLion erst einmal gut.« Isaak grinste wölfisch und drehte sich hastig um, damit er als erster die Familiengruft verlassen konnte.
    Seine Kinder folgten ihm langsamer. Ronald hatte an Gilda eine Frage.
    »Sag mal, Schwester, wie ist der Kerl überhaupt in unsere Gruft gekommen? Hast du ihn reingelassen?«
    »Wie käme ich dazu? Nein, dieser Hund hatte einen Nachschlüssel. So ist es ihm auch gelungen, den Schädel zu stehlen und nach London zu schaffen. War eine haarige Sache. Er lauerte mir auf und hätte mich fast geschafft, aber…,« sie lächelte plötzlich, »ich habe ja Freunde, auf die ich mich verlassen kann.«
    »Zum Glück, Schwester,

Weitere Kostenlose Bücher