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0257 - Der Schädel des Hexers

0257 - Der Schädel des Hexers

Titel: 0257 - Der Schädel des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht den geringsten Fehler erlauben.
    Platz bot man mir nicht an. Das hatte ich auch nicht erwartet, und so blieb ich stehen.
    »Zum Sinclair-Clan gehören Sie also nicht«, stellte Isaak fest. »Was wollen Sie?« erkundigte er sich lauernd.
    »Ich komme aus London!«
    Keine Regung in den Gesichtern. Sie hatten sich ausgezeichnet in der Gewalt, obwohl sie sicherlich ahnten, aus welchem Grund ich sie aufgesucht hatte.
    »Was verschafft uns denn die Ehre?« Die Stimme des Clan-Führers klang spöttisch.
    »Lassen Sie mich ausreden«, sagte ich lächelnd. »Ich bin nicht privat hier, sondern aus beruflichen Gründen. Mein Job ist es, Verbrechen aufzuklären. Ich bin Oberinspektor bei Scotland Yard, und ein Fall hat mich zu Ihnen geführt.«
    McLellan nickte. Seine Söhne sagten nichts. Sie standen da und schwiegen.
    »Und?« fragte der Alte schließlich nach einer Weile. »Was haben wir damit zu tun? Wir sind uns keiner Schuld bewußt.«
    »Aber Sie waren in London.«
    »Sicher.«
    »Und genau um den Besuch geht es, Mister.«
    »Rücken Sie schon mit der Sprache heraus. Bisher haben wir Sie geduldet, aber denken Sie nicht, daß Sie sich in meinem Haus unbegrenzt aufhalten können.«
    »Das hatte ich auch nicht vor, Mr. McLellan. Ich möchte Sie nur fragen, was mit dem Schädel geschehen ist.«
    »Welcher Schädel?«
    »Wissen Sie das wirklich nicht?«
    »Nein.«
    »Dann muß ich die Aussagen eines Kollegen zitieren, den Sie bedroht und niedergeschlagen haben. Sie erinnern sich bestimmt an den chinesischen Inspektor?«
    McLellan schwieg. Er suchte fieberhaft nach einem Ausweg, und die Gedanken las ich von seinem Gesicht ab. Es waren keine guten, sondern sehr böse. Die Lippen zuckten. Auch das Spiel der Wangenmuskeln war hektisch, und die Söhne des Alten hatten bereits eine gespannte Haltung eingenommen.
    »Gehen Sie!« sagte Isaak McLellan scharf. »Verschwinden Sie aus meinem Haus. Ich will Sie nicht mehr sehen!«
    »Natürlich gehe ich«, erklärte ich. »Allerdings möchte ich von Ihnen eine klare Antwort. Ich werde Sie erst verlassen, wenn ich genau weiß, was mit dem Schädel los ist. Sollte er tatsächlich schwarzmagisch aufgeladen sein, dann…«
    »Was ist dann?« schrie Isaak. »Dann muß ich ihn zerstören!« Schwer fielen meine Worte in die erwartungsvolle Stille. Ich wußte, daß ich damit an etwas Heiliges gerührt hatte, was die Familie beschäftigte. Der Schädel mußte für sie ungemein wichtig sein. Ich hatte voll ins Schwarze getroffen, denn an ihm schien die Existenz des Clans zu hängen.
    Isaak drehte sich langsam um, streckte seinen Arm aus und nahm das Whiskyglas von der Schreibtischplatte. Er trank es leer, setzte es ruckartig ab und wandte sich wieder um. »Sie sind aus London gekommen, um uns zu besuchen«, murmelte er. »Also gut, das alles nehme ich hin. Sie haben Fragen gestellt und entsprechende Antworten bekommen, aber eine Antwort auf den Schädel werde ich Ihnen nicht geben. Es gibt ihn, das stimmt in der Tat, und er wird auch bleiben. Sie, Sinclair, werden ihn nicht zerstören. Niemals!«
    »Daß Sie so reagieren würden, habe ich mir gedacht, Mr. McLellan. Aber hier stehen Dinge auf dem Spiel, die ihren Ursprung in der Schwarzen Magie gehabt haben, und ich bin angetreten, um diese Kräfte zu bekämpfen. Haben Sie mich verstanden?«
    »Ja, sehr gut.«
    »Dann hindern Sie mich nicht!«
    McLellan starrte mich an. Seine Augen verengten sich. Er stand dicht vor einer Entscheidung, und ich schielte auch zu seinen Kindern hinüber, die ihre Waffen angehoben hatten.
    Der Alte nickte. »Nehmt ihn fest!« befahl er.
    Darauf hatten die beiden Söhne und das Mädchen nur gewartet.
    Plötzlich zielten die Mündungen der Gewehre direkt auf mich. Man hatte mich eingekesselt.
    Von drei Seiten konnte das tödliche Blei in meinen Körper fahren und mich töten.
    Ich hielt den Atem an. Noch hatte der Alte keinen Schießbefehl gegeben, schonen würde er mich auch nicht. Da brauchte ich nur in seine Augen zu blicken, die kalt wie gefrorenes Wasser wirkten.
    »Sie haben den Bogen überspannt, Polizist!« zischte er mir entgegen.
    »Sie hätten in London bleiben und alles auf sich beruhen lassen sollen. Jetzt ist es zu spät. Wer sich mit den McLellans anlegt, bekommt dies zu spüren. Das haben schon andere als Sie gemerkt. Wir waren bisher immer die Gewinner und werden es auch weiterhin bleiben. Haben wir uns verstanden?«
    »Sie haben laut genug gesprochen.«
    »Der Spott wird Ihnen vergehen,

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