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0273 - Die Sekte aus dem Jenseits

0273 - Die Sekte aus dem Jenseits

Titel: 0273 - Die Sekte aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schlug zu. Bewußtlos brach der Anführer zusammen.
    Für den zweiten reichte es nicht mehr.
    Der ahnte die Gefahr, als er neben sich den Schatten des Zusammenbrechenden sah, und warf sich zur Seite. In einer gleitenden Bewegung zog er das Schwert. Zamorra versetzte ihm einen Taekwondo-Tritt, der den Mann zu Boden schleuderte, aber nicht ausschaltete, und hetzte los.
    Weg von hier!
    Nicole war ins Gebäude geflohen. Also mußte er in den Wald. Er rannte los. Hinter ihm brüllte der Hexen jäger etwas. Zamorra wandte den Kopf und sah, daß der Mann wieder auf den Beinen war und sein Schwert wie eine Lanze schleudern wollte. Den Trick hatte er wohl dem Ritter Roland abgeguckt.
    Die kurze Sekunde reichte aber. Zamorra sah zu spät, was da in seinem Weg auftauchte.
    Der Brunnen, dessen Begrenzungsmauern abgetragen waren! Das Loch im Burghof!
    Er konnte sich nicht mehr bremsen oder ausweichen.
    Als das Schwert heranjagte, stürzte er. Der Griff traf noch seinen Hinterkopf. Er spürte den stechenden Schmerz an der Stelle, wo ef in der Nacht schon getroffen wurde, und eine ganze Milchstraße mit Myriaden funkelnder Sterne flog explosionsartig vor ihm auseinander. Dem grellen Funkellicht folgte die erbarmungslose Schwärze, die alles verschlang.
    Zamorra merkte nicht mehr, wie tief er stürzte.
    Langsam kam der Hexenjäger heran, blieb vor dem Brunnenloch stehen und sah in die Tiefe hinunter, in die Schwärze.
    Dann schüttelte er den Kopf und zuckte mit den Schultern.
    »Der ist hin…«, murmelte er enttäuscht. »Verdammt, für den gibt’s keine Prämie mehr… Konnte er nicht neben dem Loch herlaufen, dieser Narr?«
    Mißmutig suchte er sein Schwert, steckte es ein und kehrte zu seinem Anführer zurück, um den aus dem Reich der Träume ins harte Leben zurückzuholen.
    ***
    Nicole setzte ihren Weg nach unten fort. Hinter ihr war Lichtschein. Diesmal waren die Verfolger klüger und brachten Fackeln mit. Woher sie die so rasch hatten, war ihr ein Rätsel. Aber als sie den Fuß der Treppe erreichte, waren die Ledermänner oben am Sockel!
    »Bleib stehen, Hexe!« gellte- der Befehl.
    Nicole dachte gar nicht daran. Sie sah nach rechts und nach links. Nirgendwo etwas, das sich als Waffe benutzen ließ. Geradeaus eine Tür. Darauf stürmte sie zu, rüttelte an der Klinke. Die Tür schwang nach innen auf!
    Die Verfolger polterten mit ihren Fackeln die Treppe herunter.
    Nicole schlüpfte in den angrenzenden Raum, zog die Tür hinter sich zu. Es gab keinen Riegel. Aber gegenüber war die nächste Tür. Nicole hetzte atemlos darauf zu, den Wolf neben sich.
    Als sie diese neuerliche Tür aufdrückte, wurde die hinter ihr wieder aufgestoßen. Einer der Verfolger schleuderte seine Fackel wie eine Handgranate. Sie traf Nicoles Rücken. Sie schrie auf, wurde schwungvoll nach vorn geschleudert und wälzte sich herum, von der Fackel weg. Zu ihrem Glück war die Berührung zu kurz, als daß Kleidung oder Haare hätten in Brand geraten können. Aber es war auch so schlimm genug. Ehe sie wieder auf die Beine kam, waren die Verfolger bei ihr. Und diesmal gingen sie kein Risiko ein.
    Nicole starrte die Schwertklingen an, die sich ihr drohend entgegenreckten. Dagegen kam sie mit ihrer Karatekunst nicht an. Messerkämpfer traute sie sich zu überwältigen zu, aber hier konnte sie höchstens in die Klingen greifen.
    Sie sah sich nach Fenrir um.
    Der war wohl auch der Ansicht, daß es keinen Sinn hatte, gegen die Klingen zu springen. Er wartete knurrend ab.
    »Gib auf, Hexe«, knurrte einer der Männer.
    »Ich bin keine Hexe«, fauchte Nicole. »Ich weiß überhaupt nicht, weshalb ihr mich jagt, ihr Narren! Laßt mich in Ruhe!«
    Der Sprecher lachte höhnisch. »Und was ist das da?« fragte er bellend und streckte den Arm aus.
    Unwillkürlich sah Nicole in die angegebene Richtung.
    Da erkannte sie den Raum wieder, in dem Zamorra und sie in der Nacht ankamen. Die Kreidezeichen am Boden… Die spärliche Einrichtung, die Kerzen! Und hierher war sie geflohen!
    Sie begriff, daß das allein schon der Beweis für ihre Schuld war.
    Die Hexe war dorthin geflohen, wo sie sich sicher fühlte - ins Zentrum der Magie!
    Das war es.
    Sie hatte verloren, in jeder Beziehung.
    Als sie sich langsam und müde erheben wollte, traf sie der Hieb, der ihr die Besinnung nahm. Was aus Fenrir wurde, wußte sie nicht mehr.
    Die Schergen des Inquisitors packten sie, fesselten sie und trugen sie nach oben in den Burghof. Dort erwartete sie der grimmige Anführer, der sich

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