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0273 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

0273 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

Titel: 0273 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie (1 of 2)
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lag ich auf dem Bett und dachte nach.
    Warum war ich aufgewacht? Und warum so schlagartig?
    Ich atmete ruhig und tief weiter, aber ich wusste plötzlich, dass von irgendwo eine Gefahr drohte. Auf meinen sechsten Sinn ist Verlass.
    Ich lauschte in die nächtliche Stille hinein, die mich umgab. Tief unter meinem Fenster war der ferne Lärm zweier Motorräder zu hören, dumpf und weit weg. So etwas bringt einen Menschen, der New York gewöhnt ist, nicht aus dem Schlaf.
    Ich rekelte mich wie ein Schlafender, bis ich auf dem Rücken lag. Probeweise spannte ich alle meine Muskeln an. An manchen Stellen tat es weh, aber die Muskeln gehorchten zuverlässig.
    Ein paar endlos lang währende Sekunden lag ich reglos und lauschte.
    Dann wusste ich plötzlich, dass ich nicht mehr allein in meinem Zimmer war. Irgendwo in dem dunklen Schatten der Nacht stand jemand. Ich fühlte es ganz deutlich.
    ***
    Es war das Zimmer einer jungen Dame, daran gab es gar keinen Zweifel. Ein leichter, angenehm unaufdringlicher Geruch von Parfüm lag in der Luft. Aber es war das Zimmer eines Mädchens, das keine Persönlichkeit zu haben schien.
    Zusammen mit dem Kollegen Ray Hendriks hatte Phil es dreieinhalb Stunden lang durchsucht. Sie hatten es so durchsucht, wie es G-men tun, wenn sie es ganz genau nehmen. Die Bilder waren von den Wänden genommen, die Wände mit einem Spezialhämmerchen abgeklopft worden. Jede hohle Stelle in einer Wand wäre von dem Hämmerchen mit einem ganz charakteristischen Ton angezeigt worden. Aber es gab keine.
    Sie hatten die beiden Schränke geöffnet und alle Kleidungs- und Wäschestücke herausgenommen. Der erste und dann der zweite Schrank wurden von ihnen innen und außen nachgemessen. Sie konnten kein Geheimfach enthalten.
    Als die Kleider, Kostüme, Mäntel und Blusen mit jeweils passenden Röcken gesichtet wurden, sagte Ray Hendriks: »Merkwürdig! Es gibt nicht ein Kleidungsstück, aus dem das Herstelleretikett nicht herausgetrennt worden wäre.«
    Phil schüttelte verwundert den Kopf.
    »Ich habe noch nie ein Mädchen gesehen, dass mit äußerster Sorgfalt jedes Etikett aus ihren Kleidungsstücken heraustrennt«, murmelte er. »Was hat es zu bedeuten, Ray?«
    »Keine Ahnung, Phil. Aber mit dieser Queal werden wir noch unseren Kummer haben, das rieche ich. Schade, dass sie keine Eltern und Verwandte hatte. Das hätte uns weiterhelfen können.«
    Sie setzten ihre Arbeit fort. Phil nahm sich einen kleinen Schreibtisch vor. Er prüfte jedes einzelne Blatt Papier. Alles, was in einem klar erkennbaren Zusammenhang mit dem College stand, legte er auf einen Stapel.
    Es blieb nichts, was nicht dazugehörte.
    Kopfschüttelnd nahm sich Phil die mittlere Schublade vor. Ein Scheckheft der Treasure National Bank, Inc., wies noch alle Formulare auf. Honda Queal hatte also noch keinen Scheck davon ausgeschrieben. Aber zusammengefaltet lagen zwei Rechnungen in dem 'Heft. Die Rechnungen waren jüngeren Datums. Eine bezeichnete die Lieferung eines Kostüms aus einem Mode-Atelier in der Park Avenue, die andere stammte von einem Lebensmittelhändler und betraf die wöchentliche Abrechnung der regelmäßig gesandten Milch-Tüten, Brötchen, Butter und einiger anderer Kleinigkeiten.
    Der restliche Inhalt der Schublade bestand aus einem Parker 51 Füllhalter, einem kleinen Fässchen Tinte, einer Papierschere, Zeichenutensilien, einem Zirkelkasten, einem Lineal und einem kleinen Stapel unbenutzter Briefumschläge, die jedoch nicht bedruckt waren. Die linke Schublade war für einen Schreibtisch zweckentfremdet ausgenutzt, denn sie beherbergte - Damenschuhe. Sechs Kartons hochmodischer Schuhe. Phil öffnete jeden Karton, nahm die Schuhe heraus und sogar das knisternde Einhüllpapier. Zwar
    24 waren in den Schuhen die eingedruckten Etiketten der Herstellerfirmen vorhanden, aber es waren ausnahmslos Namen von so großen Firmen, dass es sinnlos gewesen wäre, diesem Hinweis nachzugehen. Wahrscheinlich hätte man ein Heer von Beamten aussenden müssen, um auch nur herauszufinden, in welchem Geschäft Honda Queal wahrscheinlich gekauft hatte. Dabei stand von vornherein zu erwarten, dass sie in dem Geschäft bestimmt nicht bekannter war als im College, und was man im College von ihr wusste, war mehr als dürftig.
    Inzwischen hatte Ray Hendriks das Bett aufgedeckt, Decken und Bezüge abgezogen, die Decken Zoll für Zoll abgetastet und schließlich auch noch die Matratzen herausgenommen. Aber erst, als er die Lade des Nachtschränkchens

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