Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0273 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

0273 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

Titel: 0273 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie (1 of 2)
Vom Netzwerk:
leicht und erwiderten seinen Gruß. Als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, ging Phil ohne Umschweife auf sein Ziel los.
    »Mister Vandenbrooks, wir bitten um Entschuldigung, dass wir Sie so spät und unangemeldet stören. Aber wir bearbeiten einen mysteriösen Mordfall, und bei Mord müssen wir einige der bürgerlichen Konventionen gelegentlich außer Acht lassen.«
    »Das erwartet man schließlich von Ihnen. Sie können also jede Vorrede sparen. Um was handelt es sich?«
    »Die Ermordete unterhielt ein Konto bei Ihrer Bank, Mister Vandenbrooks.«
    »Sie sagen ›die‹. Also ist es eine Frau. Wie heißt sie?«
    »Honda Queal.«
    »Was?« Vandenbrooks fuhr in die Höhe. »Die ist umgebracht worden?«
    »Sie kennen die Dame?«, warf Ray Hendriks schnell ein.
    »Kennen ist zu viel gesagt. Ich weiß ihren Namen und wie sie aussieht. Da können Sie ja nun sagen, was Sie wollen, aber wer diese Frau einmal gesehen hat, der vergisst sie nicht wieder. Eine strahlende Schönheit.«
    »Zweifellos. Wir wissen, dass es ein Bankgeheimnis gibt, Mister Vandenbrooks. Aber trotzdem müssen Sie uns helfen.«
    »Fragen Sie! Unter diesen Umständen werde ich Ihnen so viel sagen, wie ich bei äußerster Großzügigkeit für vertretbar halte.«
    »Wie lange hatte Miss Queal ihr Konto bei Ihrer Bank?«
    »Seit ungefähr sechs Wochen.«
    Ray und Phil nickten sich flüchtig zu. Das war ungefähr die Zeit, die Honda Queal das College besucht hatte. Aber was hatte sie vorher getan?
    »Woher kam sie?«, fragte Phil.
    »Keine Ahnung. Die Formalitäten beim Einrichten eines Kontos werden von meinen Angestellten geregelt. Das kann ich wirklich nicht wissen.«
    »Wir haben festgestellt, dass Miss Queal keinem Gelderwerb nachging. Trotzdem scheint sie nicht in armen Verhältnissen gelebt zu haben. Woher bekam sie ihr Geld?«
    »Sie bekam wöchentlich auf ihr Konto eine Gutschrift von dreihundert Dollar. Für eine alleinstehende Frau ist das ein ganz netter Betrag.«
    »Zweifellos. Aber woher kam dieses Geld?«
    »Praktisch kam es von uns«, lächelte Vandenbrooks. »Oder besser: von einem unserer Kunden. Wir buchten die Summe von seinem Konto auf das ihrige. George Ralford, Werbeagentur. Die Adresse finden Sie in jedem Telefonbuch.«
    »Danke«, sagte Phil, »das war alles. Vielen Dank. Gute Nacht, Mister Vandenbrooks.«
    »Gute Nacht«, erwiderte der Bankdirektor mit seiner tiefen Bassstimme. »Viel Erfolg, G-men! Ich wünsche euch, dass ihr den Halunken möglichst bald erwischt.«
    »Das wünschen wir uns auch«, brummte Ray.
    In der nächsten Telefonzelle suchten sie sich Ralfords Adresse heraus. Mit meinem Jaguar, den ich Phil überlassen hatte, sola'nge ich den heruntergekommenen Rauschgifthändler spielen musste, jagten sie durch die abendlichen Straßen Manhattans.
    Am Broadway herrschte der übliche Betrieb. Lachende, schwatzende Menschenmassen schoben sich über die breiten Gehsteige. Kinos und Revue-Theater spien ihre Besuchermengen aus. Zuckende Kaskaden bunter Reklamelichter flammten über die Hauswände. Alle Sprachen der Erde schwirrten durcheinander. New York genoss den Abend.
    Phil und Ray aber suchten einen Mörder. Einen Mann - oder vielleicht auch eine Frau.
    Ralfords Wohnung war das Dachgeschoss auf einem vierzigstöckigen Wolkenkratzer. Als sie aus dem Fahrstuhl stiegen, hörten sie Lachen, Lärm, Musik und das Klirren von Gläsern.
    »Die haben’s gut«, seufzte Ray Hendriks.
    Phil drückte auf den Klingelknopf. Es dauerte nicht lange, bis ein livrierter Diener öffnete.
    »Wir möchten Mister Ralford sprechen«, sagte Phil leise. »Bundespolizei.«
    Der Wohnungsinhaber wurde geholt. Er trug einen Smoking, hatte ein erhitztes Gesicht und hielt eine brennende Zigarre in der Hand. Er mochte vierzig oder etwas darüber sein. Nachdem er einen prüfenden Blick auf die beiden Dienstausweise geworfen hatte, deutete er einladend auf eine nahe Tür.
    Sie kamen in ein kleines Büro. Ralford schaltete das Licht ein und zeigte auf herumstehende Stühle.
    »Danke«, sagte Phil. »So lange soll es nicht dauern. Darf ich mir die neugierige Frage erlauben, Mister Ralford, was der Lärm zu bedeuten hat?«
    »Ich bin heute in verträglicher Stimmung, deshalb dürfen Sie sogar solche neugierigen Fragen stellen«, grinste Ralford. »Ich habe nämlich Geburtstag, und das feiern wir. Das heißt, meine Freunde und ich feiern das Ereignis, und meine Verwandtschaft schnüffelt herum, um ein paar Dinge zu finden, über die in den nächsten

Weitere Kostenlose Bücher