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0273 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

0273 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

Titel: 0273 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie (1 of 2)
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glauben sollten.
    Der Blonde lachte, der schwarz gelockte hatte seine nachdenkliche Miene noch nicht aufgegeben. Ich stemmte mich wieder einmal hoch, schob die Fäuste in die Hosentaschen und krächzte heiser: »Ich verstehe verdammt nicht, warum ich mein Zeug nicht hier in der Nähe absetzen soll.«
    Er verpasste mir einen Faustschlag.
    »Und wenn du mich totschlägst«, stieß ich dumpf hervor, »ich werde mein Zeug dort verkaufen, wo ich die besten Absatzchancen sehe.«
    »Wirst du?«, fragte er und kam heran.
    »Ja, werde ich!«, nickte ich trotzig.
    Zwei Minuten lang drosch er auf mich ein, bis ich mich nicht mehr rühren konnte.
    Hartnäckig wiederholte er dabei: »Du lässt dich hier nicht wieder blicken, hast du das endlich gefressen?«
    Ich schüttelte den Kopf und krächzte: »Warum, zum Teufel, soll ich mein Zeug nicht hier verhökern?«
    Drohend stieß er hervor: »Das College beliefern wir und niemand sonst! Erwischen wir dich noch einmal hier in der Gegend, dann kannst du dir aussuchen, auf welchem Friedhof du beerdigt werden möchtest!«
    ***
    »Ich… eh… nun…«
    Die College-Sekretärin im Büro des Direktors fuhr empört in die Höhe, als die Tür aufgerissen wurde, ohne dass jemand geklopft hatte, und ein Mann hereingefegt kam wie ein Wirbelwind. Sie hatte bereits eine scharfe Zurechtweisung auf der Zunge, als sie Phil erkannte.
    »Oh, Mister Decker!«, rief sie aus. »Meine Güte, haben Sie mich aber erschreckt! Was ist denn los?«
    Phil nahm sich nicht erst die Zeit, der verwitweten Mrs. Crickle zu antworten. Er eilte zu ihrem Schreibtisch, nahm den Telefonhörer und wählte LE 5-7700. Fast augenblicklich meldete sich eine männliche Stimme.
    »Federal Bureau of Investigation, New York Distrikt.«
    »Hier ist Phil. Schnell eine Verbindung mit dem Chef.«
    Phil klemmte sich den Hörer zwischen Schulter und Ohr ein, suchte seine Zigaretten und steckte sich eine an. Er war gerade damit fertig, als er die vertraute Stimme unseres Distriktschefs hörte: »Ja Phil?«
    »Chef, ich brauche eine Mordkommission«, sagte Phil leise. »Ich weiß nur nicht: Mordkommission der Stadtpolizei oder eine von uns?«
    Einen Augenblick schien der Chef zu überlegen, denn es blieb kurze Zeit still in der Leitung, dann aber entschied Mr. High: »Wir bearbeiten diesen Fall, also nehmen wir auch unsere Mordkommission. Ich schicke sie sofort. Wenn möglich, Phil, geben Sie mir noch heute einen knappen Bericht, damit ich unsere Pressestelle anweisen kann, wie sie sich verhalten soll.«
    »Ja, Chef. Aber es kann Abend darüber werden.«
    »Das macht nichts. Ich habe bis mindestens zehn Uhr im Office zu tun. Viel Erfolg, Phil!«
    »Danke.«
    Phil legte den Hörer zurück auf die Gabel und wollte das Vorzimmer wieder verlassen, als ihm etwas einfiel. Er drehte sich um und sah Mrs. Crickle an. Die ältliche Witwe mit den verkniffenen Gesichtszügen, dem schütteren grauen Haar und der viel zu spitzen Nase starrte ihn an wie ein Weltwunder. Sicherlich zog sie bereits ihre Schlüsse aus dem, was sie soeben gehört hatte. Phil blieb also keine andere Wahl.
    »Mrs. Crickle«, sagte er ernst, während er eine kleine Klarsichthülle aus seiner Brieftasche nahm. »Kennen Sie das?«
    Die Frau beugte ihren Kopf darüber. Ihre Zungenspitze huschte aufgeregt über die halb geöffneten Lippen.
    »Das«, stieß sie erschrocken hervor, »das ist ja…«
    »Das ist ein FBI-Ausweis«, nickte Phil. »Ich bin kein Professor, ich bin G-man. Soeben habe ich einen Mord entdeckt. Wenn Sie zu irgendeinem Menschen darüber sprechen, dass ich kein richtiger Professor bin, machen Sie sich der Begünstigung von Verbrechen schuldig! Das könnte sehr ernste Folgen für Sie haben!«
    Mrs. Crickle schluckte ein paar Mal, dann räusperte sie sich und erklärte heiser: »Mister Decker, wie können Sie nur so etwas von mir glauben! Ich werde schweigen wie das Grab! Allerdings finde ich es nicht richtig, dass wir den Herrn Direktor…«
    Phil machte eine ungeduldige Handbewegung.
    »Direktor Willies weiß als einziger Bescheid.«
    Er eilte zur Tür hinaus und war kurz darauf wieder vor der Tür des Lesezimmers im Erdgeschoss. Sammy, der Hausmeister, stand noch davor, aber er war jetzt kreidebleich und zitterte am ganzen Körper.
    »Haben Sie einen Blick riskiert, Sammy, ja?«, fragte Phil.
    »Schon gut. War jemand hier?«
    Sammy schüttelte stumm den Kopf. Nach einigen Sekunden setzte er zum Sprechen an.
    »Ob… ich meine, ob das Mädchen schon drin lag, als

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