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0277 - Der Tod hat viele Gesichter

0277 - Der Tod hat viele Gesichter

Titel: 0277 - Der Tod hat viele Gesichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod hat viele Gesichter
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und offensichtlich auf großem Fuß lebte. Das ist alles, was ich weiß.«
    »Wer war der Mann?«
    »Sein Name ist Mark Tuckard. Vor zwei Jahren sah er etwa so aus.« Er lieferte eine präzise Beschreibung. »Besonderes Merkmal: kleidet sich sehr elegant.«
    Mr. High gab den Steckbrief sofort zur Unterrichtung aller Polizeistationen weiter. Dann senkte er den Kopf und starrte eine Minute lang auf die Papiere, die seinen Tisch überfluteten.
    Der ganze Plan musste umgeworfen werden, die gesamte Konzeption änderte sich.
    Als Mr. High den Kopf hob, befahl er, den Polizisten vorzulassen, der die Omnibusse gesehen hatte.
    »Officer Rendicky, Sir«, meldete sich dieser zackig. Er sah aus, als könne ihn nichts mehr erschüttern. »Ich ging heute Nacht Streife in der Nähe des Madison Square Park. Mein Revier reicht bis fast zu St. Marks Place. Zwischen ein Uhr morgens beobachtete ich mehrere schnell fahrende Busse, die aüs verschiedenen Richtungen kamen, aber alle in Richtung East Side fuhren. Von acht Fahrzeugen notierte ich die Nummern. Es fiel mir auf, dass diese Fahrzeuge alle aus verschiedenen Staaten stammten. Mehr habe ich nicht gesehen.«
    »Vielen Dank, Officer«, sagte Mr. High.
    Mr. High trat an den Stadtplan.
    »Die Busse fuhren also nach der East Side. Wenn wir annehmen, dass diese Fahrzeuge überhaupt etwas mit unserem Fall zu tun haben, können wir vermuten, dass die gesamte Gang nach der Ermordung Gallings vom Westen Manhattans in den Osten übergesiedelt ist.«
    Mr. High entwickelte nun seinen Einsatzplan.
    Die Besprechung dauerte nur zwanzig Minuten.
    Dann machten wir uns an die Ausführung. Wenn unsere Vermutung stimmte, würde es in der City von New York innerhalb von ein oder zwei Stunden einen furchtbaren Rummel geben.
    ***
    Während ich mit meinem Jaguar noch einmal die in der Innenstadt gelegenen First National-Filialen abfuhr und den Einsatzkommandos genaue Anweisungen erteilte, organisierte Phil mit etwa vierhundert Männern aller Polizeieinheiten die unauffällige Abriegelung des Stadtteils East End.
    Dabei handelt es sich um einen geschlossenen Block, der im Osten vom Roosevelt Drive, im Norden von derl4. Straße, im Westen von der First Avenue und im Süden von der Houston Street begrenzt wird.
    Es handelt sich um einer der ältesten Viertel unserer Stadt, mit manchen winkligen Straßen und Gassen und einer vollkommen unübersichtlichen Bebauung.
    Eine Sperrung dieses ganzen Stadtteils war natürlich nicht möglich, aber die Männer hatten Anweisung, auf gruppenweise auftauchende Busse zu achten, besonders auf solche, die von auswärts stammten. Dieses Problem war bei dem Masseneinsatz unserer Männer durchaus zu lösen.
    Eine andere Gruppe übernahm vorsichtshalber die Überwachung der Filialen in Bronx, wieder eine andere beobachtete die in Queens und in Brooklyn.
    Mehr konnten wir nicht tun.
    Aber ich will der Reihe nach berichten, was sich an diesem tollen Sonntag innerhalb weniger Stunden abspielte.
    ***
    Ich jagte gerade durch den Theater District des Broadway, als die Rufanlage ertönte.
    Mein Kollege Hank Mellon, den ich mitgenommen hatte, meldete sich.
    Er reichte mir den Hörer herüber.
    »Für dich, Jerry.«
    »Was gibt es?«, fragte ich. Es war unsere Zentrale.
    »Der Direktor der First National wünscht dich zu sprechen, Jerry. Hast du dein Konto überzogen?« Es knackte.
    »Ist dort Agent Cotton?«, fragte die energische Stimme des Direktors.
    »Ja, Mr. Cooper. Ist schon etwas passiert?«
    »Ich weiß nicht, ob ich Sie damit überhaupt belästigen soll, Mr. Cotton, aber ich wollte kein Risiko eingehen. Passen Sie auf. Wir mussten wegen des Festes unsere Banken heute geöffnet halten und teilten dafür einen Sonntagsdienst ein. Hier in der Zentrale fehlt eine Kassiererin, die mir gestern Abend noch ihr Kommen versprochen hat. Mag ist absolut zuverlässig. Ich rief bei ihren Eltern an. Sie hatte heute Morgen pünktlich das Haus verlassen.«
    Er verschnaufte kurz, fuhr aber gleich fort: »Irgendetwas machte mich misstrauisch. Ich rief alle anderen Filialen unserer Bank an - irgendein Gefühl veranlasste mich dazu. Stellen Sie sich vor, in jeder Filiale fehlt eines der Mädchen, die heute eingeteilt waren, kann das ein Zufall sein?«
    »Haben Sie auch bei den anderen Mädchen zu Hause nachfragen lassen?«
    »Nur bei dreien - aber als ich hörte, dass diese ebenfalls zur richtigen Zeit ihre Häuser verlassen hatten, rief ich erst einmal bei Ihnen an. Ich wollte nicht noch mehr Zeit

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