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0277 - Im Penthouse der Angst

0277 - Im Penthouse der Angst

Titel: 0277 - Im Penthouse der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gemietet.
    Der Inspektor legte eine Hand auf die Schulter der Frau und führte sie dorthin, wo die Flaschen auf der Anrichte standen. »Am besten wird es sein, wenn Sie einen Schluck trinken«, sagte er. »Das beruhigt die Nerven ein wenig.«
    Sie nickte und ließ alles willenlos mit sich geschehen. Gläser sah Suko ebenfalls. Er schenkte Valerie einen Whisky ein. Nicht sehr viel, aber der Alkohol tat in diesem Fall seine Wirkung. Farbe kehrte in ihr Gesicht zurück, nachdem sie das Glas geleert hatte.
    »Sie haben den Schrecken selbst erlebt«, sagte Suko. »Man sucht natürlich nach Erklärungen, doch es ist schwer, welche zu finden. Ich möchte Sie bitten, mir dabei zu helfen.«
    »Ich?« Valerie lächelte verzerrt. »Was kann ich denn da schon groß tun?«
    »Zumindest einige Fragen beantworten.«
    »Welche?«
    »Sie drehen sich um das Penthouse. Aber nicht allein darum.«
    Suko begann damit, im Zimmer auf- und abzuwandern. »Meiner Ansicht nach muß dieses Haus verseucht sein. Magisch verseucht, wenn Sie verstehen.«
    »In etwa…«
    »Gut, dann können wir fortfahren. Wie lange wohnen Sie bereits hier?«
    »Einige Wochen.«
    »Und wer hat vor Ihnen hier gelebt?«
    »Das sagte ich doch. Schwarze.«
    »Die Sie nicht kannten.«
    Valerie Cramer hob die Schultern. »Was heißt kannten? Ich habe den Vormieter mal gesehen.«
    »War es nur einer? Sie sprachen vorhin von mehreren. Wenigstens habe ich es so verstanden.«
    »Ja und nein. Es gab einen Vormieter, aber der hat oft Besuch gehabt. Ich habe dieses Haus zweimal besichtigt, und da sah ich eben die Besucher des Mannes.«
    »Können Sie sich noch an den Namen des Mannes erinnern?«
    Valerie atmete stark aus. »Schwer«, murmelte sie. »Es ist schon eine Weile her.«
    »Hatte er einen englischen Namen?«
    »Möglich.«
    Suko lächelte. »Lassen Sie sich ruhig Zeit. Sonst erkundige ich mich bei der Polizei, wenn Ihnen nichts einfällt.«
    »Weiß die denn über ihn Bescheid?«
    »Das ist anzunehmen, hat aber mit unserem Fall hier überhaupt nichts zu tun.«
    »Na denn…« Sie dachte weiter nach. Hin und wieder warf sie einen scheuen Blick auf den Toten und schüttelte sich jedes mal.
    Dann hellte sich ihr Gesicht auf. »Ich hab’s!« rief sie beinahe fröhlich. »Der Mann hieß Shokasta.«
    »Nie gehört«, kommentierte Suko. »Klingt wenig englisch, meinen Sie nicht auch?«
    »Schon, wo Sie es jetzt sagen.«
    »Einen Vornamen kennen Sie nicht?«
    »Nein, nur eben Shokasta.«
    »Und mit ihm haben Sie gesprochen?«
    Valerie hob die Schultern. »Das mußte ich ja zwangsläufig.«
    »Ist Ihnen an ihm etwas aufgefallen? Ich meine, an seiner Person oder seinem Umgang?«
    »Etwas seltsam waren die schon«, erzählte sie. »Auch kein Wunder, die stammen nicht aus Europa. In der Wohnung hier sah es anders aus. Keine richtigen Sitzgelegenheiten, wie wir sie kennen, sondern Matten auf dem Boden. Überall Figuren, Masken und was weiß ich nicht alles. Auf jeden Fall ein sehr seltsames Zeug. Für mich fremd, für die Wohnungsmieter natürlich nicht.«
    »Es ist logisch«, sagte Suko, »daß die Afrikaner etwas aus ihrer Heimat mit nach London bringen. Aber davon einmal abgesehen – dieser Shokasta, hat er sich vielleicht ungewöhnlich benommen?«
    »Wie meinen Sie das denn?«
    »Ist Ihnen an ihm etwas aufgefallen, was die anderen, die Sie hier kennen gelernt haben, nicht hatten?«
    »Eigentlich nicht – oder?« Sie schaute Suko fragend an, legte die Stirn in Falten, und ein Lächeln zuckte über ihre Lippen.
    »Ich weiß es nicht.«
    Sie ging zwei Schritte vor. »Darf ich vielleicht mal den Pfeil sehen, Inspektor?«
    »Bitte.«
    Bevor sie ihn nahm, wischte sie sich die Tränen aus den Augen.
    Dann schaute sie ihn sich genau an. Dabei nickte sie. »Ja, so ähnlich hat der Gegenstand ausgesehen, den Shokasta immer am Gürtel trug.«
    »Wie das?«
    »Er lief nicht immer wie ein Europäer gekleidet herum. Manchmal war er afrikanisch gekleidet, trug einen Umhang oder etwas Ähnliches. Jedenfalls hatte er immer so einen langen Stab bei sich.«
    »Haben Sie ihn mal danach gefragt?«
    Valerie hob beide Hände. »Wo denken Sie hin? Ich war immer froh, wenn ich weg konnte. Vor seinen Blicken bekam ich regelmäßig Angst. Der schien mich hypnotisieren zu wollen. Er starrte mich an, und seine Freunde taten dies ebenso.«
    »Wo ist er denn hingezogen?« wollte Suko wissen.
    »Das hat er mir nicht gesagt.« Die Antwort kam spontan. »Es interessierte mich auch nicht. Ich wollte nur das

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