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028 - Zimmer 13

028 - Zimmer 13

Titel: 028 - Zimmer 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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erspart, mich jetzt zu begleiten. Aber Flaherty ist der rechtschaffenste Mann im ganzen Kriminaldepartment.«
    Als Jonny zu früher Morgenstunde in seine Wohnung kam, schien dieses Zeugnis über die Zuverlässigkeit von Inspektor Flaherty doch etwas ins Wanken zu geraten.
    »Niemand dagewesen?« fragte er.
    »Nein, Sir«, antwortete Parker.
    »Was haben Sie mit dem Hemd gemacht, das ich auszog?«
    »Ich habe die Manschetten abgeschnitten und verbrannt, Sir. Ich tat es mit um so größerem Vergnügen, als abgerundete Manschettenecken gerade ein wenig unmodern sind, wenn ich so sagen darf, ein wenig ...«
    »Und das Hemd?«
    »Das Hemd, Sir, trage ich selbst. Es ist zwar etwas warm, zwei Hemden anzuhaben, aber ich wußte nicht, wie ich sonst darüber verfügen sollte. Wollen Sie ein Bad nehmen, Sir?«
    Jonny antwortete nicht.
    »Wenn ich mir die Frage gestatten darf, Sir - ist es Ihnen gelungen, den Herrn, den Sie aufsuchen wollten, zu überreden, Ihre Aussage zu bestätigen?«
    »Flaherty? O ja. Flaherty ist mir zu Dank verpflichtet. Gute Nacht, Parker!«
    »Gute Nacht, Sir. Ich hoffe, Sie werden gut schlafen. Hm - kann ich diesen Revolver aus Ihrer Tasche herausnehmen? Er verdirbt den Sitz Ihrer Beinkleider - danke sehr.« Er hielt den Browning behutsam zwischen Zeigefinger und Daumen und legte ihn auf den Tisch. »Sie haben nichts dagegen, Sir, wenn ich noch etwas länger aufbleibe? Ich möchte ganz gern das Ding reinigen, bevor ich mich schlafen lege.«

14
    In einen Gartenstuhl zurückgelehnt lag Jeff Legge auf einem Rasenplatz über dem felsigen Küstenstrich, vor sich die blauen Fluten des Ärmelkanals, über sich den wolkenlosen Himmel in noch tieferem Blau. Er streckte die Hand nach einem Glas aus, das neben ihm auf dem Tisch stand, nippte daran, verzog das Gesicht und rief:
    »Lila!« Als sie herbeigelaufen kam, sagte er verdrießlich: »Nimm das Zeug weg und bring mir einen WhiskySoda!«
    »Der Doktor hat es dir verboten, Jeff, du sollst Zitronensaft trinken. Du mußt tun, was er sagt.«
    »Tu, was ich dir sage. Wo ist der Alte?«
    »Ins Dorf gegangen, um Briefe abzuschicken.«
    Jeff überlegte. »Wenn dieser Greifer kommt, kannst du ihm sagen, daß ich zu krank bin, um Besuch zu empfangen.«
    »Wer - Craig?«
    »Ja«, knurrte er. »Dieses bestechliche Aas! Gray säße längst im Kasten, wenn er Craig nicht geschmiert hätte. Einen Tausender hat er mindestens springen lassen .«
    Sie setzte sich auf einen Stuhl neben ihn.
    »Ich glaube nicht, daß Gray es getan hat«, sagte sie. »Der Alte denkt, daß es Peter war. Das Fenster soll nachher offengestanden haben. Er kann über die Notleiter heraufgekommen sein - er kennt den Weg.«
    Jeff brummte etwas vor sich hin, und sie bestand nicht weiter auf ihrer Ansicht.
    »Wo ist - sie?« fragte er. »Wieder bei ihrem Vater? Wer hat ihm gesagt, daß ich mit dir verheiratet bin?«
    »Das weiß ich nicht, Jeff.«
    »Lügnerin! Du hast es ihm gesagt. Niemand sonst konnte es wissen. Wenn ich wegen dieser Heirat sitzen muß, bring' ich dich um. Das ist das zweite Mal, daß du mich verpfeifst.«
    »Ich war doch halb wahnsinnig vor Schreck, ich wußte ja gar nicht, was ich sagte.«
    »Schade, daß du nicht ganz übergeschnappt bist! Es geht nicht um die Frau - an der liegt mir nichts. Der Streit betrifft den Alten, soll er sehen, wie er damit fertig wird. Was mir Sorgen macht, ist, daß das andere Geschäft in Unordnung gerät. Wenn es nicht wie ein Uhrwerk läuft, gibt es eine Panne. Du hast doch wenigstens darüber nicht gepfiffen?«
    »Nein, Jeff, ich weiß ja auch gar nichts.«
    »Und deshalb hast du nicht gepfiffen, was?«
    »Hör jetzt endlich auf, Jeff!« fuhr sie auf ihn los. »Bis zu einer gewissen Grenze habe ich Geduld, und ich will mich bemühen, solange du krank bist, deine schlechte Laune zu ertragen. Aber wenn du mir grob kommst, dann hau' ich dir eine 'runter! Das steht fest. Es mag nicht weiblich sein, ist aber klug. Kein Mädchen gehört zum schwächeren Geschlecht, wenn es den Schürhaken zuerst zu fassen kriegt.«
    Er fand es vernünftiger, zu einem anderen Gegenstand überzugehen.
    »Sie haben den Klub wohl von oben bis unten durchgestöbert?« fragte er.
    »Allerdings.«
    »Waren sie auch im Dachgeschoß?«
    »Ich glaube ja. Stevens sagte, sie hätten das Oberste zuunterst gekehrt.«
    Jeff sah finster über den Rasen, an dessen äußerstem Rand in diesem Moment eine seltsame Gestalt, offenbar vom felsigen Küstenweg her, auftauchte.
    »Wer ist

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