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0283 - Im Banne der grauen Schatten

0283 - Im Banne der grauen Schatten

Titel: 0283 - Im Banne der grauen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Banne der grauen Schatten
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Sympathie für Sie grenzenlos.«
    Hillery spuckte ein bisschen Blut aus und sah mich an. Ich schob meinen Hut ins Genick und schob anerkennend die Unterlippe vor. So wie er aussah, war es eine Leistung, dass er schon wieder zusammenhängende Sätze sprechen konnte.
    »Binde ihn los!«, befahl ich dem letzten, denn es war mir zu riskant, es selbst zu tun und die Gangster ohne Aufsicht zu lassen.
    Der Kerl machte sich an die ihm aufgetragene Arbeit. Als der letzte Knoten fiel, taumelte Hillery vorwärts. Zuerst sah es so aus, als würde er das Gleichgewicht verlieren, aber dann fing er sich, stützte sich gegen die Hobelbank und knurrte: »Verdammt, ist mir elend.«
    »Kein Wunder«, kommentierte ich. »Dass Sie überhaupt auf den Beinen stehen können, ist schon eine recht beachtliche Leistung.«
    »Wieso?«, fragte er verdutzt. »Ich bin doch kein Baby mehr.«
    »Sie sollten mal in einen Spiegel blicken«, riet ich ihm. »Wieso sind Sie überhaupt von denen da erwischt worden? Wollten Sie sie nicht heimlich filmen?«
    »Doch. Genau das hatte ich vor. Ich hatte mir einen schönen Platz da hinter den Sperrholzplatten ausgesucht. Aber wenn die Kamera läuft, entsteht ein leichtes Geräusch. Deshalb hatte ich dem Tischler gesagt, er sollte irgendeine Maschine laufen lassen. Er tat es auch. Aber mitten im Gespräch schaltete er sie ab, ganz in Gedanken, verstehen Sie? Die drei hörten natürlich sofort meine Kamera. Tja, und da war es dann passiert.«
    »Wir können uns später ausführlich darüber unterhalten«, sagte ich und warf einen Blick auf die Uhr. »Himmel, wie die Zeit vergeht! Es ist ja schon bald sieben!«
    »Kein Wunder«, sagte jetzt Hillery. »Ich wusste nur, dass die Burschen irgendwann im Lauf des heutigen Nachmittags kommen würden. Ich kam gleich nach dem Essen hierher und richtete mich in meinem Versteck ein. Aber es hat endlos lange gedauert, bis sie endlich erschienen.«
    »Draußen steht ein Taxi«, sagte ich. »Driver-Macs Wagen. Gehen Sie raus und lassen Sie sich zu einem Arzt fahren. Danach gehen Sie am besten in Ihre Wohnung. Das heißt - dort warten ja zwei auf Sie!«
    Hillery tupfte sich mit dem Taschentuch das verbeulte Gesicht ab.
    »Ich weiß«, nickte er gleichmütig. »Der Rest von dieser Racketbande hier. Die gehen auch nicht weg, bevor sie mich erwischt haben.«
    »Mein Kollege wartet in der Halle auf Sie«, erklärte ich ihm. »Wenn Sie vom Arzt kommen, warten Sie mit ihm gemeinsam in der Halle, bis ich eintreffe. Zu dritt sind wir den Halunken gewachsen.«
    Hillery sah mich an.
    »Sie halten mich wohl für einen Waschlappen, was?«, fragte er. »Wenn ich in meinem Versteck nicht so beengt gewesen wäre, dass ich mich kaum rühren konnte, und wenn die Burschen einen fairen Kampf gekämpft hätten, dann sähen sie jetzt anders aus, das können Sie mir glauben.«
    Empfindlich war er auch noch.
    »Himmel«, grinste ich, »ich zweifle keineswegs an Ihren Qualitäten, Hillery. Ich habe es bereits mehrfach vernommen: Ledernacken und so. Der Held des Viertels. Trotzdem lassen Sie sich von einem Mann, der allerlei Erfahrung in solchen Dingen hat, eins sagen: Gegen Gangster ist man immer schlecht dran. Erstens, weil die Burschen niemals fair bleiben. Und zweitens, weil man selbst nie so gemein werden kann wie die.«
    »Verflucht, ich muss Ihnen recht geben«, grinste er mit verzerrtem Gesicht. »Ich frage mich schon die ganze Zeit, ob dahinter noch alles so ist, wie es sein soll.«
    Er tippte mit dem Zeigefinger vorsichtig gegen seinen Bauch. Er musste jetzt wirklich auf schnellstem Weg zu einem Arzt, vielleicht sogar in ein Hospital. Ich wusste nur zu gut, wohin Racketgangster zu schlagen pflegen, wenn sie einen durch die Mangel drehen wollen. Aber bevor ich ihn ein zweites Mal auffordern konnte, hinaus zu Driver-Mac zu gehen und auf der Fahrt zum Arzt eine Polizeistreife zu alarmieren, quietschte hinter uns auf einmal die Werkstatttür.
    Ich wirbelte herum, so schnell ich nur konnte. Das neugierige Gesicht von Driver-Mac tauchte im Türspalt auf.
    »Duff, wie siehst du denn aus? Mensch, Duff, verdammt, kann ich was für dich tun?«
    »Fahren Sie mit ihm zum nächsten Arzt. Während er untersucht wird, rufen Sie das zuständige Revier an. Sie sollen einen Transportwagen und ein paar Mann schicken, damit wir diesen Verein hinbringen können, wo er hingehört. Anschließend fahren Sie Hillery nach Hause.«
    Mac holte tief Luft. In einer Gebärde des jähen Erinnerns legte er die Finger der

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