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0285 - Die dritte Waffe

Titel: 0285 - Die dritte Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Konferenzteilnehmer in der Solar Hall versammelt sind", fuhr der MdI fort, „wird sich die dritte Fragmentwaffe zusammenfügen. Dann brauchen Sie nur noch auf den Knopf zu drücken, um den Kernzünder für Sauerstoffatome auszulösen.
    Sämtliche Sauerstoffatome in der irdischen Atmosphäre werden sofort in den Kernprozeß treten. In Sekundenschnelle wird die Erde einer sonnenheißen Fackel gleichen. Es wird keine Überlebenden geben."
    „Ich bin bereit", sagte Broysen.
    Miras-Etrin blickte auf die Uhr. Der tefrodische Kommandant hatte noch eine halbe Stunde Zeit. Zeit genug für ein dreidimensionales Logikspiel. Es würde die letzte Partie sein, die sie austragen konnten, überlegte der Mdl.
    Denn Broysen würde nicht zurückkehren.
     
    6.
     
    Bewegungslos kauerte Matten-Willy neben dem noch immer bewußtlosen Riera. Enttäuschung und Kälte hatten ihn müde gemacht. Sein Freund Al hatte ihn in diesem Raum zurückgelassen und ihm befohlen auf Riera aufzupassen. Willy ahnte daß es für Al nur ein Vorwand war um allein weiterzusuchen.
    Es sah ganz danach aus, als sei Aboyer mit den Leistungen seines Verbündeten nicht zufrieden.
    Willy fuhr langsam ein Stielauge aus und richtete es auf Riera.
    Der alte Mann sah nicht so aus, als sollte er in nächster Zeit zu sich kommen. Willy fragte sich, in welchem Teil des Hotels Aboyer sich in diesem Augenblick herumtreiben mochte. Sicher hatte der Agent der Abwehr hoch keinen Erfolg gehabt, sonst wäre er zu Willy zurückgekommen.
    Draußen würde es bald hell werden, überlegte Willy. Dann mußte er Rieras Zimmer räumen. Es war zu gefährlich, wenn er blieb, bis ein Robot-Butler oder jemand vom Personal hereinkam.
    Riera stöhnte leise. Willy fuhr erschrocken zusammen.
    „Bleiben Sie liegen!" befahl er dem Kolonisten. „Al hat Ihnen eine Nachricht hinterlassen."
    Riera blinzelte und griff sich mit einer Hand an den Kopf. Willy sah sich hilfesuchend um. Wo konnte er sich verkriechen? Der Administrator von Plaza de Bravos kam endgültig zu sich und starrte Willy benommen an.
    „Du Teufelsding!" knurrte er.
    Willy zuckte zusammen und wich zurück. Er schlotterte vor Kälte.
    Riera fand den Zettel an seiner Jacke und las ihn. Zu Willys Erstaunen grinste er. Dann zerknüllte er den Zettel und warf ihn in eine Ecke.
    „Dein terranischer Freund ist ein hartgesottener Bursche, was?"
    fragte er und stand auf. Er schwankte und mußte sich am Tisch stützen. Dann ergriff er die auf dem Tisch stehende Flasche, nahm einen Schluck und wischte sich über den Mund.
    „Ich muß Al benachrichtigen, daß Sie zu sich gekommen sind", sagte Willy. Er bewegte sich auf die Tür zu.
    „Halt!" rief Riera.
    Willy beobachtete entsetzt, daß der Kolonist plötzlich eine Waffe in den Händen hielt und auf ihn zielte. Instinktiv begann Willy zu rotieren. Der Boden aus Kunststoff war Willys diamantharten Füßen nicht gewachsen. Fassungslos sah Riera zu, wie das Quallenwesen ein gewaltiges Loch in den Boden bohrte.
    „Aufhören!" ächzte er und ließ die Waffe sinken. „Sofort aufhören!"
    Doch Willy, der jetzt in helle Panik versetzt war, rotierte immer schneller. Staub wirbelte auf. Einzelne Kunststoffbrocken flogen ins Zimmer. Riera suchte Deckung unter dem Tisch. Willy verursachte bei seiner Flucht ein eigentümliches Geräusch, das Rieras Nerven strapazierte. Wahrscheinlich war es auf der gesamten Etage zu hören.
    Unverhofft fanden Willys Füße keinen Widerstand mehr. Noch immer rotierend, brach er mit einigen Kunststofftrümmern in ein Zimmer der tiefer gelegenen Etage. Er schrie vor Schreck und wechselte blitzschnell die Farben. Er fühlte, wie er gegen etwas Weiches prallte, das augenblicklich zu zappeln begann. Hastig versuchte er zu entkommen, doch das Wesen, das verzweifelt um seine Freiheit kämpfte, hielt ihn dadurch ungewollt fest.
    Willy ließ sich zusammensinken und fuhr ein Stielauge aus. Da sah er seinen Freund Al, halb bedeckt mit Plasmasubstanz, voll grimmiger Entschlossenheit die Fäuste schwingen.
    „Al!" japste Willy erleichtert. „Ich bin’s! Ihr Freund Willy!"
    Aboyer fluchte ununterbrochen, bis es ihm endlich gelang, von Willy freizukommen. Er zog sich bis zum Bett zurück und sank aufstöhnend zusammen. Von der Decke tönte höhnisches Gelächter zu den beiden so verschiedenen Wesen herab. Riera stand über das von Willy gewaltsam geschaffene Loch gebeugt.
    Sein Körper wurde vor Lachen geschüttelt.
    „So etwas nennt man ausgleichende Gerechtigkeit!" rief er

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