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0296a - Lösegeld für blonde Locken

0296a - Lösegeld für blonde Locken

Titel: 0296a - Lösegeld für blonde Locken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lösegeld für blonde Locken
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scharfer Tomatensauce und Lady-Baltimore-Kuchen mit einem Überzug aus Rosinen, Feigen und Nüssen.
    Als wir kurz nach acht das Restaurant verließen, waren wir für einen vierzehntägigen Dauerdienst ausgerüstet.
    Ich nahm ein Taxi zur Fifth Avenue. Phil trabte zu Fuß zum Office zurück.
    Punkt halb neun schellte ich an der Wohnungstür von Mr. Jorgen. Die Nurse öffnete mir. Sie hatte immer noch verweinte Augen. Ich wollte ihr etwas Aufmunterndes sagen, aber es fiel mir im Augenblick nichts Passendes ein.
    Mr. Jorgen rannte wie ein eingesperrtes Tier im Salon auf und ab. Der Rechtsanwalt hockte wie ein Pascha in seinem Sessel. Die Whiskyflasche auf dem niedrigen Clubtisch war leer. Offenbar verdiente Dr. Belman soviel, daß der Anwalt es nicht nötig hatte, an diesem Tag noch etwas anderes zu tun, als Jorgens Whisky zu trinken.
    »Hallo, Mr. Cotton«, sagte Dr. Belman. »Mr. Jorgen starrt seit fünf Minuten auf die Uhr. Er fürchtete, daß Sie nicht kämen.«
    »Das ist wohl nicht Ihr Ernst, Dr. Belman«, erwiderte ich, »ein FBI-Agent ist immer zuverlässig.«
    »Sie sind also nach wie vor bereit, den Kontaktmann zu den Kidnappern zu spielen?« fragte Mr. Jorgen hastig, »auch wenn das unter Umständen mit gewissen Gefahren verbunden ist. Ich darf Sie bitten, Ihre Dienstwaffe hier in meiner Wohnung liegenzulassen.«
    Ich sah überrascht auf. Dieser Mann stellte seltsame Bedingungen. »Es ist nicht üblich, daß ein G-man seine Waffe aus der Hand gibt«, erwiderte ich nur.
    »Aber in diesem Falle muß ich Sie darum bitten, Mr. Cotton«, beharrte er eigensinnig, »wenn die Gangster herausfinden, daß Sie bewaffnet sind.«
    »Dazu muß erst einer auf Tuchfühlung herankommen.«
    »Aber schließlich ist es nirgendwo üblich, daß ein Unterhändler, und das sind Sie doch, mein Unterhändler — bewaffnet loszieht.«
    War es tatsächlich nur die Sorge um das Kind, die ihn zu solchen Forderungen trieb. Ich war nahe daran, zu verzichten, auf diese Weise Kontakt mit den Gangstern zu bekommen. Aber es konnte genauso gut möglich sein, daß die Gangster mich aufforderten, mitzukommen, um das Baby in Empfang zu nehmen. Dabei mußte ich mir eine Leibesvisitation gefallen lassen. Meine 38er Smith and Wesson würde mich verraten.
    »Gut, Mr. Jorgen, ich gehe auf Ihren Vorschlag ein«, sagte ich und schnallte die Halfter ab und legte sie mit der Dienstpistole, auf der die FBI-Nummer eingraviert war, auf den Tisch.
    Der Rechtsanwalt ließ seinen Unterkiefer auf die Brust klappen. Offenbar hatte er mit Jorgen gewettet, daß ich mich nicht von meiner Waffe trennen würde. Dr. Belman trug ein Vermögen an Goldkronen im Mund.
    »Okay, geben Sie die Bucks her, Mr. Jorgen. Ich will nicht zu spät zum Treffpunkt kommen«, sagte ich und stand auf. Der Anwalt rückte einige Zoll vor. Die Aktentasche stand hinter ihm im Sessel.
    »Bitte«, sagte Dr. Belman. Ich nahm die Tasche und klappte sie auf. Sie war vollgestopft mit Dollarnoten.
    »Keine Serie dabei«, bemerkte der Anwalt, »wir haben es uns verbeten, daß die Bank auch nur eine einzige Nummer notiert hat.«
    »Sie müssen es wissen. Schließlich sind Sie der Berater von Mr. Jorgen und nicht ich«, knurrte ich und hob die Tasche auf.-Hunderttausend Dollar sind wahrhaftig keine leichte Fracht.
    Mr. Jorgen bestellte ein Taxi, mit dem ich die paar Meilen bis zum Trinity Cemetery gondelte.
    Auf der 152. Straße West in der Villa von Climb am Carmans Ville Playground war Dr. Moore ermordet aufgefunden worden. Nur wenige Yard davon entfernt befand sich der Trinity Friedhof. War das Zufall oder hatte das etwas zu bedeuten?
    Ich stieg auf der Amsterdam-Avenue aus und trabte die 153. Straße in Richtung West bis zur Riverside-Express-Highway, ohne auch nur die Spur von einem gelben Sportwagen zu entdecken.
    Als ich eine halbe Stunde diesen Kurs hin und her marschiert war, gab ich es auf, tauchte in einer Telefonzelle unter und bestellte mir ein Taxi, das mich zu Jorgen zurückbrachte.
    Der Anwalt schlief in seinem Sessel. Mr. Jorgen war kreidebleich, als ich mit der Tasche zur Tür hereinkam.
    »Ihre Freunde haben es vorgezogen, nicht zu erscheinen«, sagte ich, »wahrscheinlich war ihnen die Sache nicht sicher genug, oder sie haben mich aus dem Hinterhalt beobachtet, um festzustellen, ob keine Polizei alarmiert worden ist. Außerdem kann es sich um einen typischen Trick handeln. Auf diese Art machen sie sich ihre Opfer gefügig. Warten Sie ab. Die Brüder melden sich wieder.«
    Ich tauschte

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