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0297 - Der Verräter

0297 - Der Verräter

Titel: 0297 - Der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weggerissen. Er schlug noch mit dem Kopf gegen die Wand, bevor er rücklings zu Boden krachte und dabei die Übersicht verlor.
    Das war die Chance für die Monster.
    Sie stürzten sich auf ihn, und es waren besonders die flammenden Gestalten, die kurz vom Boden abhoben und auf ihn zufauchten.
    Denen konnte Myxin wohl kaum entgehen. In den Flammen sah ich höllische Fratzen, und ich aktivierte in diesen Augenblicken mein Kreuz.
    Vor der Brust hing es.
    Offen und frei!
    »Terra pestem teneto – Salus hic maneto!«
    Das genau waren die magischen Worte, die das Kreuz zu einer brandgefährlichen Waffe machten.
    Und es reagierte. Noch nie hatte es mich im Stich gelassen. Das tat es auch jetzt nicht.
    An den Enden glühten die Insignien der vier Erzengel für einen kaum meßbaren Zeitraum auf, dann jagten vier Strahlen aus dem Kreuz, die nicht nur die Flammenwesen voll erwischten, sondern auch ein Monstrum mit einem Rattenschädel und den Vierbeiner, der seine Zunge um Myxins Fußgelenk gewickelt hatte.
    Bei den Flammenmonstren zischte es, als hätte jemand Wasser über sie gekippt, der Rattenkopf verdampfte ebenso wie das andere Wesen mit dem Tierkörper und dem Frauengesicht.
    Blieb der Krake.
    Ihn griff ich an.
    Das Kreuz war wieder normal geworden. Es entließ keine Strahlen mehr, und es lag matt glänzend vor meiner Brust. Der Krake mit den zahlreichen Tentakel-Beinen reichte mir nur bis zur Hüfte. Unter der dünnen Haut seines fast kugelförmigen Körpers sah ich die Züge eines menschlichen Gesichts, das jedoch einen breiten, zerlaufenden Ausdruck bekam, als sich das Wesen mir näherte.
    Und fast hätte es mich erwischt. Ich gab einen Augenblick nicht acht, da hatte es zwei Tentakel vom Boden gehoben, waagrecht gestellt und mir eine seltsame Flüssigkeit entgegengespritzt.
    Durch eine rasche Drehung konnte ich der Flüssigkeit entgehen.
    Hinter mir klatschte sie zu Boden und verbreitete einen ätzenden Gestank. Ich hielt noch meinen Silberdolch fest.
    Ihn schleuderte ich.
    Es klatschte, als die Waffe das Ziel traf und sich tief in die weiche Masse bohrte. Der seltsame Krake kam nicht mehr dazu, weitere Flüssigkeit abzuspritzen, denn er löste sich auf wie ein Ghoul. Als hätte jemand von oben auf ihn geschlagen, wurde er flach, breitete seine Tentakel aus und verging allmählich.
    Nur eine Lache blieb zurück, über die ich hinwegsprang und auf Myxin zuging.
    Der kleine Magier rappelte sich soeben vom Boden hoch und schüttelte den Kopf. Ein wenig verwundert schaute er sich um, als könnte er noch nicht fassen, was er da gesehen hatte.
    Ich aber lachte, ließ den Dolch wieder verschwinden und breitete die Arme aus.
    »Myxin!« sagte ich. »Meine Güte, daß ich dich hier treffe.« Ich schritt auf den Freund zu und schloß ihn in die Arme. Jetzt ging es mir besser, denn ich wußte, daß ich nicht mehr allein gegen die Übermacht von Schwarzblut-Vampiren stand.
    Ich umfaßte den kleinen Magier und schlug ihm auf die Schulter.
    Es glich schon einer Erlösung. Himmel, war ich erleichtert. Jetzt sah die Welt schon ganz anders aus.
    Myxin tat nichts. Er blieb stehen. Das kannte ich. Er zeigte nur ungern Gefühle.
    Ich ließ den kleinen Magier los und setzte mich auf den Stuhl, auf dem zuvor der Teufel gesessen hatte. Das allerdings wußte ich nicht.
    Ich sah nur Myxins Schatten, der sich auf die Tür zubewegte und mit der Hand über die Wand tastete.
    Wenig später wurde es hell. Myxin hatte einen Schalter umgedreht. Wer konnte meine Überraschung begreifen, denn mit elektrischem Licht hätte ich in dieser einsamen Gegend nicht gerechnet.
    Über dem Stuhl wurde die Lampe hell.
    Ich schaute nach oben.
    Unter dem breiten, kegelförmigen Lampenschirm leuchtete die Birne auf. Sie war schmutzig, und ihr Licht übergoß mich mit einem dunkelgelben Schein.
    Myxin kam wieder zu mir. Sein Gesicht blieb im Schatten. Ich sah wohl das Schwert mit der goldenen Klinge in seiner rechten Hand und war ein wenig verwundert.
    »Hat Kara dir das Schwert überlassen?« fragte ich ihn, beugte mich vor und deutete auf die Waffe.
    »So ähnlich.«
    Eine seltsame Antwort, die er mir da gegeben hatte. Ich achtete nicht weiter darauf und wollte wissen, wie Myxin überhaupt in dieses Haus gelangt war.
    »Durch die magischen Steine.«
    Das war verständlich. Ich lehnte mich wieder zurück. Myxin ging an mir vorbei.
    Irgendwie war alles seltsam. Mir gefiel die Sache nicht so recht.
    Myxin kam mir anders vor als sonst. Vielleicht bildete ich mir dies

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