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0297 - Der Verräter

0297 - Der Verräter

Titel: 0297 - Der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Strähne aus dem Gesicht strich und Suko ansprach.
    »Setz dich doch hin, es hat keinen Sinn.«
    Er winkte barsch ab und blieb stehen. »Ich kann nicht untätig herumsitzen.«
    »Das verstehe ich. Aber was bringt es uns, wenn du hier wie ein Tiger im Käfig herumrennst?«
    »Nichts.«
    »Na bitte.«
    »Dennoch ist es besser, als nur zu sitzen und gar nichts zu tun. Sich nicht einmal zu bewegen.«
    »Suko, bitte.«
    Der Inspektor lächelte knapp, hob die Schultern und ließ sich in den nächsten Sessel fallen. Er stützte seine Ellenbogen auf die Knie und vergrub das Gesicht in beide Hände.
    Kara regte sich. Auch sie hatte die Unruhe des Chinesen mitbekommen. Nun richtete sie sich auf, öffnete den Mund und sagte leise: »Es tut mir leid, daß ich euch nicht helfen kann.«
    »Ist ja nicht deine Schuld«, sagte Suko.
    »Ich fühle mich aber so.«
    »Unsinn.« Suko ließ die Hände sinken. »Du hast doch getan, was du konntest. Wir wissen wenigstens, daß John noch lebt, und wir wissen auch, wo er sich aufhält.«
    »Aber wir können nicht hin.«
    »Wenigstens nicht so schnell«, berichtete Suko, bevor er tief durchatmete.
    »Wenn ich das Schwert hätte, wäre vieles anders gelaufen«, murmelte Kara. »Er hat mich einfach überrascht. Nie hätte ich damit gerechnet, daß er mich angreift. Wie man sich so täuschen kann, begreife ich noch immer nicht.«
    »Ja, das ist auch mir ein Rätsel«, gab der Chinese zu. »Aber was soll man da machen?«
    »Ich hoffe ja immer noch, daß Myxin vernünftig wird«, sagte Shao.
    »Das muß ihm doch sein Verstand sagen. Er wird nicht mehr so aufgenommen, wie er es sich denkt. Glaubt ihr denn, daß die Schwarzblütler vergessen haben, welche Niederlage sie Myxin verdanken? Ich denke da nur an den Schwarzen Tod…«
    »Gegen den Teufel will er ja kämpfen«, sagte Kara.
    »Ja, und sich dabei mit dem Beelzebub verbünden.«
    »So ähnlich.«
    »Das klappt nie«, stimmte auch Suko zu. Er blickte Kara an. »Du kennst doch die Schwarzblut-Vampire. Würden sie Myxin in ihre Gemeinschaft aufnehmen?«
    »Ich kenne sie leider nicht«, stellte Kara richtig. »Ich habe nur von ihnen gehört, aber nie selbst mit diesen Bestien Kontakt gehabt.«
    »Trotzdem, ich…«
    »Nicht jetzt!« Scharf hatte Kara die beiden Worte ausgestoßen.
    Suko und Shao waren sofort ruhig.
    Beide drehten ihre Köpfe, richteten ihre Blicke auf die Schöne aus dem Totenreich, die in einer gespannten Haltung saß und beide Arme halb erhoben hatte.
    Irgend etwas stimmte nicht mit ihr. Angespannt war ihr Gesicht.
    Nur die Lippen zuckten, als wollte sie Worte formen, die jedoch nicht hörbar aus ihrem Mund drangen.
    Da war etwas geschehen.
    »Kara…« Suko sprach den Namen leise aus, bekam keine Reaktion. Die Schöne aus dem Totenreich schien nur körperlich anwesend zu sein, während ihr gesamtes Ich auf Wanderschaft gegangen war.
    Antwort bekamen sie dennoch. Kara nickte plötzlich, öffnete den Mund weiter und flüsterte die nächsten Worte.
    »Das Schwert!« hauchte sie. »Ich… ich sehe es. Das Schwert befindet sich …« Sie stockte.
    »Wo?« fragte Suko. Dafür erhielt er von Shao einen Stoß in die Seite. Die Chinesin wollte nicht, daß Kara jetzt, in diesen wichtigen Augenblicken, gestört wurde.
    »Myxin!« fuhr Kara flüsternd fort. »Er besitzt die Waffe. Er… er hat sie fest.« Sie schluckte, atmete pfeifend, und ihre Augen weiteten sich. In ihren Pupillen malte sich deutlich der Schrecken ab, den sie empfand. Kara sah etwas, das Suko und Shao verborgen war und in einer unerreichbaren Ferne geschah.
    Sie störten Kara jetzt nicht. Sie mußten sich noch stärker konzentrieren, denn sie schaffte es nicht, sich zu artikulieren und zu sagen, was sie genau sah.
    Ihr Körper ruckte vor. Zweimal, dann wieder zurück, und das Gesicht wurde so blaß, daß die Haut schon beinahe durchscheinend wirkte. Suko bekam Angst um Kara. Er fürchtete, daß sie sich nach der ersten Beschwörung zuviel vorgenommen hatte und hielt sich nicht mehr zurück.
    »Kara, bitte, was ist geschehen?«
    »Myxin hat das Schwert…«
    »Das wissen wir doch. Und?«
    »Er will töten. Er will…«
    »Mein Gott!« hauchte Shao, die schon ahnte, was auf sie zukommen würde.
    »Wen will er töten?« fragte Suko laut.
    Karas Gesicht verzerrte sich. »Ich… ich habe Verbindung … das Schwert es darf nicht …«
    »Was will Myxin?« schrie Suko.
    »Töten!« Kara brüllte das Wort. »Er will John Sinclair töten!«
    ***
    Myxins Einstellung und auch sein

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