Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0297 - Der Verräter

0297 - Der Verräter

Titel: 0297 - Der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nicht möglich, weil ich mich selbst hätte überwinden müssen, und ich brachte es einfach nicht fertig, die geweihte Waffe auf einen Freund, so sah ich Myxin noch immer, zu werfen.
    Deshalb zuckte meine Hand auch zurück.
    Der Magier sah es anders. Er legte diese Reaktion als Schwäche aus und griff mich an.
    Diesmal kam er normal. Er setzte weder Telekinese noch Teleportation ein, dafür hielt er den Griff der Waffe mit beiden Händen und führte gefährliche Kreuzschläge durch.
    Ich wich hastig zurück, duckte mich, tauchte weg und sah zu, daß Myxin ins Leere schlug.
    Das Pfeifen der Klinge vernahm ich. Ein Beweis dafür wie nahe das Schwert an mir vorbeiwischte. Doch Myxin wollte mehr. Jetzt stach er zu.
    Ich war schneller.
    In Brusthöhe huschte die Klinge wie ein goldener Reflex an mir vorbei und zielte genau in das Rechteck hinein, wo sich einmal die Tür befunden hatte.
    Myxin konnte sich selbst nicht mehr halten. Er glitt an mir vorbei und verschwand ebenfalls über die Türschwelle. Ich drehte mich dabei, streckte meine Hand aus und hieb mit der Kante zu. Dabei hatte ich Glück, daß ich Myxin noch im Nacken traf, und mein Hieb mit dafür sorgte, daß er zu Boden krachte.
    Er schlug irgendwo gegen, denn ich vernahm einen dumpfen Aufprall. Mich hielt nichts mehr in dieser Bude. Mit einem Satz sprang ich über die Schwelle, und diesmal hielt ich den Dolch wurfbereit, doch Myxin hatte sich bereits aus dem Staub gemacht.
    Wieder durch Telekinese. Sehen konnte ich ihn nicht. Er war im Dunkel des Hauses verschwunden, aber ich vernahm sein Lachen.
    Es schallte mir nicht direkt entgegen, sondern klang von oben her auf mich herab.
    Er mußte sich also über mir befinden. Ich erinnerte mich daran, eine alte Treppe gesehen zu haben. Wahrscheinlich hielt er sich dort auf und wartete auf mich.
    Da Licht aus dem offenen Türrechteck fiel, ging ich sicherheitshalber zur Seite, weil ich kein Ziel bieten wollte. Im Dunkel einer schattigen Wand verschwand ich.
    Da wartete ich.
    Myxin war mir überlegen. Während ich mich auf meine zwei Beine verlassen mußte, konnte er schweben, beherrschte Kräfte, von denen ich nur träumte und würde kaum zu packen sein.
    Dieses Haus konnte für mich zu einer tödlichen Falle werden. Kalt rieselte es meinen Rücken hinab. Es war auch die Kälte der Enttäuschung, die mich gepackt hielt. Wenn ich näher über mein Leben nachdachte und wäre dabei noch Pessimist gewesen, hätte ich verzweifeln können. Wir bekamen Nackenschläge en masse. Zu Beginn meiner Laufbahn war alles noch ziemlich klar und leicht gewesen.
    Natürlich hatte ich meine Mühe und Not mit den Gegnern gehabt, aber sie waren zu schaffen, was ich immer wieder bewiesen hatte.
    Mit den Jahren wurden die Schwarzblütler schlauer. Sie griffen zu Methoden, auf die ich mich erst einstellen mußte. Kräfte kamen ins Spiel, von deren Existenz ich zuvor nicht einmal etwas geahnt hatte.
    Mythen und Legenden wurden Wirklichkeit. Ich konnte einen Blick in die japanische Mythologie werfen, bekam es mit ihr und ihren Alptraumgestalten zu tun, wurde mit der Hölle konfrontiert und lernte andere Dimensionen kennen. Zusammen mit meinen Freunden errangen wir Siege und ernteten auch böse Niederlagen.
    Nadine Berger, Jane Collins…
    Und jetzt Myxin!
    Mit ihm hätte ich am allerwenigsten gerechnet. Meine Güte, was hatte der die Schwarzblütler verfolgt. Gnadenlos hatte er sich auf die Fährten seiner ehemaligen Freunde gesetzt und mir sogar geholfen, den Schwarzen Tod zu vernichten. Gegen die Hölle kämpfte er noch jetzt, aber dann hatte das Schicksal das Buch Atlantis aufgeschlagen. War damit Myxins Veränderung in die Wege geleitet worden?
    Zu Beginn nicht, doch dieser Komplex hatte sich ausgebreitet, und er besaß noch einen weiteren Namen.
    Die Großen Alten!
    Sie waren dabei, zurückzukehren, und einer unter ihnen war besonders stark.
    Arkonada!
    Er hatte es tatsächlich geschafft, das Refugium des Myxin, die Flammenden Steine, zu zerstören. Von diesem Tag an mußte Myxin ein anderer geworden sein. Da hatte er eingesehen, daß er seine Vergangenheit nicht wie eine alte Haut abstreifen konnte. Sie holte ihn ein, und Myxin erkannte, wie stark die alten Kräfte einer längst versunkenen Epoche doch waren. Er hatte den Willen gehabt, sich ihnen entgegenzustellen, doch die Kraft war ihm genommen worden, trotz Kara, der Schönen aus dem Totenreich, die sich tapfer an seiner Seite hielt.
    Der kleine Magier war umgeschwenkt!
    Ich fühlte

Weitere Kostenlose Bücher