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03 Arthur und die Stadt ohne Namen

03 Arthur und die Stadt ohne Namen

Titel: 03 Arthur und die Stadt ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruebenstrunk Gerd
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außer Acht lassen.«
    »Also kein tieferer Sinn?«
    »Sorry, lass, no.«
    Larissa ließ den Kopf hängen. »Dann hat uns Knox doch belogen.«
    »Vielleicht auch nicht«, sagte ich. »Wer war dieser Fergusson?«, fragte ich den Buchhändler.
    »Ein schottischer Dichter, der bereits mit vierundzwanzig Jahren starb. Er lebte von 1750 bis 1774 und war berühmt, weil er es ablehnte, seine Gedichte in Englisch zu schreiben. Stattdessen verfasste er seine Werke ausschließlich in Schottisch. Vor der Canongate-Kirche steht eine Statue von ihm.«
    Ich erinnerte mich. Das war die Stelle, an der wir uns im Streit von McGonagall getrennt hatten.
    »Stand Fergusson irgendwie mit den Vergessenen Büchern in Verbindung?«, fragte Larissa.
    Campbell zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Ich habe davon jedenfalls noch nie etwas gehört.«
    »Wir sollten uns trotzdem morgen noch mal seine Statue ansehen«, schlug ich vor. »Vielleicht hilft uns das ja weiter. Wenn Knox uns wirklich einen Hinweis gegeben hat – und er hatte ja auch bei dem Ausgang aus dem Labyrinth nicht gelogen –, dann müssen wir mit unserer Suche von vorne beginnen.«
    »Seid vorsichtig«, ermahnte uns Caitlin. »Die beiden Jungen, die sich Burke und Hare nennen, können offenbar die Katakomben verlassen. Vielleicht ist das eine Falle und sie lauern euch dort auf.«
    Dieses Argument war nicht von der Hand zu weisen. So frei wie vorher konnten wir uns in Edinburgh nicht mehr bewegen. Caitlin stand auf und holte aus der Kommode eine schmale Dose, die sie uns hinschob. »Das ist Pfefferspray. Steckt es ein und haltet es griffbereit.«
    »Sie werden nicht wagen, uns bei Tag etwas anzutun«, beruhigte ich sie. Und mich zugleich auch, denn wirklich überzeugt war ich davon nicht. »Und wir werden uns nicht mehr unter die Erde begeben oder uns im Dunkeln draußen aufhalten.«
    Larissa nahm das Spray und stand auf. »Vielen Dank«, sagte sie. »Ich bin hundemüde und würde gerne ins Bett gehen.«
    Ich schloss mich ihr an. Wir wünschten den Campbells eine gute Nacht, doch Larissa blieb in der Tür noch einmal stehen.
    »Hat der Bibliothekar sich heute eigentlich gemeldet?«, wollte sie von Campbell wissen.
    »Ich habe ihn angerufen«, erwiderte er. »Als ihr unter der Erde verschwunden wart. Er sagte mir, er werde sich darum kümmern.«
    »Kein Wort von meinem Großvater?«
    Campbell schüttelte den Kopf. »Darüber haben wir nicht gesprochen. Da fällt mir ein: Er weiß ja noch gar nicht, dass ihr wieder da seid!«
    »Machen Sie sich keine Mühe. Ich rufe ihn schon selbst an.«
    »Meinst du, er ist so spät noch wach?«, gab ich zu bedenken, als wir die Treppe hinaufstiegen.
    »Das werden wir ja gleich sehen.« Sobald wir mein Zimmer erreicht hatten, wählte sie die Nummer und stellte das Telefon auf laut.
    Es klingelte nur zwei Mal, bevor der Bibliothekar abhob.
    »Ja?«, klang es barsch aus dem Lautsprecher.
    »Wir sind’s«, sagte Larissa.
    Sofort änderte sich sein Tonfall. »Endlich. Seid ihr wieder über der Erde?«
    »McGonagall hat uns geholfen, sonst würden wir wohl noch dort unten herumirren – oder schlimmer.«
    »Und? Habt ihr wenigstens etwas gefunden?«
    Wenn er jetzt vor mir gestanden hätte, wäre ich ihm an die Gurgel gegangen. Keine Frage danach, wie es uns ging. Keine Entschuldigung, dass er uns nicht vorgewarnt hatte. Ihn interessierte nur das Buch. Wir waren ihm völlig gleichgültig.
    Larissa ging auf seine Frage gar nicht erst ein. »Haben Sie Nachrichten aus dem Krankenhaus? Wie geht es Opa?«
    »Unverändert«, brummte er. »Viel wichtiger ist, wie es bei euch weitergeht.«
    »Wir gehen jetzt schlafen. Gute Nacht.« Sie unterbrach die Verbindung und warf wütend das Telefon aufs Bett. »Wir interessieren ihn einen Dreck!«, schimpfte sie. »Und Opa auch. Wir hätten uns nie auf ihn verlassen dürfen.«
    »Aber vielleicht war er es, der uns McGonagall zu Hilfe geschickt hat«, wandte ich ein.
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Campbell hat ihn doch angerufen, um von unserem Verschwinden zu berichten. Und der Bibliothekar hat geantwortet, er werde sich darum kümmern.«
    Sie sah mich skeptisch an. »Ich bezweifle, dass McGonagall ein Telefon hat.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es ja auch nicht. Es ist nur eine Vermutung. Außerdem können wir uns nicht leisten, auf seine Unterstützung zu verzichten. Zumindest solange, bis wir deine Eltern und deinen Großvater wiederhaben.«
    Larissa murmelte etwas Unverständliches vor

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