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03 Göttlich verliebt

03 Göttlich verliebt

Titel: 03 Göttlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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gekommen. Sie hatte sich ihre eigene Hölle erschaffen, und jetzt, wo sie gelernt hatte, ihre Angst zu kontrollieren, wusste sie, wie sie sich ihr eigenes Paradies erschaffen konnte.
    »Was meinst du mit ›auf die harte Tour‹?«, fragte Lucas misstrauisch und starrte Helen mit finsterer Miene an.
    »Nein, nein, er hat mir nichts getan. Ich habe mir das alles selbst angetan.« Sehr erfreut sah Lucas immer noch nicht aus. »Lass es mich anders erklären. Deszenderin ist nicht die richtige Bezeichnung für meine Begabung. Ich bin eine Weltenschöpferin, Lucas.« Helen breitete die Hände aus, um auf das Zimmer zu deuten, in dem sie sich befanden. »Das Erschaffen neuer Welten ist mit dem Hinabsteigen in die Unterwelt verwechselt worden, weil Hades allen Weltenschöpfern erlaubt hat, in sein Reich zu kommen, damit sie lernen, wie man etwas Neues hervorbringt.«
    »Wieso hat er das getan?«
    Helen zögerte und dachte an ihre Aufgabe, die Furien zu befreien, und auch daran, wie viel sie dabei gelernt hatte.
    »Ich schätze, weil er will, dass wir uns vorher überlegen, in welcher Art Welt wir leben wollen – einer, die auf Gerechtigkeit und Mitgefühl für andere basiert, oder einer, die nur den Launen des Erbauers unterworfen ist. Wow. Das habe ich gerade herausgefunden.« Helen lächelte Lucas an. »Du hilfst mir immer wieder, irgendwelche Dinge zu begreifen.«
    »Dafür bin ich doch da«, sagte er und erwiderte ihr Lächeln, wurde aber gleich wieder ernst. »Aber du hättest diese Lektionen auch lernen können, ohne durch die Hölle zu gehen. Helen, ich weiß noch, wie krank dich das gemacht hat. Wie du immer voller Matsch und manchmal auch Blut aus der Unterwelt zurückgekommen bist. Musste er es dir so schwer machen?«
    »Ja, das musste er«, sagte Helen und verstummte, weil sie nicht sicher war, ob Lucas auch erfahren sollte, was ihr gerade wieder eingefallen war.
    »Helen?«, sagte er und hob fragend eine Braue. »Was verschweigst du mir?«
    Ihr war klar, dass sie es nicht lange vor ihm verbergen konnte, und da sie es ohnehin hasste, Geheimnisse vor ihm zu haben, sagte sie es ihm. »Hades musste es mir so schwer machen, um mich abzuhärten. Denn sobald eine Weltenschöpferin ihre Welt hervorbringt, muss sie auch stark genug sein, sie zu verteidigen.«
    Sofort wurde Lucas’ Gesicht finster. »Gegen wen verteidigen?«, fragte er mit tiefer Stimme.
    »Die Götter, nehme ich an. Hades hat nur von ›Herausforderern‹ gesprochen, also denke ich, dass es im Laufe der Zeit mehr als nur einen gegeben hat. Ich will dich nicht anlügen. Morgan La Fay hat Avalon erschaffen und es verschwand im Nebel, als sie ihren Kampf verlor. Atlantis versank im Meer, als Atlanta besiegt wurde. Soweit ich weiß, waren die beiden die einzigen anderen Scions, die Welten erschaffen konnten, und sie haben verloren. Also stehen meine Chancen auch nicht gerade gut.«
    »Die Chancen sind mir egal«, sagte Lucas und machte eine wegwerfende Handbewegung. »Viel interessanter finde ich etwas anderes.« Sein Blick wanderte beim Nachdenken durch den Raum. »Ich will wissen, wer dich herausfordern wird und wieso Hades sich die Mühe macht, dich auf diesen Kampf vorzubereiten. Was beabsichtigt er wirklich damit?«
    Helen zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Ich könnte ihn fragen, aber ich vermute, dass ich keine Antwort bekomme, die ich auch verstehe. Hades hat es nicht so mit einfachen Erklärungen.«
    »Das glaube ich gern«, murmelte Lucas, immer noch nachdenklich.
    Helen griff nach der Gitarre und stieß damit leicht seine Hände an. Lucas durchschaute sie sofort.
    »Soll das ein Wink mit dem Zaunpfahl sein?«
    »Mit einem dicken, fetten Zaunpfahl.« Helen grinste ihn an.
    Lucas zupfte an ein paar Saiten und straffte oder lockerte die Drehknöpfe am Gitarrenhals. »Das ist typisch. Du bist so unmusikalisch, dass sogar deine perfekt gebaute Gitarre total verstimmt ist.« Lucas machte ein so gequältes Gesicht, dass Helen sich vor Lachen bog. »Außerdem ist diese Gitarre für einen Linkshänder bespannt. Ich bin nicht Matt, das ist dir klar, oder?«
    »Warte, das haben wir gleich.« Helen konzentrierte sich und die Saiten ordneten sich neu an. Lucas schlug ein paar Töne an und verdrehte die Augen, weil sie wirklich komisch klangen.
    »Sie ist schon wieder verstimmt.«
    »Das hast du mit Absicht gemacht«, beschwerte sie sich und kniff ihn in den großen Zeh. »Und jetzt spiel!«
    »Jawohl, Euer Göttlichkeit.«
    Helen lag auf der Seite

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