03 - Hinter dunklen Spiegeln
er sich selbst in etwas verstrickte.
Der Regieassistent legte einen Arm um Carries Schulter, senkte den Kopf an ihr Ohr und führte sie von der Kulisse.
Sofort war Kirk an ihrer Seite. „Wollt ihr beiden vielleicht gerade irgendwohin?"
Carries Augen zogen sich zusammen, doch sie ließ sich nichts anmerken. „Um ehrlich zu sein, ich wollte nur aus der prallen Sonne heraus. Und Arnos weiht mich in den weiteren Ablauf ein. Du musst Kirk verzeihen, Arnos. Er ist ein wenig besitzergreifend."
„Was man ihm schwer verübeln kann." Arnos, ein gutmütiger, um die Mitte herum etwas fülliger Mann, tätschelte Carries Schulter. „Du warst großartig, Carrie, einfach großartig. Wir rufen dich, wenn du wieder gebraucht wirst."
„Danke, Arnos." Sie wartete, bis er außer Hörweite war, bevor sie sich zu Kirk umdrehte. „Lass das lieber."
„Was lassen?"
„Dir hat nur noch ein Messer zwischen den Zähnen gefehlt." Sie riss die Tür des Wohnwagens auf, der ihr hier draußen als Garderobe diente. „Ich habe dir schon gesagt, dass Arnos harmlos ist.
Er ..."
„Hat die Angewohnheit, Frauen anzufassen. Eine dieser Frauen ist meine Klientin."
Carrie holte sich einen Diätsaft aus dem Kühlschrank und ließ sich damit auf das Sofa fallen.
„Wenn ich es nicht wollte, dass er mich anfasst, dann würde er es auch nicht. Das kann ich dir versichern. Das ist nicht das erste Mal, dass ich mit Arnos arbeite, und wenn du dich nicht weiterhin wie der allerletzte Idiot aufführst, wird es auch nicht das letzte Mal sein, das versichere ich dir."
Kirk öffnete den Kühlschrank und entdeckte zu seiner Zufriedenheit Bier. „Sieh mal, Engel, ich kann die Liste der Verdächtigen nicht verringern, nur um deinen Wünschen zu entsprechen. Es wird Zeit, dass du dir nicht länger vormachst, der Mann, vor dem du dich so fürchtest, sei jemand, den du nicht kennst."
„Ich mache mir nichts vor."
„Doch." Er trank erst einen Schluck Bier, bevor er weitersprach. „Und du machst es nicht einmal halb so gut wie eben da draußen, als du dich im Gras gewälzt hast."
„Das war Arbeit. Hier dreht es sich um mein Leben."
„Eben." Er legte seine Hand unter ihr Kinn und hob es an. „Und ich werde auf dich aufpassen.
Übrigens, falls du dich dann besser fühlst, Carter wollte ich gerade von der Liste streichen."
„Sean?" Sie spürte eine Woge der Erleichterung.
„Warum?"
„Ganz einfach." Er nahm noch einen Schluck Bier und machte es so nur spannender. „Wenn ein Mann von einer Frau besessen ist... und wir sind uns doch einig, dass wir es mit einer Besessenheit zu tun haben?"
„Ja, verdammt." Gereizt nahm sie ihm die Flasche aus der Hand. „Worauf willst du hinaus?"
„Wenn ich wegen einer Frau eine gewisse Grenze überschritten hätte, wäre ich nicht fähig, mir einfach den Staub von meinen Sachen abzuklopfen und zu gehen, nachdem ich den größten Teil des Tages in halb nackter Umarmung mit ihr verbracht habe."
„Tatsächlich?" Carrie gab ihm sein Bier zurück und streckte, merklich entspannter, die Beine aus.
„Das werde ich mir merken. Und was hast du von der Szene gehalten?"
„Sie dürfte einige Brillengläser beschlagen lassen."
„Hör auf, Kirk. Es ging nicht nur um Sex, sondern auch um den Missbrauch von Unschuld und Vertrauen. Was Hailey in diesem Wald geschehen ist, wird Auswirkungen auf ihr ganzes weiteres Leben haben. Eine schnelle Nummer unter den Pinien hätte das nicht."
„Aber eine schnelle Nummer unter den Pinien würde den Verkauf fördern."
„Das ist Fernsehen. Natürlich geht es um Einschaltquoten. Verdammt, Kirk, ich habe eine Menge in die Szene hineingelegt, denn sie ist der Wendepunkt in Haileys Leben. Wenn ich nicht mehr rüberge- bracht habe, als ..."
„Du warst gut", unterbrach er sie.
Sie zog die Beine hoch und stützte ihr Kinn auf die Knie. Ein kleiner Sonnenstrahl fand seinen Weg durch die Vorhänge und fiel auf Carrie. „Wie gut?"
„Wie nährst du dein Ego eigentlich, wenn du allein bist?"
„Ich habe nie bestritten, ein gesundes Ego zu besitzen. Wie gut?"
„Gut genug, dass ich Carter am liebsten ein blaues Auge verpasst hätte."
„Wirklich?" Sie gab sich unbeschwert. Er brauchte nicht zu wissen, was ihr sein Lob über ihre Arbeit bedeutete. „Bevor oder nachdem die Kameras liefen?"
„Vor, während und nachdem. Und fordere dein Glück besser nicht heraus, Engel. Ich habe die schlechte Angewohnheit, keine großen Worte zu machen, sondern zu handeln. Aber während du und
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