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03 - komplett

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Titel: 03 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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eilig gehabt und sich davongemacht hatten, kaum dass er ihnen den Rücken gekehrt hatte. Vance war zu diesem Zeitpunkt nur ihr Liebhaber gewesen, nicht ihr Gatte. Kein Wunder, dass Miss Meredith so verlegen gewirkt hatte und allen Fragen ausgewichen war. Und es war auch kein Wunder, dass sie nun bemüht war, die Einzelheiten von der Öffentlichkeit fernzuhalten. Aber selbst wenn er sie nach ihrer Begegnung nach Hause gebracht hätte, ihren Eltern hätte er damit keinen Gefallen erwiesen, denn zu diesem Zeitpunkt war sie bereits kompromittiert und ihr Ruf ruiniert. Dennoch war er wütend, dass ihm die Chance entschlüpft war, die Heirat zu verhindern.
    Er wünschte, er hätte damals darauf bestanden, dass John Vance ihm bei der Suche nach dem gestohlenen Pferd half. Sehr schnell hatte er festgestellt, dass der junge Mann keineswegs so scharfsichtig war wie der kleine Wildfang, mit dem er durchgebrannt war. Nun war Sylvie Meredith Gemahlin eines Gatten, der zwar gutmütig, aber niemals gut genug für sie war. Er würde eine beträchtliche Summe darauf verwetten, dass ihre Eltern dies ähnlich sahen und in höchstem Maße verstimmt waren, dass sie ein solches Juwel nicht besser behütet hatten.
    Aus dem Verhalten der glücklichen Braut konnte Adam zudem ersehen, dass auch sie die Verbindung zu Vance als Mesalliance wahrnahm. „Wenn Sie sich Ihres Verhaltens oder Ihres Gatten schämen, kann ich es nicht ändern, Mrs. Vance. Sie müssen jedoch nicht fürchten, dass ich mein Wissen irgendjemandem preisgebe. Guten Abend.“ Er griff nach den Zügeln des Hengstes.
    Sylvie konnte es nicht fassen. Er hatte tatsächlich die Absicht zu gehen! Sein Zorn über ihre Lüge war offenkundig, jedoch musste sie ihm zugutehalten, dass er sich bisher nicht über sie mokiert oder sie mit anzüglichen Blicken beschämt hatte. Wie groß aber würde wohl erst seine Empörung sein, wenn er die ganze Wahrheit erfuhr, nämlich, dass sie zwar die Nacht mit John verbracht hatte, aber immer noch ledig war. Statt indes diese Empörung zu fürchten, weckte sein selbstgerechtes Verhalten und die Tatsache, dass er sie für fähig hielt, sich für John zu schämen, eine unbändige Wut in ihr.
    „Wie können Sie es wagen, mir den Rücken zu kehren, als wäre ich Ihrer Gesellschaft nicht so viel wert!“ Aufgebracht schnippte sie mit den Fingern, doch er beachtete sie gar nicht. „Wie können Sie auch nur annehmen, dass ich einen Mann ehelichen und mich dann weigern würde, ihn als Gatten anzuerkennen, weil er keine standesgemäße Partie ist!“ Als er sich ungerührt anschickte, in den Sattel zu steigen, stürmte Sylvie zu ihm und packte ihn am Ärmel. „John Vance ist mein Freund. Er ist freundlich und loyal und ... und ... oh, er ist überaus liebenswert!“ Sie stampfte energisch mit dem Fuß auf, doch Adam musterte sie nur kühl. „John mag zwar nicht klug oder weltgewandt sein, aber lieber würde ich den Rest meines Lebens mit ihm verbringen als mit einem ... wollüstigen Schürzenjäger, der sich als feiner Gentleman ausgibt.“
    Adam schwang sich in den Sattel. „Offenbar haben Sie sich über meinen Charakter inzwischen eine Meinung gebildet“, sagte er. „Da scheint es mir nur gerecht, wenn ich Ihnen meine Meinung über Sie ebenfalls verkünde, Mrs. Vance. Trotz Ihres Alters sind Sie immer noch ein nervenaufreibendes kleines Gör. Schlimmer noch, Sie haben selbst zugegeben, sich nicht zu schade zu sein, sich wie eine schamlose Dirne zu verhalten. Ihre Eltern müssen stolz auf Sie sein.“ Er zog an den Zügeln und brachte den nervös tänzelnden Braunen zur Ruhe. „Was Ihren Gatten anbelangt, Sie haben ihn wahrlich verdient, meine Liebe. Ich glaube sogar, dass es sich umgekehrt verhält.
    Keineswegs ist er es, der nicht gut genug für Sie ist. Vielmehr sind Sie nicht gut genug für ihn! Meiner Ansicht nach hat er das schlechtere Los gezogen. Dieser wollüstige Schürzenjäger spricht ihm sein tiefstes Beileid aus.“
    Sylvie schaute ihn fassungslos an. Ihr Gesicht brannte vor Zorn und Scham, und sie ballte die Hände zu Fäusten.
    Er lächelte düster. „Übrigens müssen Sie sich keine Sorgen machen. Gleich, was ich auch von Ihnen halten mag, ich werde Ihr kleines Geheimnis nicht verraten. Dazu ist mein Respekt vor Ihrem Schwager und meinem besten Freund William Pemberton viel zu groß. Ich habe Ihnen mein Wort gegeben und werde mein Wissen für mich behalten, aber ersparen Sie mir bitte Ihre heuchlerischen Erklärungen, warum Sie um

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