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03 - komplett

03 - komplett

Titel: 03 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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im Rose and Crown logieren. Ich soll Ihnen ausrichten, dass er Sie einladen möchte, für die Dauer Ihres Aufenthaltes Gast in unserem Hause zu sein, und dass er keine Ausrede gelten lassen will. Und meine Mutter besteht darauf, dass Sie gleich heute kommen, um mit uns zu dinieren.“ Er legte einen Brief auf den Tisch.
    Adam nahm das Schreiben und brach das Siegel. Er las die Zeilen, die Lady Robinsons charmantes, liebenswürdiges Wesen in jedem Wort deutlich zum Ausdruck brachten. Lächelnd steckte er das Papier ein. „Danken Sie Ihren Eltern für Ihre Gastfreundschaft, aber ich möchte ihnen keine Umstände bereiten. Zudem bleibe ich nur bis morgen in Hertfordshire, und für diese kurze Zeit habe ich es hier im Gasthof bequem genug. Die Einladung zum Dinner nehme ich indes gerne an und freue mich, Ihre Eltern wiederzusehen.“
    Hugo bediente sich erneut aus der Flasche, als es klopfte und gleich darauf eine Schankmagd eintrat. Als sie sah, dass Seine Lordschaft Gesellschaft hatte, verflog ihr Lächeln, und es sah ganz danach aus, als hätte sie am liebsten auf dem Absatz kehrtgemacht.
    „Du kannst abräumen“, sagte Adam und bedeutete ihr näher zu kommen.
    Sie schien seiner Aufforderung nur unwillig Folge zu leisten. Zögernd, den Blick fest auf den Boden gerichtet, kam sie zum Tisch.
    Adam nahm ihr seltsames Verhalten stirnrunzelnd zur Kenntnis, denn zuvor hatte sie sich ihm gegenüber nie schüchtern oder ängstlich gezeigt. Als er jedoch einen Blick auf Hugo warf, verstand er. Das Mädchen war hübsch und von der Natur mit üppigen weiblichen Reizen bedacht worden. Hugo musterte sie mit lüsternen Blicken, und es war offensichtlich, dass dem Mädchen seine Aufmerksamkeit keineswegs schmeichelte. Im Gegenteil, es schien vielmehr, als würde sie diese in Schrecken versetzen. Adam musterte den jungen Mann nachdenklich. Vielleicht hatte er seine Beliebtheit bei der Damenwelt falsch eingeschätzt. Es sah ganz danach aus, als stünde Hugo im Ruf eines Draufgängers und Schürzenjägers.
    „Ich kann es Ihnen nicht verdenken, dass Sie im Rose and Crown bleiben wollen, Mylord. Das hat gar reizvolle Vorteile“, sagte Hugo laut genug, damit die Bedienung ihn hören konnte, ehe sie mit dem Tablett aus dem Raum schlüpfte. „Patchetts Töchter sind allesamt sehr zuvorkommend.“ Er schaute Adam verschlagen an.
    „Sie ist ja fast noch ein Kind, für mich kaum von Interesse“, sagte Adam kalt und stand auf, seine Abscheu für Hugos Lüsternheit nur schwerlich verbergend. Aber welches Recht hatte er schon, sich als Moralapostel hinzustellen? Plötzlich verspürte er das dringende Verlangen, allein zu sein.
    „Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden. Ich habe noch mehrere Besuche zu erledigen und möchte mich zum Dinner in Rivendale nicht verspäten.“
    Hugo schien nicht gewillt, den Wink mit dem Zaunpfahl zur Kenntnis zu nehmen und sich zu verabschieden. „Sie kennen andere Familien hier in der Gegend?“
    „Ja“, sagte Adam und schaute vielsagend auf seine Uhr.
    Hugo ärgerte sich zwar über diese unverblümte Aufforderung zu gehen, doch er ließ es sich nicht anmerken. „Ich nehme an, Sie werden auch den Markhams Ihre Aufwartung machen. Sie sind die bedeutendsten Gutsbesitzer hier, nach uns selbstverständlich.“
    „Guy Markham ist ein Bekannter von mir“, bestätigte Adam.
    Hugo ging zur Tür, blieb aber stehen, als sei ihm plötzlich ein Gedanke gekommen, und wandte sich wieder um. „Dann kennen Sie vielleicht auch die Merediths?“
    „William Pemberton hat in die Familie Meredith eingeheiratet. Er ist ein sehr guter Freund.“
    „Falls Sie die Merediths besuchen, werden Sie vielleicht meine zukünftige Gattin kennenlernen.“ Diese Ankündigung sollte Adams Aufmerksamkeit erwecken, und der Plan hatte Erfolg, aber nicht aus dem Grund, den Hugo vermutete.
    „Zukünftige Gattin?“, fragte Adam nach und schritt auf ihn zu.
    „Sylvia Meredith ist ihr Name. Die Familie nennt sie Sylvie. Pemberton ist mit ihrer Schwester vermählt, die Sie ja vermutlich kennen werden.“ Adam gab keine Antwort auf diese unterschwellige Frage, also fuhr Hugo fort: „Es ist bereits alles arrangiert, aber noch nicht offiziell verkündet. Einige Kleinigkeiten müssen noch geklärt werden, doch unsere Verlobung wird sicherlich bald bekannt gegeben werden. Unsere Familien sind seit Jahren befreundet und sehr erfreut über die Verbindung. Sylvie macht mit mir eine gute Partie.“ Mit anzüglichem Lächeln fuhr er fort: „Und

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