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03 - komplett

03 - komplett

Titel: 03 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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Hochzeitsvorbereitungen?“, fragte June beiläufig, während sie sich auf dem Sofa neben ihrer Schwester niederließ. „Wir nahmen an, die Vorbereitungen hätten Sie aufgehalten.“
    Auf Guys Stirn bildete sich eine Sorgenfalte, und er setzte gerade zu einer Antwort an, als Herbert, der Butler der Pembertons, ins Zimmer trat. In ehrfürchtigem Ton meldete er: „Lord Rockingham ist eingetroffen, Madam.“
    June setzte ihre Tasse ab und sprang auf. „Bitte führen Sie ihn herein, Herbert.“

    Guy schaute auf die Uhr. „Nun, er wird sich eilen müssen, wenn er immer noch nach Surrey reisen will. Er wollte heute zu den Rennen, sagte er mir gestern.“
    Der unerwartete Besuch verursachte Sylvie ein seltsames Kribbeln. Zwar hatten sie sich in gutem Einvernehmen verabschiedet, dennoch wurde sie den Eindruck nicht los, dass immer noch wie aus dem Nichts Spannungen zwischen ihnen ausbrechen konnten. Sie wollte keinen Streit. Sie hoffte, dass ihr Waffenstillstand andauern würde.
    Sowohl June als auch Guy waren offensichtlich erfreut über Adams Besuch. Trotz der Gerüchte über seinen ausschweifenden Lebensstil schien der Marquess of Rockingham überall ein gern gesehener Gast zu sein. Während sie beobachtete, wie Adam ihre Schwester herzlich begrüßte, erfüllte sie unvermittelt der sehnsüchtige Wunsch, dass ihr Wiedersehen unter anderem Umständen stattgefunden hätte und sie jene schicksalhafte Nacht im George and Dragon ungeschehen machen könnte.
    Adam nahm Junes Einladung zum Tee dankend an und ließ sich neben Sylvie auf dem schmalen Sofa nieder.
    Nachdem June ihm die Tasse gereicht hatte, setzte sie sich neben Guy und unterhielt sich lebhaft mit ihm über die bevorstehende Hochzeit seiner Schwester.
    „Darf ich Sie zu einer Ausfahrt einladen?“, fragte Adam und stellte die Tasse unberührt auf den Tisch.
    Sylvie wandte sich ihm lächelnd zu. „In Ihrer Karriole?“
    „Ja.“
    Ein enttäuschter Seufzer entschlüpfte ihr. „Leider muss ich ablehnen. Mr. Markham hat mich bereits eingeladen. Und es wäre recht eng, wenn wir alle gemeinsam fahren, ob nun in der Karriole oder im Phaeton.“
    „Davor möge uns der Himmel bewahren“, sagte Adam mit gespieltem Entsetzen.
    Bewundernd glitt sein Blick über ihr Gesicht, schweifte über ihr elegantes Kleid. „Ich kann mich noch erinnern, wie wir uns das erste Mal bei Ihrer Familie begegnet sind.
    Damals hatten Sie zerzaustes Haar, und Ihr Kleid war von Erde beschmutzt. Dennoch sahen Sie aus wie eine Göttin.“
    Sylvie glättete ihren Rock und versuchte gelassen zu wirken, trotz der Röte, die ihre Wangen überzog. „Das ist lange her. Ich glaube, ich habe im Garten Blumen eingetopft. Ich bin gern im Freien“, erklärte sie.
    „So lange her ist es nun auch wieder nicht“, erwiderte Adam. „Ich weiß noch, dass ich recht erstaunt war, als June mir damals sagte, sie seien fast achtzehn.“
    Sylvie blickte ihn tadelnd an. „Vorhin dachte ich noch, dass es schön wäre, wenn unser Waffenstillstand eine Weile anhalten würde.“
    „Und jetzt?“, fragte Adam lachend.
    „Und jetzt denke ich, wir sollten das Thema wechseln, sonst wird dieser Wunsch mit Sicherheit nicht in Erfüllung gehen.“
    Schmunzelnd lehnte Adam sich zurück. Ihre Blicke verfingen sich, und Sylvie sah die leichte Belustigung, die in seinen Augen glitzerte. „Ich wollte mich nicht beschweren, mir gefiel diese schmutzige Göttin.“

    „Warum?“
    Sie sah, dass er diese Frage nicht erwartet hatte. Die Arme vor der Brust verschränkt, blickte sie ihn an. „Nun, verraten Sie mir, wieso dem großartigen Lord Rockingham, dem die Damenwelt zu Füßen liegt, ein Mädchen im schmutzigen Kleid und mit zerzaustem Haar gefallen sollte.“
    „Wer hat behauptet, dass mir die Damenwelt zu Füßen liegt?“, sagte er, ohne ihre Frage zu beantworten.
    Sylvie lachte leise. „Das musste mir niemand sagen, das habe ich ganz allein herausgefunden.“
    „Ach tatsächlich? Und wie ist Ihnen das gelungen?“
    Sylvie lag eine kecke Bemerkung auf der Zunge. Sie wollte schon scherzhaft antworten, dass dies für immer ihr Geheimnis bleiben würde und es ihr ohnehin ein unerklärliches Rätsel sei, wieso die Damen ihm in Scharen nachliefen. Dann aber überlegte sie es sich anders. „Janet Markham ist der Ansicht, dass Sie Charisma besitzen, das hat Guy mir erzählt.“
    Adam blickte zu seinem Freund, und sein zögerliches Lächeln verriet Sylvie, dass es ihm nicht sehr angenehm zu sein schien, dass man über ihn

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