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03 - komplett

03 - komplett

Titel: 03 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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hätten Sie keine Einwände.“
    „Sie sind aber nicht mein Gatte“, fuhr sie ihn an.
    „Beinahe wäre ich es geworden.“
    „Beinahe reicht nicht. Und wären Sie mein Ehemann geworden und hätten mich je mit dieser ... dieser hassenswerten Missachtung behandelt, hätte ich sogar sehr starke Einwände gehabt. Ich hätte Sie getötet.“
    „Wenn ich Sie nicht vorher erwürgt hätte“, konterte er leise.
    Rachel löste sich vom Geländer und ging auf die Terrassentür zu. „Was für ein Glück also, Mylord, dass ich vor sechs Jahren die weise Voraussicht hatte, zu fliehen und uns beiden somit eine Chance zu geben, doch noch ein hohes Alter zu erreichen.“
    Wieder hielt er sie auf. „Treten Sie zur Seite. Ich möchte heim“, verlangte sie mit eisiger Stimme.
    „Bevor wir über Windrush sprechen konnten?“
    „Da gibt es nichts zu besprechen“, erwiderte sie triumphierend. „Ich habe gerade von Mrs. Pemberton erfahren, dass die Erlaubnis, die Sie mir geben wollten, schon längst in den Händen meines Vaters liegt. Wie ich höre, sind Sie und William recht gute Freunde. Ich glaube keinen Augenblick, Sie würden Ihr Wort brechen, jetzt, da es allgemein bekannt ist.“
    „Weil Sie mich eben nicht besonders gut kennen, Rachel.“
    Erst jetzt sah sie ihm ins Gesicht. „Ja. Das glaube ich gern. Und ich habe Sie nie wirklich gekannt.“
    „Gut, dann sind wir ins ja wenigstens in dem Punkt einig. Möchten Sie nun über Windrush sprechen?“
    Sie benetzte sich unwillkürlich die trockenen Lippen. „Wollen Sie damit sagen, dass Sie Ihr Wort brechen wollen?“
    „Ich will damit sagen, dass ich meine Großzügigkeit auf lächerliche Weise übertrieben habe und eine Gegenleistung verlange.“
    „Aber was denn nur?“
    „Nun“, begann er trocken, fast spöttisch. „Eigentlich sogar zwei Dinge. Ich nenne zuerst die gute Nachricht. Ich möchte, dass Sie mir eine junge Dame abnehmen und sie für sich arbeiten lassen. Ohne selbst schuld daran zu sein, hat sie sich als Problem erwiesen. Sie ist ein passables Dienstmädchen, und auch über ihren Lohn müssen Sie sich keine Gedanken machen. Ich werde sie für eine Weile bezahlen. Wenn ich sie nur aus meinem Haus bekomme.“
    „Das soll die gute Nachricht sein?“ Rachel stellte sich wieder an das Geländer, um Abstand zwischen sich und ihn zu legen. „Sie sind wirklich der abscheulichste Mann, den man sich vorstellen kann, was? Wenn Sie glauben, ich nehme eine Ihrer Geliebten bei mir auf, die womöglich auch von Ihnen in andere Umstände gebracht wurde, nur um Ihnen gefällig zu sein und einen Skandal zu verhindern ...“
    „Das ist genau der Grund, weswegen ich möchte, dass sie unter Ihrem Dach lebt.
    Nicht meinetwegen, ihretwegen. Alberner Klatsch stört mich nicht, ich werde bald in Irland sein. Ihr Bruder behauptet, sie sei unschuldig, also sollte sie nicht in anderen Umständen sein. Aber sie ist außergewöhnlich hübsch, und ihr Bruder sieht sich nicht mehr in der Lage, sie zu beschützen. Ich wiederum möchte jedes Gerücht im Keim ersticken, dass ich mir eine vierzehnjährige Geliebte am Berkeley Square halte.
    Das würde ihr nicht helfen, eine anständige Anstellung zu finden, wenn ich wieder in Irland bin. Sie und ihr Bruder stehen nur deswegen in meinen Diensten, weil sie im Moment sonst nirgendwohin können.“
    „Gütiger Gott! Vierzehn? Sie ist ja noch ein Kind, gerade zwei Jahre älter als Sylvie!“, rief Rachel entsetzt. „Reichte Ihnen die Italienerin etwa nicht? War sie zu alt für Ihren Geschmack? Und wollen Sie mir wirklich weismachen, dass Sie das Mädchen aus lauter Güte bei sich aufgenommen haben? Halten Sie mich für einen Dummkopf?“
    „Nein, Rachel, und ich erwarte auch nicht, dass Sie mir glauben. Im Gegenteil, davon war ich überzeugt, dass Sie mich für sittlich verkommen und einen Lügner halten würden. Das spielt keine Rolle. Hier geht es um eine Abmachung. Sie wollen Ihre Schwester auf Windrush heiraten lassen, und ich will diesen Gefallen von Ihnen. Ein Gefallen, der für Sie nur von Vorteil sein wird. Die Merediths werden zwei Bedienstete erhalten, die sie nichts kosten werden, bis zu dem Zeitpunkt, da Sie sich dazu entschließen, das Mädchen und ihren Bruder fortzuschicken. Meine einzige Bedingung ist, dass Sie ihnen dann angemessene Referenzen mitgeben.“
    Schnell überlegte Rachel. Mit etwas Klugheit konnte sie die Dinge zu ihren Gunsten verändern. In Beaulieu Gardens arbeitete im Moment viel zu wenig Personal. Die

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