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0301 - Druiden-Rache

0301 - Druiden-Rache

Titel: 0301 - Druiden-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wäre der Gegner zu sehen gewesen, hätten sie sich leicht verteidigen können, so aber mußten sie warten, und das zerrte an ihren Nerven.
    Der Morgen kam, es wurde Mittag. An einer kleinen Quelle löschten sie ihren Durst.
    Ein grauer Himmel spannte sich über ihnen. Sie begaben sich zu den Trümmern des Hubschraubers.
    Bimbo trat mit dem Fuß gegen ein verbogenes und verkohltes Stück. »Das ist davon übriggeblieben. Das große Geheimnis des Militärs. Da liegt es. Verkohlt, zerstört, vernichtet. Man kann nur darüber lachen.« Er tat es so lange, bis ihn Sams scharfer Blick traf.
    Da verstummte er.
    Proviant hatten sie nicht mitgenommen. Wozu auch? Es hatte nur eine kurze Operation werden sollen. Daß es nicht so gekommen war, konnte man als Pech bezeichnen.
    Fritz, der Deutsche, löste sich von der Gruppe und versuchte es noch einmal mit dem Gewehr.
    Seine Grenzen wurden ihm gesteckt. Er sah die zahlreichen Lichtexplosionen und kehrte zu seinen Kumpanen zurück.
    »Ewig können wir ja nicht hier hocken bleiben«, bemerkte Essex.
    Er gab sich noch immer ein wenig unterkühlt.
    »Das ist reine Nervensache«, erklärte Sam. »Wir werden schon die besseren haben.«
    »Bist du da sicher?« fragte Fritz.
    »Und wie.«
    Die nächsten Stunden vergingen. Es tat sich nichts. Auch die Männer warteten ab. Sie beobachteten die Umgebung, und es war der Amerikaner, der sich plötzlich über die Augen wischte und in die Höhe sprang.
    »Was hast du?« fragte Essex.
    Sam gab keine Antwort. Er wandte ihnen den Rücken zu und schaute in die Ferne. Die Schutzkleidung hatten sie ausgezogen, weil sie sich darin behindert fühlten.
    »Gib doch Antwort!« forderte auch der Deutsche.
    Sam drehte sich um. Sein Gesicht zeigte einen nachdenklichen Ausdruck. »Ich habe das Gefühl, als hätte sich dieses verdammte Gelände einfach verändert.«
    »Wieso?«
    »Es ist nicht mehr so wie zuvor«, sagte er. »Tut mir leid, aber das stimmt.«
    »Sag das doch genauer«, forderte Bimbo ihn auf. Der Schwarze hatte seinen Verband ein wenig zur Seite geschoben, damit seine Lippen frei lagen.
    Sam deutete auf eine Hügelkuppe. »Die seht ihr, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Ich werde das Gefühl nicht los, daß die Kuppe gestern Abend noch woanders gestanden hat.«
    Die drei Söldner schwiegen. Von dieser Behauptung mußten sie sich erst erholen.
    »Und?« fragte der Deutsche.
    »Sie muß gewandert sein!«
    Normalerweise hätten die harten Söldner darüber gelacht. Das war ihnen allerdings vergangen, wenn sie die letzten Stunden einmal Revue passieren ließen. Es war soviel Unwahrscheinliches geschehen, daß sie es kaum fassen und es auch nicht erklären konnten. Dann hatten sie die Gestalt gesehen, diesen Geist, und jetzt waren sie bereit, das zu glauben, was ihnen Sam gesagt hatte.
    »Bist du dir sicher?« fragte Essex.
    »Ja.«
    »Das können die Geister der Erde sein!« flüsterte Bimbo. »Sie leben in den Tiefen und bringen die um, die ihre Ruhe stören. Ich kenne das aus meiner Heimat.«
    Diesmal widersprach niemand.
    Sam sagte: »Wir werden den Hügel mal im Auge behalten.«
    Die anderen stimmten zu.
    Wieder vergingen Stunden. Der Nachmittag war angebrochen, er ging vorbei, und die langen, grauen Tücher der Dämmerung schoben sich über den unendlich erscheinenden Himmel.
    Der Abendwind kam auf. Er wehte kühl in die Gesichter der Männer, die lauernd abwarteten.
    Noch immer ließen sie den Hügel nicht aus den Augen. Sie selbst standen an einem hohen Felsen, der fast die Größe eines Einfamilienhauses besaß. Hin und wieder stöhnte Bimbo auf. Die Schmerzen in seinem Gesicht verstärkten sich.
    Noch konnten die Söldner sehen, und von Sam kam der Vorschlag, sich den Hügel einmal genauer anzuschauen.
    Die anderen stimmten zu.
    »Ich bleibe hier«, sagte Bimbo.
    »Gut.«
    Sam, Essex und Fritz setzten sich in Bewegung. Ihre Füße schleiften durch das Wintergras, die Gewehre hielten sie in Anschlag, und sie waren etwa zwanzig Schritte weit gekommen, als sie in ihrem Rücken das markerschütternde Schreien hörten.
    Blitzschnell fegten sie herum.
    Da sahen sie es!
    Es hatte Bimbo erwischt.
    Selbst die Gesichter der Söldner wurden grau, als sie das Schreckliche wahrnahmen.
    Der Schwarze hatte, ohne es zu wissen, einen gewaltigen Fehler gemacht und sich an den Felsen gelehnt. Der war ins Rollen und Rutschen gekommen, und Bimbo hatte sich nicht mehr in Sicherheit bringen können.
    Sie sahen ihn noch auf dem Boden liegen. Er hatte sich aufgestützt.

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