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0309 - Wir und die rätselhaften Morde

0309 - Wir und die rätselhaften Morde

Titel: 0309 - Wir und die rätselhaften Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die rätselhaften Morde
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Bande einzulochen. Aber dann hätten wir wahrscheinlich den Mörder lahm gelegt und würden ihn aus diesem Grund niemals entlarven können. Ein eingesperrter Mörder ist ein ungefährlicher Mörder…«
    Es war inzwischen 1 Uhr 30 geworden, und so machten wir, dass wir nach Hause kamen.
    Ich setzte Phil vor seiner Wohnung ab und fuhr weiter. Als ich ausstieg um die Tür zur Garage zu öffnen, kam eine Stimme aus dem Dunkel.
    »Hallo, Jerry. Sind Sie mir sehr böse?«
    Ich kannte die Stimme. Sie gehörte Gloria Weät, dem Mädchen, das mich am Nachmittag in Hold-up-Jims Höhle verschleppt hatte. Unwillkürlich fuhr meine Hand nach der Waffe.
    »Lassen Sie stecken«, sagte sie, »ich bin allein.«
    »Wissen Sie, dass ich Sie jetzt kassieren und einsperren lassen kann?«
    »Gewiss. Das können Sie, aber ich glaube, sie werden es nicht tun. Ich bin freiwillig gekommen, um Ihnen eine Erklärung zu geben.«
    »Darauf bin ich neugierig. Hoffentlich ist es nicht wieder genauso ein Schwindel wie heute Nachmittag.«
    »Es ist wirklich kein Schwindel. Ich meine es ehrlich. Darf ich mit Ihnen hinaufkommen? Ich muss sagen, es ist mir hier zu kalt. Ich warte nämlich schon zwei Stunden auf Sie.«
    »Meinetwegen.«
    Der Hausmeister war nicht mehr auf seinem Posten, niemand begegnete uns.
    Ich ließ Gloria den Vortritt in den Aufzug, und zwar nicht nur aus Höflichkeit. Noch wusste ich nicht, was sie wollte, und ich hatte den Blumentopf noch in bester Erinnerung.
    Oben nahm ich ihr den Mantel ab und ließ sie ins Wohnzimmer treten.
    »Wollen Sie einen Drink?«, fragte ich.
    »Ja, wenn Sie einen Scotch haben. Ich klappere vor Kälte.«
    Während ich die Drinks machte, hütete ich mich, ihr den Rücken zuzudrehen.
    Ich setzte mich, holte die Zigaretten heraus und fragte.
    »Was ist nun eigentlich los? Sie wollen mir etwas erklären. Sie wollen mir erklären, warum Sie mich kidnappten, damit dieser Rob seinen Totschläger an mir ausprobieren könne. Was sollte das ganze Theater überhaupt, und was spielten Sie für eine Rolle dabei?«
    »Eine sehr üble. Das brauchen Sie mir gar nicht zu sagen, aber glauben Sie mir, ich war nicht im Bilde. Ich sagte Ihnen, dass ich als Statistin beim Theater bin. Das stimmte nicht ganz. Ich war, ich flog vor ein paar Tagen hinaus, weil ich dem Regisseur eine klebte, als er zudringlich wurde. Ich saß also gewissermaßen auf der Straße. Ich ging zu einem Agenten, aber das saßen außer mir noch zwanzig Mädchen. Er schrieb meinen Namen auf und vertröstete mich. Als ich hinausging, begegnete ich diesem Mister Brown.«
    Sie lächelte leise, trank ihren Scotch aus und fuhr dann fort:
    »Ich begreife jetzt noch nicht, wie ich auf sein Angebot ’reinfallen konnte, aber er war ein älterer Herr, der nicht unseriös aussah. Er sagte mir, er habe einen Job für mich, bei dem ich innerhalb einer Stunde einen Hunderter verdienen könne.«
    »Und da wurden Sie nicht misstrauisch?«, fragte ich.
    »Ich konnte mir nicht leisten, misstrauisch zu werden. Ich besaß noch zehn Dollar, und da überlegt man nicht lange. Wir saßen dann in einer kleinen Bar, under gab mir Verhaltungsmaßregeln. Er schilderte Sie als einen Unmenschen, der im Begriff sei, einer unschuldigen Frau ein Verbrechen anzuhängen. Er machte es so überzeugend, dass ich ihm glaubte. Er sagte auch, Sie weigerten sich, ihn zu treffen. Er müsse also einen Trick anwenden. Eine Aussprache würde genügen, um Sie von Ihrem Plan abzubringen.«
    »Vielleicht glaubte er das sogar. Dieser Jim Brown war einmal ein Gangster, ein Hold-up-man, aber die Zeit, die er in Sing Sing verbracht hat, hat scheinbar seinen Verstand getrübt. Er ist ein Phantast, aber ein gefährlicher Phantast. Er hatte eine Nichte…«
    »Ja, um diese Nichte ging es«, fiel sie ein. »Ich sollte Sie also in das bewusste Haus lotsen und ihm den Rest überlassen. Sobald er mit ihnen fertig wäre, wollte er mir die hundert Dollar geben. Als ich durch den Lärm alarmiert ins Zimmer kam, sah ich, dass Sie Brown gepackt hielten und nach der Pistole griffen. Da hatte ich das Gefühl, ich müsse dem netten, alten Herrn helfen. Ich griff nach dem Blumentopf. Dann bekam ich' es mit der Angst und lief weg.«
    »Und Ihre hundert Dollar?«
    »Die habe ich natürlich nicht bekommen, aber mir wurde klar, dass ich Unsinn gemacht hatte. Ich erkundigte mich nach ihrer Adresse und bekam sie. Zum FBI wagte ich mich nicht mehr. Darum wartete ich hier auf Sie.«
    »Und das soll ich Ihnen wirklich glauben,

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