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031 - Sie kamen aus dem Jenseits

031 - Sie kamen aus dem Jenseits

Titel: 031 - Sie kamen aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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halben Jahr.
    Das Jeremy-Jingles-Hallenbad war seit einem halben Jahr in Betrieb. Vieles mußte sich erst noch einspielen. Häufig tauchten Probleme auf, mit denen das neue Personal zum erstenmal konfrontiert wurde.
    Aber Ireen Bean, die Kassierin, begann sich an ihrem Arbeitsplatz langsam wohlzufühlen. Es gab keine Hektik, die Kollegen waren durchweg umgänglich und verträglich, es herrschte ein angenehmes Betriebsklima.
    In der Firma, in der Ireen Bean vorher gearbeitet hatte, war das ganz anders gewesen. Neid, Intrigen, Mißgunst waren dort Trumpf gewesen, und die Frau war jeden Tag mit großer Unlust zur Arbeit gegangen.
    Heute war das nicht mehr der Fall. An manchen Tagen freute sie sich sogar auf die Arbeit. Sie hatte Glück gehabt, diese Stellung zu kriegen, denn es lagen mehr als ein Dutzend Bewerbungen vor.
    Wenn ihr Mann nicht ein bißchen nachgeholfen hätte, wäre sie höchstwahrscheinlich abgewiesen worden.
    »Der Architekt, der das Hallenbad plante, heißt doch Philip Warden«, hatte Gary Bean gesagt.
    »Ja«, antwortete Ireen.
    Sie saßen beim Abendessen, Gary, Ireen und Mara, ihre Tochter.
    »Warden besitzt ein großes Haus in Brooklyn. Ich kenne den Verwalter«, sagte Gary Bean.
    Ireen horchte auf. »Meinst du, er könnte etwas für mich tun?«
    »Ich suche ihn gleich morgen früh auf«, sagte Gary Bean.
    »O Gary, es wäre wunderbar, wenn ich diesen Posten bekäme.«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann. Jack Stockwell, der Verwalter, schuldet mir einen Gefallen. Er wird mit Philip Warden reden.«
    »Dann habe ich den Job schon.«
    Gary Bean lachte: »Nicht so voreilig. Vielleicht hat Philip Warden eine Verwandte, die er im Hallenbad unterbringen möchte. Dann ist für uns nichts drin.«
    Ireens Mann sprach tags darauf mit Jack Stockwell, und bereits 48 Stunden später meldete sich der Manager des Jeremy-JinglesHallenbades bei ihr, um ihr persönlich mitzuteilen, daß sie die Stellung haben könne.
    Ireen vollführte in der Küche ihrer Wohnung einen Freudentanz. Endlich konnte sie in der anderen Firma den Kram hinschmeißen. Sie nahm kein Blatt vor den Mund und sagte der Vorarbeiterin und dem Abteilungsleiter gründlich ihre Meinung.
    Nachher war ihr wesentlich wohler, und mit stolzgeschwellter Brust ging sie zufrieden nach Hause. Das Martyrium war zu Ende.
    Ein neuer Abschnitt in ihrem Leben begann.
    An diesem tristen Novemberabend saß Ireen in ihrem
    »Glaskäfig« und blickte gedankenverloren durch die Glaswand ins Schwimmbad. Einige Badegäste zogen im Schwimmbecken unermüdlich ihre Bahnen. Andere standen unter der warmen Dusche, obwohl das Wasser im Bassin ohnedies 30 Grad Celsius hatte.
    Aus der Solariumkammer trat eine leicht übergewichtige blonde Frau. Sie betrachtete sich wohlgefällig, wollte sehen, wie braun sie in den zwanzig Minuten geworden war.
    Gary Bean hielt nichts von Solarien. »Dort beziehst du Runzeln aus der Steckdose«, sagte er immer, und obwohl es für Ireen gratis gewesen wäre, legte sie sich nie unter die Lampen.
    Aufregung plötzlich beim Saunaabgang. Laute Stimmen. Ein schriller Protest, Ireen Bean erhob sich und trat aus der Kasse.
    Ein Angestellter des Hallenbades schleppte einen Gast die Stufen hoch.
    Brad Corday hieß der Angestellte. Er war groß und verfügte über Bärenkräfte. Inoffiziell war er hier der Rausschmeißer. Wenn man in irgendeiner Abteilung nicht zurande kam, rief man Corday, der dann kräftig zupackte.
    Manchmal so kräftig, daß es schon wehtat.
    Der schmalbrüstige Gast hing in Cordays festem Griff und quiekte hin und wieder wie ein Schwein. »Ich protestiere! Ich protestiere auf das entschiedenste!«
    »Ja, ja ist schon gut!« knurrte Brad Corday.
    »Ich werde mich über Sie beschweren.«
    »Tu das ruhig.«
    »Sie haben kein Recht, mich so zu behandeln.«
    »Und ob ich dieses Recht habe. Ich soll hier nämlich für Zucht und Ordnung sorgen. Für Ferkel ist bei uns kein Platz.«
    »Ich habe nichts getan.«
    »Es liegen zwei Beschwerden vor.«
    »Die Leute lügen.«
    »Du solltest lieber den Mund halten und froh sein, daß ich dich nicht der Polizei übergebe, Freundchen. So, und jetzt raus mit dir!« Brad Corday rammte mit dem Mann die Glastür auf und versetzte ihm einen Stoß, der ihn bis zu den Treppen beförderte.
    An der Betonbrüstung hielt der Badegast sich fest. Er drehte sich wutschnaubend um. »Das werden Sie bereuen. Eine solche Behandlung brauche ich mir nicht gefallen zu lassen.«
    »Verschwinde, sonst ziehe ich dir die Ohren

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