Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
031 - Sie kamen aus dem Jenseits

031 - Sie kamen aus dem Jenseits

Titel: 031 - Sie kamen aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
lang!«
    »Wie kann das Management so einen Schwerverbrecher wie Sie in diesem Hallenbad beschäftigen?«
    Corday setzte sich in Bewegung. »Dir werde ich einen Schwerverbrecher geben!«
    Er stampfte auf den ungebetenen Gast zu. Der Mann nahm ängstlich die Beine in die Hand und ergriff die Flucht.
    »Laß dich hier ja nicht mehr blicken!« rief ihm Corday nach.
    »Beim nächsten mal würdest du nicht so glimpflich davon kommen, das verspreche ich dir.«
    Ireen klatschte. »Szenenapplaus«, sagte sie. »Diese Situation hast du souverän gemeistert, Brad. Den Burschen sehen wir bestimmt nicht wieder.«
    »Merk dir auf jeden Fall sein Gesicht«, sagte Brad Corday.
    »Sollte er wider Erwarten noch mal auftauchen, gibst du mir umgehend Bescheid. Dann fliegt er in hohem Bogen raus.«
    »Was hat er denn angestellt?«
    »Ach, du weißt ja, daß heute die gemischte Sauna dran ist.«
    Ireen nickte. »Männer und Frauen schwitzen zusammen. Ich halte ehrlich gesagt nichts davon, aber des Menschen Wille sei sein Himmelreich.«
    »Nun ja, und dieser Schmutzfink kaufte sich aus einem ganz bestimmten Grund ein Ticket.«
    »Hat er jemanden belästigt?«
    »Er hat keine Frau angefaßt, aber…« Brad Corday machte Handbewegungen, die andeuteten, wie sich der ungebetene Badegast benommen hatte.
    »Ich verstehe«, sagte Ireen Bean. »Du hast recht, für solche Ferkel ist in unserem Bad wirklich kein Platz.«
    »Ich war für kurze Zeit so wütend, daß ich ihm am liebsten die Zähne eingeschlagen hätte. Es fiel mir nicht leicht, mich zu beherrschen.«
    »Er soll sein Glück nächstens anderswo versuchen.«
    »Ja«, sagte Corday und beruhigte sich allmählich wieder. »Ich verstehe nicht, daß einem immer mal solche Typen unterkommen müssen.«
    »Sie sind irgendwie krank.«
    »Es würde mich nicht wundern, wenn wir eines Tages das Bild dieses Kerls in der Zeitung sehen würden. Apropos Bild. Da fällt mir meine Kamera ein. Hat sie sich dein Mann schon angesehen?«
    Ireen Bean schlug sich mit der Hand leicht gegen die Stirn.
    »Natürlich. Ich habe sie vergessen. Sie liegt in meinem Wagen. Ich hol’ sie gleich.«
    »Das eilt nicht.«
    »Doch, doch, ich hole sie sofort.« Ireen Bean zog ihren Mantel an.
    Gary, ihr Mann, war ein Hobbybastler. Er reparierte alte Transistorradios, Bügeleisen, Fotoapparate. Manchmal bewunderte ihn Ireen wegen seiner endlosen Geduld.
    Seit es sich in Garys Freundes- und Bekanntenkreis herumgesprochen hatte, daß er solche Reparaturen durchführte, deckten sie ihn mit alten Geräten zu.
    Hin und wieder wurde es ihm schon zuviel, aber er brachte es nicht übers Herz, jemanden wegzuschicken. Es gab nur wenige Geräte, die er für irreparabel erklären mußte.
    Gerade die kniffligsten Arbeiten reizten ihn ganz besonders und stachelten seinen Ehrgeiz an. Oft saß er bis spät in die Nacht hinein in seinem Hobbyraum und werkte mit zäher Verbissenheit.
    »Was war denn los mit meinem Fotoapparat?« wollte Brad Corday wissen. »Wieso ging der Verschluß auf einmal nicht mehr?«
    »Sand, sagt Gary. Ein paar Körnchen genügen, und der Verschluß ist blockiert. Aber jetzt funktioniert die Kamera wieder, und Gary läßt dir bestellen, du sollst in Zukunft ein bißchen besser auf sie aufpassen.«
    »Ich will es versuchen. Hab’ kein Händchen für diese Dinge.«
    Ireen blickte lächelnd auf seine großen Tatzen. »Da hast du allerdings recht.«
    »Was kriegt Gary denn für die Reparatur?«
    »Ach, du weißt ja, daß er kein Geld nimmt, Brad.«
    »Ich will aber nicht, daß er umsonst für mich arbeitet. Er hat dafür bestimmt viel Zeit verwendet.«
    »Wenn du ihm eine kleine Freude machen willst, kauf ihm eine Flasche Whisky, und die Geschichte hat sich.«
    »Okay«, sagte Corday. »Das werde ich tun. Morgen bringe ich sie mit.«
    Ireen Bean verließ das Hallenbad, und Brad Corday hätte nie gedacht, daß sie nicht wiederkommen würde. Es waren ja nur ein paar Schritte bis zum Parkplatz.
    Die Kassierin ließ die Glastür hinter sich zuklappen und eilte die Stufen hinunter, am Becken eines leeren Springbrunnens, vorbei, Richtung Parkplatz.
    Ihr gehörte ein alter grauer VW-Käfer. Das Fahrzeug war zwar schon an einigen Stellen vom Rost angenagt, aber die Karosserie und der Motor wiesen noch lange keine so großen Mängel auf, daß man dem Fahrzeug das abwertende Prädikat
    »verkehrsuntüchtig« hätte verleihen müssen.
    Der Käfer lief bestimmt noch zwei, drei Jahre ohne größere Reparaturen, und dann würde ihn

Weitere Kostenlose Bücher