031 - Weltfeind Nr. 1
nur überholt sind, sondern auch nie Gültigkeit hatten.«
»Zum Beispiel?«, fragte Matt.
»Sie glauben, sie seien anderen Menschen geistig und körperlich überlegen.«
»Hm«, machte Matt. »Nun gibt es aber tatsächlich Menschen, die anderen geistig und körperlich überlegen sind…«
»Ja.« Dayna nickte. »Aber wenn sie human sind, lassen sie es die anderen nicht spüren.« Sie räusperte sich. »Aber lass uns das bitte ein andermal besprechen, ja? Ich bin nicht zum Diskutieren hier. Mir ist…« Sie druckste herum. »Mir ist… genau wie dir… nach… äh, menschlicher Gesellschaft.«
»Oh.« Matt verstand. Er verstand nur zu gut. Daher also Daynas luftiger Aufzug der allmählich auch Wirkung auf ihn zeigte. Matts Kragen schien in den letzten Minuten kontinuierlich enger zu werden. »Das ist… schön.« O Gott, er begann dummes Zeug zu quasseln!
»Ich weiß zwar nicht, was in deiner Zeit üblich war«, fuhr Major Dayna Delano fort, »aber heutzutage zeigen Frauen es, wenn sie einen Mann mögen.«
»Solche Frauen«, sagte Matt, »hat es zu meiner Zeit auch gegeben. Leider waren sie so selten wie weiße Elefanten.« Er kam nicht umhin zu bemerken, dass sich in seinen Lenden etwas regte. Vermutlich hatte es damit zu tun, dass Major DeLano nun dazu ansetzte, ihren Kimono zu öffnen und abzulegen. Das, was sie darunter trug, hätte zusammengefaltet problemlos in eine Streichholzschachtel gepasst.
Matt erlebte einen gewaltigen Hormonschub. Daynas Haut war hell, jedenfalls viel heller als die seine, und ihre Rundungen, die er unter ihrer früheren Tarn und Dienstkleidung nie vermutet hätte, hätten jeden primitiven Rohling auf der Stelle sabbern lassen.
Matt war jedoch kein Rohling, sondern in der United States Air Force Academy in Colorado erzogen worden. Sie hatte zwar keinen so elitären Ruf gehabt wie West Point, aber auch dort hatte man sich bemüht, einen Menschen aus ihm zu machen, der sich in Anwesenheit kaum oder gar nicht bekleideter Damen benehmen konnte.
Dayna warf den Kimono achtlos neben sich aufs Bett, und obwohl Matt mehrheitlich damit beschäftigt war, ihre Formen im Auge zu behalten, nahm er aus dem rechten Augenwinkel wahr, dass eine Codekarte aus der Kimonotasche rutschte und auf den Teppichboden fiel. Dayna hatte sie höchstwahrscheinlich benötigt, um aus ihrer Wohnetage in die seine zu gelangen.
Die spontane Idee, die Matt durchs Hirn zuckte, half ihm, seine Erregung zumindest für ein paar Momente zu zügeln.
Dayna DeLano klopfte mit der Hand neben sich auf das Bett. »Nur Mut, Matthew. Oder hast du vielleicht irgendwelche ethischen Bedenken?«
»Nun… abgesehen davon, dass du eine Frau bist und ich ein Mann…«, begann Matt.
»Hey wenn das mal keine gute Voraussetzung ist!«, unterbrach sie ihn. »Diesen Umstand sollten wir ausnutzen!«
Ihre Fröhlichkeit brach den Damm, den Matt bis dahin mühsam aufrecht erhalten hatte. Diese Art von Optimismus war genau das, wonach er sich in den letzten Tagen gesehnt hatte.
Also ergab er sich in sein süßes Schicksal und entledigte sich eilig seiner Klamotten. Wenige Sekunden später glitt er neben Dayna auf das harte Lager und nahm sie in die Arme. Ihre Blicke trafen sich. Sie roch verdammt gut; viel besser als die Frauen, denen er in den letzten fünfzehn Monaten begegnet war.
Als er mit ihrer Haut in Berührung kam, löste dies spontan eine körperliche Reaktion bei ihm aus die Dayna an ihrer Hüfte spüren konnte. Sie griff hinab und hielt ihn sinnlich seufzend fest. »Du gefällst mir verdammt gut, Matthew Drax«, raunte sie und schaute ihm in die Augen. »Malcolm hatte tatsächlich einen Grund, sich deinetwegen Gedanken zu machen.«
Sie schmiegte sich an ihn, und Matt küsste sie leidenschaftlich. Daynas Hände und Lippen waren plötzlich überall an seinem Körper und schalteten seine Beherrschung aus, wie man eine Sicherung heraus schnappen lässt.
Matt dachte nicht mehr an Aruula, von der er vor Monaten schon getrennt worden war und nicht einmal wusste, ob sie überhaupt noch lebte. Sie war drüben in England zurückgeblieben, tausende von Meilen entfernt. Die Chance, dass sie sich je wiederfanden, war nur sehr gering.
Dayna dagegen war hier bei ihm, so nah es nur möglich war. Matt rollte sich auf den Rücken und sie schob sich über ihn, bedeckte seine Brust mit kleinen feuchten Küssen und rieb sich an ihm. Matt spürte die Hitze ihres Geschlechts.
Das Vorspiel dauerte nicht allzu lange. Bald konnten sich beide
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