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0312 - Das Geheimnis der Regenwelt

Titel: 0312 - Das Geheimnis der Regenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er auf die Beine. Einen Augenblick stand er schwankend da und preßte beide Hände ins Gesicht. Haagard senkte unwillkürlich die Waffe.
    „Was haben Sie gespürt?" erkundigte sich Major Hohle.
    Lloyd blickte sich um, bevor er sich wieder auf den Eskimo konzentrierte.
    „Es gibt intelligente Wesen in der Nähe", sagte Lloyd. „Normalerweise macht mir ein Gedankenkontakt nichts aus, aber die Impulse waren im ersten Augenblick zu ungewohnt."
    „Hat man uns entdeckt?" fragte Hohle.
    Lloyd schüttelte unsicher den Kopf.
    „Ich glaube nicht. Die Fremden nennen sich Perlians. Sie bezeichnen sich auch als Drittkonditionierte." Er hob die Schultern, und aus den Falten und Vertiefungen des Anzugs troff Regenwasser. „Ich weiß nicht, was diese Namen zu bedeuten haben. Auf jeden Fall halten sich diese Wesen offenbar für eine Art Polizei, die einen bestimmten Auftrag zu erfüllen hat."
    Haagard öffnete den Mund.
    „Polizei?" wiederholte Olney verständnislos. „Wie sollen wir das verstehen?"
    „Es ist schwer zu erklären", gab Lloyd zurück. „Auf jeden Fall glauben die Unbekannten, daß sie völlig im Recht sind; wenn sie die Kristalle programmieren und in die Galaxis einschleusen. Es hängt mit einer Polizeiaktion zusammen."
    „Was haben Sie noch herausfinden können?"
    „Nichts", sagte Lloyd bedauernd: „Der Kontakt war nur kurz, aber ich glaube, daß ich beim nächstenmal so gut gewappnet bin, daß ich mehr erfahren kann."
    Hohle schaute sich um. „Also müssen sich für kurze Zeit eines oder mehrere dieser Wesen in unserer Nähe aufgehalten haben", vermutete er.
    Haagards Gedanken wirbelten durcheinander. Welchen Grund hatte eine in der Großen Magellanschen Wolke stationierte Polizeimacht, Hypnokristalle in die Galaxis einzuschleusen?
    Außerdem erhielten Polizisten fast immer Befehle von Höhergestellten. Wer hatte die Perlians, die sich als Drittkonditionierte bezeichneten, mit dieser Aktion beauftragt?
    Was bedeutete überhaupt die Bezeichnung Drittkonditionierte?
    Setzte dieser Name nicht voraus, daß es auch Zweit- oder Erstkonditionierte gab?
    Haagard preßte die Zähne aufeinander. Warum sollte er sein altes Sergeantengehirn mit solch schwierigen Fragen beschäftigen. Sie waren nur auf Modula H, um Daten zu sammeln. Alles andere würden die Spezialisten und Offiziere an Bord der CREST IV erledigen.
    Haagard bezweifelte allerdings, daß diese Männer mit den bisher gemachten Ermittlungen etwas anfangen konnten.
    „Sollen wir umkehren?" fragte Hohle den Telepathen.
    „Nein", sagte Lloyd bestimmt. „Sie brauchen sich keine Sorgen um mich zu machen. Ich bin wieder vollkommen in Ordnung."
    Hohle deutete zu den Hallen hinüber.
    „Glauben Sie, daß die Perlians dort sind?"
    „Nein", sagte Lloyd. „Wenn mich nicht alles täuscht, kamen die Impulse vom Ufer des Inselkontinents."
    „Aber dort gibt es keine Gebäude" mischte sich Haagard ein. „Das Ufergebiet ist sumpfig. Warum sollten sich die Fremden ausgerechnet dort aufhalten?"
    Hohle hob beide Arme.
    „Langsam, langsam", sagte er beschwichtigend. „Jetzt werden wir uns zunächst einmal in einer dieser Hallen umsehen. Dann haben wir noch immer Gelegenheit, uns um die Unbekannten zu kümmern."
    Haagard wünschte, der Major wäre nur halb so ehrgeizig gewesen. Oder war es gar kein Ehrgeiz?
    Eine lautlose Verwünschung kam über Big Mountains Lippen. Er wurde aus diesem schwarzhaarigen Kerl nicht schlau.
    Sie schalteten ihre Deflektoren wieder ein und hoben sich vom Boden ab. Wind war aufgekommen, der den Regen schräg über das Landefeld trieb. Inzwischen war es noch heller geworden. Über dem gesamten Gelände lag ein unwirkliches Licht. An tieferen Stellen des Landefelds hatten sich kleine Seen gebildet.
    Haagard zag den flachen Helm tief ins Gesicht. Der nässeabweisende Kampfanzug schützte seinen Körper, aber sein Gesicht war dem kühlen Regen ausgesetzt.
    Unmittelbar am Rand des Raumhafens standen zwölf Hallen. Sie waren mehrere hundert Meter lang und zum Teil durch Überdachungen miteinander verbunden. Dazwischen ragten die seltsamen Türme in die Höhe. Die vier Männer brauchten einige Minuten, bis sie die erste Halle erreichten. Sie landeten nacheinander auf dem Dach. Das Metall war glatt vor Nässe, und Haagard hatte Mühe, seinen schweren Körper auszubalancieren.
    „Ich glaube nicht, daß wir die großen Tore öffnen können", sagte Hohle. „Kleinere Eingänge scheint es nicht zu geben, aber wir werden schon irgendwie in die Halle

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