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0312 - Ihn peitschte die Angst

0312 - Ihn peitschte die Angst

Titel: 0312 - Ihn peitschte die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ihn peitschte die Angst
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von der Salve einer Maschinenpistole niedergeschossen worden. Wer bearbeitet eigentlich den Fall?«
    »Leider auch wir, Cotton. Wir können uns nicht über Arbeitsmangel beklagen. Und von den Kugeln aus dieser Maschinenpistole habe ich auch bereits zwei zum FBI bringen lassen. Sie sehen, Cotton, bei uns werden Sie bestens bedient.«
    »Ich werde Sie weiterempfehlen«, grinste ich müde. »Sonst noch etwas Interessantes?«
    »Nicht, daß ich wüßte, Cotton.«
    »Okay, dann fahre ich zum Schauhaus und sehe mir die Leiche an. Vielleicht habe ich das Gesicht doch schon mal irgendwo gesehen.«
    »Vergessen Sie nicht, mich anzurufen, wenn Sie den Mann identifizieren können!«
    »Natürlich nicht, Anderson. So long, Mr. Lieutenant!«
    »So long, Mr. G-man! Sollten Sie irgendwo über fünfviertel Millionen Dollar stolpern, denken Sie an einen armen Gehaltsempfänger.«
    »Vielleicht denke ich deshalb so oft an arme Gehaltsempfänger, weil ich selbst einer bin«, meinte ich abschließend, winkte dem Lieutenant zu und verließ sein Office.
    Als ich in den Jaguar stieg, leuchtete das Ruflämpchen schon wieder. Ich zog die Tür hinter mir zu, nahm den Hörer' aus dem Handschuhfach und meldete mich. Die Zentrale verband mich mit unserer ballistischen Abteilung, wo die ausgekochtesten Experten für Schußwaffen und alles, was damit zusammenhängt, sitzen. James B. Caughtner meldete sich.
    »Hallo, Cotton«, sagte er mit seiner seltsam steifklingenden Stimme. »Laut Hausanweisung sind alle Abteilungen angehalten, alle Anfragen in der Überfallsache von heute nacht vorrangig zu behandeln.«
    »Freut mich zu hören«, erwiderte ich. »Es geht ja auch um einen hübschen Batzen Geld.«
    »Da kann ich nicht widersprechen. Aber kommen wir zur Sache: Unser Arzt brachte uns elf zum Teil deformierte Geschosse. Sie stammen aus einer Maschinenpistole, Kali…«
    »Halten Sie mich nicht mit technischen Details auf, Caughtner«, bat ich. »Ich kann sowieso nicht dreißig oder vierzig Zahlen im Kopf behalten.«
    »Wie Sie wollen. Also die Geschosse stammen aus derselben Waffe, aus der auch jene beiden Kugeln abgefeuert wurden, die uns Lieutenant Anderson zustellen ließ. Das bedeutet…«
    »…daß sowohl der eine Fahrer des Geldtransportes als auch der trunksüchtige Holly Martins heute nacht innerhalb einer kurzen Zeitspanne und räumlich nicht sehr weit voneinander entfernt aus derselben Maschinenpistole erschossen worden sind«, sagte ich.
    »Danke, das ist eine interessante Neuigkeit.«
    Ich legte den Hörer auf und klappte das Handschuhfach zu. Nachdenklich Ich mir eine Zigarette an. Was, zum Teufel, hatte ein Trunkenbold mit dem Fahrer eines Postgeldtransportes zu tun? Ich grübelte und grübelte. Auf das Nächstliegende kam ich nicht, auf das, was schon einmal eine Rolle gespielt hatte, und was in diesem Fall immer wieder, beinahe nach dem Gesetz der Serie, auftreten sollte…
    ***
    »Freut mich, Sie kennenzulernen«, sagte der kleine, sehr kurzsichtige Mann im Archiv der Kriminalabteilung der Stadtpolizei. »Ich bin Sam Bollinger. Was kann ich für Sie tun?«
    Phil hielt die Zigarettenschachtel so nahe an das Gesicht des Männchens, daß es sie sehen mußte. Dabei sagte er: »Ich suche einen Mann, von dem ich nur den Spitznamen kenne.«
    Sam Bollinger — so hieß das Männchen — nahm mit dankbarem Nicken eine Zigarette. Er brachte ein Sturmfeuerzeug zum Vorschein und reichte es Phil. Dann nahm auch er sich Feuer. Als dies erledigt war, nickte er ein paarmal.
    »Von allen Leuten, die wir registriert haben, sind ungefähr 3600 Karten mit einem Spitznamen versehen«, verkündete er nicht ohne Stolz. »Wie lautet denn dieser Name?«
    »Tinten-Al«, sagte Phil.
    »Tinten-Al?« wiederholte Bollinger und runzelte die Stirn. »Das ist ein Name aus meiner Zeit, da bin ich ganz sicher. Tinten-Al… Irgendwann muß ich mit diesem Namen schon zu tun gehabt haben, sonst wüßte ich es nicht mehr. Tinten-Al… Warten Sie mal, Sir!« Bollinger trabte an der schier endlosen Reihe von Regalen entlang und verschwand schließlich in einem Gang dazwischen. Es dauerte verhältnismäßig lange, bis er wieder zurückkam. Er brachte ein paar Karteikarten mit.
    »Tinten-Al«, sagte er triumphierend und legte eine blaue Karte vor Phil auf den Tisch. »Da haben wir ihn: Tinten-Al, siehe Forster, David Alfred.«
    Er nahm eine große weiße Karteikarte und legte sie auf die kleinere: »Hier: Forster, David Alfred; genannt ›Tinten-Al‹, geboren am 16.

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