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032 - Der Opferdolch

032 - Der Opferdolch

Titel: 032 - Der Opferdolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Dämonenkiller zerbiß einen Fluch zwischen den Zähnen. Das Pferd stob an ihm vorbei, schrill wiehernd, ihm folgten die anderen überlebenden Tiere. Dorian warf die Kellertür zu und verriegelte sie. Bald dröhnten Schläge dagegen.
    Die Bauersfrau betete und rief alle Heiligen an. Sie hatte ihre stoische Ruhe verloren, denn sie wußte, daß ein schrecklicher Tod und Schlimmeres nahe waren.
    »Wir können uns hier nicht halten!« rief Dorian. »Wir müssen fliehen, zur Stadt oder in die Bucht der Bibelschmuggler.«
    »Den Weg nach Vlora haben die Wiedergänger sicher versperrt.«
    Er lief nach vorn und wollte Elise holen. Zu seinem Entsetzen sah er, wie sie die Haustür öffnete. Als die Stewardeß Dorian hörte, wandte sie den Kopf herum. Ihre Augen hatten wieder den leeren, glasigen Ausdruck.
    Dorian verwünschte seine Gedankenlosigkeit. Er hätte daran denken müssen, daß die dämonischen Mächte Elise wieder in ihre Gewalt bringen konnten.
    »Tretet ein, Geschöpfe des Mbret!« rief Elise triumphierend. »Seine Dienerin heißt euch willkommen!«
    Sie war nicht bei sich; sie wußte nicht, was sie tat. Untote und Vampire quollen herein und stürzten sich auf die unglückliche Stewardeß und den Dämonenkiller.
    Dorian konnte Elise nicht helfen, er hatte alle Hände voll zu tun, um sich seiner Haut zu wehren. Ein bleicher, in schwarzes, brüchiges Leder gekleideter Vampir mit einem langen, rostigen Degen an der Seite biß in Elises Halsschlagader. Die Stewardeß seufzte, erstarrte. Das Blut rann aus ihrem Körper, und sie sackte zu Boden.
    Dorian schlug und trat drei Untote nieder. Einem Vampir hieb er mit dem Opferdolch den Kopf ab. Der Vampir wurde vor seinen Augen zu Staub. In dem Opferdolch steckten also wirklich übernatürliche Kräfte.
    Für Elise kam jede Hilfe zu spät. Sie wurde von einem Dutzend Wiedergänger umringt.
    Der Dämonenkiller wich kämpfend zurück. Später konnte Dorian sich nur noch an ein Chaos stinkender Totenleiber erinnern. Er bahnte sich einen Weg zurück zu Vavra Noli. Die kräftige Bauersfrau kämpfte wie eine Furie.
    Ein Vorhang fing Feuer, Dorian riß ihn von der Wand und schleuderte ihn den Untoten entgegen. Der brennende Vorhang umhüllte einen Vampir. Der schrie schaurig auf und floh aus dem Haus. Als lebende Fackel rannte er durch die Nacht. Das Feuer schmorte ihm das Fleisch von den Knochen. Als Skelett stand er schließlich auf einer Felsenklippe, taumelnd mit den Armen in die Luft greifend. Dann brach er zusammen und zerfiel zu einem Knochenhaufen.
    Im Haus flog die Kellertür auf. Die Untoten hatten sie eingerannt.
    »Weg von hier, Vavra!« schrie Dorian Hunter. »Wir müssen auf dem Pferd fliehen.«
    Die Bauersfrau nickte, eine Schar Untoter mit der Fackel zurücktreibend.
    Dorian packte den im Haus umherstampfenden Ackergaul an der Mähne. Er redete beruhigend auf das Pferd ein. Es suchte Zuflucht bei ihm. Mit zitternden Flanken schmiegte es sich an ihn.
    Der Gaul stand in dem engen Gang zur Hintertür. Im Stallzimmer lagen Sattel und Zaumzeug. Vavra trieb die Angreifer mit Kreuz und Fackel zurück. Sie stand vorn im Gang. Dorian sattelte in aller Eile das Pferd und zäumte es auf.
    »Komm her, Vavra!«
    Die Bauersfrau wich zurück. Dorian öffnete die Hintertür und hielt den Ackergaul fest am Zügel. Nur eines der Schauerwesen stand vor dem Hinterausgang: Faik Noli, der zum Wiedergänger gewordene Hausherr. Dorian sah seine Vampirzähne. Er schlug mit dem Opferdolch zu.
    Doch Faik zog den Kopf ein. Statt ihn zu enthaupten, schlug ihm der Dämonenkiller mitten ins Gesicht. Faik Nolis Vampirzähne brachen ab. Aufschreiend taumelte der Vampir zurück.
    Dorian schwang sich in den Sattel, Vavra Noli stieg hinter ihm auf. Ein Untoter packte den Schweif des Pferdes. Vavra hielt ihm die Fackel ins Gesicht, immer wieder, bis er losließ.
    Die Haare des Wiedergängers hatten Feuer gefangen. Bald stand sein ganzer Kopf in Flammen. Feuer loderte aus seinen Ohren, aus seinem Mund. Brüllend rannte er davon, brach aber nach wenigen Schritten zusammen.
    Dorian wunderte sich nur einen Augenblick, daß der Wiedergänger dem Feuer zum Opfer gefallen war. Er wußte nicht, wer den Leichnam zum Leben erweckt hatte und welchen Gesetzen er damit unterlag. Jeder Dämon prägte seinen Kreaturen andere Eigenarten auf. Es war gut möglich, daß für die Geschöpfe des Mbret die Berührung mit Feuer tödlich war.
    »Lauf!« schrie Dorian dem Pferd ins Ohr, als Scharen von Untoten zu beiden Seiten

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