0320 - Heißes Pflaster Chicago
zu haben.
Im Übrigen verging der Tag ergebnislos.
Um überhaupt etwas zu tun zu haben, klapperten wir eine Anzahl Leihhäuser ab und forschten nach dem verschwundenen Schmuck, aber wir hatten kein Glück.
Wir trieben uns zusammen mit Nosy in einigen der übelsten Kaschemmen herum, aber auch dort war nichts über die Torture Gang zu erfahren.
Um Mitternacht fuhren wir nach Hause, obwohl Nosy behauptete, es sei ein angebrochener Vormittag.
***
Am 27. September vormittags um neun Uhr studierten wir die von der Stadtpolizei routinemäßig an das FBI geschickten Meldungen über nächtliche Vorkommnisse.
Dabei war auch der Bericht über einen geheimnisvollen Mord in einer Seitenstraße zwischen der Harrison und der Paulina Street.
Der Tote war ein Farbiger namens Peter More. Auf den ersten Blick sah es aus wie ein Selbstmord.
Neben ihm lag eine tschechische Pistole, die auch seine Fingerabdrücke trug und aus der der tödliche Schuss abgefeuert worden war.
Aber man sah, dass der Mann, bevor dieser Schuss ihn traf, zusammengeschlagen worden war, und das wieder ließ Zweifel an der Selbstmordtheorie aufkommen.
Bei der Prüfung der Waffe stellte sich heraus, dass diese zu denjenigen gehörte, die in der Nacht zuvor bei Walker gestohlen worden waren.
Wir dachten an die eingeschlagene Fensterscheibe und fuhren zur State Street ins Police Hauptquartier.
Dort suchten wir Commander Flannagan auf, der uns an Detective-Lieutenant Penny verwies.
»Wo brennt es?«, begrüßte uns dieser. »Kann ich Ihnen irgendwie helfen?«
»Wir interessieren uns für diesen Peter More, der heute Nacht ermordet wurde«, sagte ich. »Wissen Sie näheres über ihn?«
»Sie sagen ermordet«, meinte Penny. »Wir sind uns noch nicht ganz darüber im Klaren. Immerhin trug die Waffe Mores Fingerabdrücke, aber Sie werden wohl recht haben. Es kann ein auf raffiniert Art vertuschter Mord sein.«
Er schlug einen Schnellhefter auf und fuhr fort.
»Aus den Papieren in seiner Tasche konnten wir seinen Namen feststellen. Er war im Lucille Beauty Salon Ecke Western und Foster Avenue als Portier angestellt… Halt, da ist noch etwas. Sergenat Bielski, der die Besitztümer des Toten sichtete, fand bei ihm ein Notizbuch und einen Block. In dem Notizbuch sind die Namen und Adressen von dreiundzwanzig Familien aus der Gegend eingetragen. Ich war soeben im Begriff, jemanden in den Beauty Salon zu schicken und die Inhaberin zu vernehmen.«
»Haben Sie das Notizbuch hier?«, fragte ich.
»Nein, aber der Sergeant, dem ich es zur weiteren Bearbeitung übergeben habe, kann es sofort bringen.«
Er telefonierte, und Sergeant Bielski kam.
Es war genau, wie Lieutenant Penny gesagt hatte. Das Buch enthielt eine peinlich genaue Liste von Namen und Adressen.
»Wir werden Sie zu dem Schönheitssalon begleiten«, sagte Phil.
Ihm war, genauso wie mir, der Name Celley und die Adresse Warner Avenue 220 aufgefallen. Dieser Celley war in der Nacht zum 24. erschossen worden, und wir waren davon überzeugt, dass dies auf das Konto der Torture Gang ging.
Die Inhaberin des Schönheitssalons, Mrs. Amelia Robinson, war bereits unterrichtet.
Man hatte ihr den Tod ihres Angestellten mitgeteilt, ohne ihr jedoch Einzelheiten gesagt zu haben.
Sie überflog den Inhalt des Notizbuches, nickte und sagte: »Ja, diese Damen sind ausnahmslos meine Kundinnen. Ich kann mir aber nicht erklären, aus welchem Grund Peter sich das aufgeschrieben haben sollte.«
»Ich glaube, wir sind da auf einer sehr heißen Spur«, sagte Phil. »Es sieht so aus, als ob dieser More der Späher der Bande gewesen ist, der Mann also, der die Gelegenheiten ermittelt hat.«
»Kann sein«, sagte Sergeant Bielski. »Aber wie sollte er an die Schlüssel zu den Häusern gekommen sein? Soviel ich von Flannagan erfuhr, wird doch vorausgesetzt, dass die Räuber mit Schlüsseln eingedrungen sind.«
Da kam mir ein Gedanke.
»Hat Ihr Portier vielleicht auch die Wagen der Kundinnen auf den Parkplatz gebracht?«
»Wenn das gewünscht wurde, selbstverständlich.«
»Und dann wurden ihm auch die Zündschlüssel anvertraut und wie ich aus Erfahrung weiß, sind diese gewöhnlich an einem Schlüsselbund, an dem auch die Hauschlüssel hängen«, meinte ich. »Ist More bei dieser Gelegenheit besonders lange weggeblieben?«
»Jetzt, da Sie mich fragen, erinnere ich mich, dass er des Öfteren länger ausblieb, als unbedingt nötig war. Ich habe ihn deshalb sogar ermahnt.«
»Also lange genug, um-Wachsabdrücke machen
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