0320a - Terror zwischen Wolkenkratzern
Buster tatsächlich der Mann mit der verbrühten Hand, und hatte er tatsächlich Glenda Blake entführt?
Ich bog von der Washington in die Haven Avenue. Automatisch ging ich noch einmäl alle Vorkehrungen durch, die vor einem Einsatz getroffen werden.
Und da wurde mir auf einmal siedendheiß klar, daß ich keine Waffe bei mir hatte. Meine Smith and Wesson lag vermutlich unter den Trümmern des Hauses, in dem ich Frank Blake aufgestöbert hatte.
Was sollte, ich tun? Warten, bis die anderen Kollegen heran waren?
Im Licht einer Peitschenlampe erkannte ich eine Hausnummer. Es war nur noch ein Katzensprung bis zum Haus von Jack Buster. Rund 100 Yard davor stoppte ich den Wagen, stieg aus und beschloß, mir den Laden zumindest aus der Nähe zu betrachten.
Ich hoffte dabei, daß ich nicht in eine Situation kommen würde, auf meine Pistole angewiesen zu sein. Doch es kommt meistens anders, als man denkt.
***
Ich schlenderte die Straße hinunter, vorbei an dem Grundstück, auf dem das Haus von Jack Buster stand. Es lag in einem parkähnlichen Garten, weit zurückgebaut. Nähere Einzelheiten konnte ich wegen der Dunkelheit nicht erkennen.
Ich sah die erleuchtete Fensterfront. Das Haus mußte sehr groß sein, und ein gepflegter Kiesweg schlängelte sich durch den Park bis zu der breiten Freitreppe.
Und plötzlich hatte ich das Gefühl, als hätte ich das Haus schon einmal gesehen, und dann wurde mir auch klar, bei welcher Gelegenheit das gewesen war.
Freddy und Sam hatten mich hier herausgeschleppt. Es waren die beiden Burschen, die zu Buster gehörten, dem Mann mit der verbrühten violetten Hand.
Ich war jetzt an dem Grundstück vorbei. Das Anwesen grenzte an einen Park. Ein niedriges, schmiedeseisernes Gitter zäunte den Park ein. Ich blickte mich nach allen Seiten um. Niemand war zu sehen. Da setzte ich mit einem mächtigen Satz über das Gitter und verschwand zwischen den Sträuchern.
Ich arbeitete mich langsam durch das Gebüsch. Und etwa in Höhe des Hauses von Jack Buster wechselte ich über einen hohen Zaun aus Maschendraht auf das Grundstück des Gangsters. Dort schlich ich mich weiter an das Haus heran.
Auf dem gepflegten Rasen ging ich wie über einen dicken Teppich, und es gab genügend Bäume und Sträucher, hinter denen ich in Deckung gehen konnte.
Ich arbeitete mich fast bis an den Kiesweg heran und war gut zehn Yard von der Ecke des Hauses entfernt. Es war noch größer, als ich vermutet hatte, und zweistöckig. In sämtlichen Zimmern des Erdgeschosses, die zur Straßenseite lagen, brannte Licht. Aber dichte Vorhänge verhinderten einen Blick ins Innere.
Von der Seite her wollte ich versuchen, bis unter die Fenster zu kommen, denn eins stand offen, und ich hörte leises Stimmengewirr.
Ich schlich weiter und kam geräuschlos bis unter das Fenster. Ein wüstes Lachen erscholl da drinnen. Und dann hörte ich einen Mann sagen:
»Sam wird das aus dem Girl schon herausbringen. Er hat ja eine besonders wirkungsvolle Methode.«
Und wieder erscholl dieses widerliche Lachen. In dem Zimmer mußten mehrere Männer sein.
Der Schrei einer Frau schreckte mich aus meiner Überlegung. Das war Glenda.
Das verleitete mich, etwas zu tun, was ich unter anderen Umständen bestimmt nicht getan haben würde.
Ich huschte an der hell erleuchteten Vorderfront des Hauses vorbei. Mir war eingefallen, daß der Eingang zum Keller an der anderen Seite sein mußte, und Glendas Schrei hatte so geklungen, als würde sie im Keller gefangengehalten.
Lautlos schlich ich an der breiten Treppe vorbei. Zwei hohe Kandelaber tauchten die Terrasse, die vor dem Eingang lag, in helles Licht. Ich mußte es einfach riskieren. Ich jagte weiter und vermied es ängstlich, ein Geräusch zu machen.
Die Seitenfront lag im Dunkel da. Nur in der Mitte war ein heller Schimmer. Dort vermutete ich die Treppe, die in den Keller führte und mit deren Stufen ich schon einmal unliebsame Bekanntschaft gemacht hatte.
Da ertönte wieder Glendas Schrei. Er war voller Angst und Entsetzen.
Da war ich auch schon an der Treppe.
Ich flog die Stufen hinunter und war schon an der Tür. Sie war nur angelehnt und dahinter lag der lange Gang, der zu dem Raum führte, in den man mich eingesperrt hatte. »Willst du mir nun verraten, wo dein Bruder ist, oder soll ich dir wirklich dein hübsches Gesicht verunzieren?« hörte ich eine piepsige Stimme. Das mußte dieser Sam sein. »Wäre doch verdammt schade drum. Also ’raus mit der Sprache!«
Wieder schrie Glenda
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