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0324 - Die Geliebte des Dämons

0324 - Die Geliebte des Dämons

Titel: 0324 - Die Geliebte des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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abgeschlossen, da dachte ich mir, schaust mal nebenan nach.«
    Ich wischte über meine Stirn. Sie war schweißnaß. »Es ist leider nicht alles so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben, Susan. Ich werde wohl noch in Hongkong bleiben müssen.«
    »In Ihrem Zustand?«
    Ich lachte. »Na und? Aber Sie haben recht. Es geht mir nicht gut. Sie tragen nicht zufällig eine Kopfschmerztablette bei sich?«
    »Auch zwei.«
    »Das ist gut.«
    Susan lächelte mich an. Sie sah wieder besser aus, nach allem was hinter uns lag. Während sie die Umhängetasche aufklappte, fragte ich:
    »Bei Ihnen alles wieder im Lot?«
    »Sprechen Sie von der Suspendierung?«
    »Ja.«
    Sie öffnete das Tablettenröhrchen. »Das dauert noch etwas. Sie wissen ja, wie langsam die Mühlen der Behörden mahlen.«
    »Und ist es sicher, daß Piau-Tu ihren Bruder umgebracht hat?«
    »Das nehme ich an.« Sie drückte mir die Tabletten in die Hand und verschwand im Bad. »Ich hole Ihnen noch ein Glas Wasser.«
    Mit dem Versprochenen in der Hand kehrte sie zurück.
    Ich schluckte die Tabletten und trank das Wasser. Susan schaute mich besorgt an. Ich mochte die Polizistin gut leiden. Irgendwie hatten wir uns zusammengerauft. Sie strich durch das braune Haar und kämmte es mit den Fingern nach hinten.
    »Wissen Sie, John, ich kann mir nicht vorstellen, daß Suko Sie ohne Grund niedergeschlagen hat. Den muß es einfach gegeben haben.«
    »Sicher.«
    »Wollen Sie ihn mir nicht nennen?«
    Ich stellte das Glas ab. »Und ob ich Ihnen den sagen werde. Sie sind gewissermaßen meine einzige Hoffnung.«
    Susan lachte. »Welch eine Ehre. Hoffentlich enttäusche ich Sie nicht zu sehr.«
    Ich drückte meinen Kopf zurück mit dem hinteren Teil auf die hohe Rückenlehne. So ging es mir etwas besser, die Ruhestellung tat gut.
    Dabei verdrehte ich die Augen, denn ich wollte meine Gesprächspartnerin im Blickfeld haben, »Es ist ganz einfach, Susan. Ich kann Ihnen das gesamte Problem mit einem Wort erklären. Kataya!«
    Bei Shao und Suko hatte ich die ungewöhnlichen Reaktionen erlebt.
    Susan Perth stellte meine Freunde noch in den Schatten. Kaum hatte ich das Wort ausgesprochen, als sie aus ihrem Sessel hochfuhr, bleich wurde und mich anfunkelte.
    »Was haben Sie gesagt, John?«
    »Kataya.«
    Sie ging einen Schritt zur Seite. »Nein!« hauchte sie, »nur das nicht. Nur nicht dieser Begriff.«
    Wäre ich im Vollbesitz meiner Kräfte gewesen, so hätte ich zugeschlagen. Und zwar auf den Tisch und mit der Faust. Das konnte ich mir nicht erlauben, aus diesem Grunde blieb ich zunächst vorsichtig und wartete ab, ob Susan etwas sagen wollte.
    Abrupt drehte sie mir den Rücken zu. Sie ging zum Fenster und lehnte sich gegen die Bank. »Es tut mir leid«, sagte sie mit einer fremd klingenden Stimme. »Dabei kann ich Ihnen nicht helfen.«
    Das hatte ich mir schon fast gedacht. Aber ich wollte es nicht so einfach hinnehmen, mittlerweile kam ich mir wie ein kleines Kind oder ein Dummkopf vor, mit dem man machte, was man wollte.
    »Sie wissen Bescheid, Susan!«
    Heftig schüttelte die den Kopf.
    »Weshalb lügen Sie denn? Ist Kataya so schlimm?«
    »Viel schlimmer.«
    »Und was ist es, bitte schön?«
    Susan Perth wandte sich wieder um. »Hat man Ihnen das nicht gesagt, John?«
    »Wer denn?«
    »Ihre Freunde.«
    »Nein, nicht genau. Mit dem Begriff Kataya kann man alles verbinden. Liebe und auch Haß.«
    »Das ist es ja eben.«
    »Was? Wieso?«
    Susan kam wieder auf mich zu. »John, Sie sollten all das, was mit Kataya zusammenhängt, vergessen.«
    Ich lachte auf. »Dann kann ich auch meine Freunde abhaken, wie?«
    »Möglich.«
    »Nein!« Meine Antwort klang endgültig. »Bisher habe ich nur vage etwas über Kataya vernommen. Nun will ich endlich wissen, was dahinter steckt. Und Sie werden mir helfen, Susan.«
    »Ich kann es nicht.«
    »Sie wollen es nicht.«
    »Auch das.« Susan ließ sich in den anderen Sessel fallen und streckte die Beine von sich. Sie machte einen ziemlich erschöpften Eindruck, zudem einen deprimierten.
    »Ist Kataya das, was man bei uns den Teufel oder die Hölle nennt?« fragte ich.
    »Ja und nein.«
    »Werden Sie deutlicher!« drängte ich.
    »Kataya ist eine Philosophie. Wer ihr verfallen ist, der kann nicht mehr zurück. Kataya ist Legende und Wahrheit. Kataya ist das Böse und das Gute. Eine Fortpflanzung.«
    »Wie?«
    »Kataya gebärt Dämonen.«
    Das war wirklich eine Herausforderung an mich. Damit hätte ich nicht gerechnet. Die Tabletten hatten mir

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