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0324 - Die Geliebte des Dämons

0324 - Die Geliebte des Dämons

Titel: 0324 - Die Geliebte des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie nicht störte.
    Endlich fuhr der Wagen wieder an. Suko schaute nach vorn und sah einige Schiffsmasten, die sich wie kahle, dünne Arme gen Himmel reckten.
    Es dauerte dennoch eine halbe Stunde, bis sie sich auf der Fähre befanden.
    Sie gehörten zu den letzten, die das Schiff betreten konnten. Ein unbeschreiblicher Geruch lag über dem Schiff. Das Wasser stank faulig, die Menschen rochen, ihre mitgebrachten Waren auch, und ein Durcheinander wie es schlimmer nicht sein konnte, herrschte an Bord.
    Ein Inder fiel besonders auf. Er hockte auf dem Dach eines rostigen Fahrzeugs und spielte zur Abwechslung mit einer Kobra, die er aus dem neben ihm stehenden Korb entnommen hatte. Sofort fanden sich Zuschauer ein, die den Inder beobachteten, als dieser die Schlange über seinen nackten Oberkörper gleiten ließ.
    Auch Shao sah den Mann. Sie war fasziniert von ihm, was Suko wiederum wunderte. »Was findest du an ihm?« fragte er.
    »Es ist die Schlange.«
    »Verstehe ich nicht.«
    »Auch Kataya liebt Schlangen. Vielleicht ist er eine Schlange. Möglich ist alles.«
    »Da kannst du recht haben. Sollen wir uns einen Platz auf dem Deck suchen, bevor alles vergeben ist?«
    »Die Fahrt dauert nicht lange.«
    »Wie du willst.«
    Suko wollte sich schon abwenden, als ihm ein Mann auffiel, der sich dicht neben Shao gestellt hatte. Der Kerl trug eine Kapitänsuniform, an der einiges nicht stimmte. Sie war schmutzig, da fehlten Knöpfe, und an einer Stelle war sie eingerissen.
    Der Mann sprach Shao an. Suko unternahm nichts dagegen, er sah nur zu, daß er die Worte verstehen konnte.
    »Du bist Shao?«
    »Ja.«
    »Ich bin Xang. Ich kenne dich und deinen Begleiter, denn ich habe euch gesehen.«
    »Und wo?«
    »Auf dem Schiff. Du hast das Fratzengesicht besiegt. Es war schlimm für mich, dies ansehen zu müssen.«
    »Weshalb denn?«
    Xang verbeugte sich leicht. »Schließlich war ich der Kapitän des Schiffes. Ich habe an der Dschunke gehangen mit allem, was ich hatte. Sie war wie mein Leben. Dann wurde sie zerstört, und ich nahm mir vor, die Übeltäter zu verfolgen. Ich wollte dich töten, Shao.«
    »Weshalb hast du es nicht getan?«
    Xang lachte leise. »Es gibt etwas, das uns beide verbindet, meine Liebe.«
    »Kataya!« antwortete Shao.
    »Genau.« Der Kapitän schluckte ein paarmal hastig. » Es war auf dem Schiff, als ich noch einmal zurückkehrte. Ich habe es reden gehört. Es wisperte den Namen, da wußte ich Bescheid, daß wir noch nicht verloren sind. Kataya hat sich unserer angenommen.«
    »Was hast du mit ihm zu tun?« fragte Shao. »Und auch mit mir?«
    »Ich werde dich bringen. Ich bin der Bote. Man wartet schon auf die Geliebte des Dämons.«
    »Ich freue mich auf ihn«, erklärte Shao.
    Xang faßte sie an. Er ließ seine Hände über ihre Schultern gleiten.
    Suko stand daneben. Er tat nichts, er wartete nur ab, unbewegt war sein Gesicht.
    »Du bist nicht allein, Shao?«
    »Nein, ich brachte meinen Freund mit.«
    »Das habe ich nicht gern. Er ist uns im Weg. Wir könnten ihn opfern. Kataya will alles. Er kann ihn verschlingen. Das Böse braucht ihn. Wirklich.«
    »Er bleibt bei mir. Was ihr später mit ihm anstellt, ist mir egal. Er ist mein Beschützer.«
    »Das bin ich doch.« Xangs Hände glitten weiter, und sie gerieten auch in Zonen, wo es Suko gar nicht gern hatte, daß jemand seine Frau dort anfaßte.
    Auch Shao selbst nicht.
    Auf einmal jaulte Xang auf. Er blieb auf einem Bein stehen, hob das andere hoch und hielt sich den Fuß. Dort hatte ihn Shaos Absatz sehr hart getroffen.
    Suko lächelte. So völlig war seine Freundin nicht aus dem Rennen.
    Da würde sich noch etwas tun.
    »Reicht das?« fragte Shao.
    »Natürlich«, ächzte Xang und bemühte sich um ein Lächeln. »Ich wußte nicht, daß du nur ihm gehörst.«
    Shao nickte. »Ich gehöre nur einem: Kataya…«
    ***
    Von zwei Seiten hatten mich die Schlangenarme erwischt und sich um meinen Hals gelegt. Die Luft wurde mir sofort abgedrückt, und man zog mich mit unwiderstehlicher Kraft in die Duschwanne hinein, wobei ich von dem warmen Wasser in Windeseile durchnäßt wurde.
    Das alles war zweitrangig. Es zählte allein Susan Perth, die sich so verändert hatte und zu einer Gegnerin geworden war, die mich töten wollte.
    Dies zu begreifen, war nicht einfach für mich. Vielleicht hatte mich Susan auch deshalb so relativ leicht überraschen können. Ich war in die Duschkabine gefallen und mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen.
    Das war Gift für meinen

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