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0325 - Zerberus, der Höllenhund

0325 - Zerberus, der Höllenhund

Titel: 0325 - Zerberus, der Höllenhund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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doch seltsam, oder?«
    »Das verstehe ich nicht«, gab Marion zu. »Du willst doch damit nicht sagen, daß Scirinna und Zerberus ein- und dieselbe Person sind.«
    »Was ich sagen will oder nicht, spielt hier keine Rolle. Ich habe nur etwas festgestellt.«
    »Nein, nein, ich kann dir nicht glauben. Keiner kann dir glauben. So etwas ist nicht möglich. Tut mir leid.«
    Sie schwiegen, denn das unheimliche Geräusch hatte sich wiederholt.
    Aber sie blickten in die Richtung, aus der es an ihre Ohren drang. Und sie sahen über den Büschen einen rötlichen Schein, der in der Luft schwebte und an eine Säule erinnerte.
    Sie standen und hatten ihre Hände zu Fäusten geballt. Ein jeder hing zwar seinen eigenen Gedanken nach, doch sie wußten genau, daß sich alles um Zerberus drehte.
    Er war der Mittelpunkt.
    Dann vernahmen sie das Lachen. Ein menschliches Lachen, denn Scirinna hatte es ausgestoßen. »Los!« gellte seine rauhe Stimme über die Insel. »Kommt her. Zu mir, ihr Angsthasen. Die Hölle hat sich aufgetan. Der Teufel hat mir geholfen!«
    »Sollen wir?« fragte Else zitternd.
    Vince Morgan hob die Schultern. »Es wird uns wohl nichts anderes übrigbleiben. Wir haben es versprochen.«
    »Am liebsten würde ich verschwinden«, sagte Marion. »Das ist kein Spaß mehr.«
    »Das war es noch nie«, entgegnete de Laga.
    Seine Worte waren das Startzeichen. Die vier Menschen setzten sich in Bewegung. Sie gingen vorsichtig, regelrecht behutsam. Es war keiner da, der die Führung übernehmen wollte, denn sie drängten sich ziemlich dicht zusammen.
    De Laga machte den Anfang. Dabei ließ er das Gewehr von der Schulter rutschen, und Vince tat es ihm nach. Beide hielten die Waffen fest umklammert. Wenn es hart auf hart kam, würden sie abdrücken, egal, welches Ziel sich ihnen bot.
    Sehr bald kam der Unterstand in Sicht.
    Ein Schleier bedeckte ihn. Er stieg vom Boden hoch. Genau an der Stelle, wo sich das Rechteck befand, das zu einer Beschwörung benutzt wurde. Hier hatte auch Scirinna seine makabre Tat vollbracht.
    Durch den Rauch war von ihm kaum etwas zu sehen. Und auch die Körper der Hunde wurden verdeckt.
    »Kommt näher!« rief Scirinna aus dem Rauch. »Kommt zu mir. Ihr sollt es sehen. Die Hölle hat uns nicht im Stich gelassen. Zerberus hat seine Diener wieder zu sich geholt. Er hat sie gezeichnet, sie gehören ihm, mit ihnen wird er auf Jagd gehen.« Während seiner Worte war Aldo Scirinna nicht stehengeblieben. Er löste sich aus den Rauchschwaden. Dabei schob sich seine Gestalt intervallweise vor, bis sie sich deutlich sichtbar am offenen Rand des Unterstandes abzeichnete und dort ihren Schritt verhielt.
    Für die vier Menschen war nicht allein Scirinna interessant, sondern auch die, die ihn begleiteten.
    Hunde!
    Die toten Hunde, die plötzlich zu einem unheilvollen Leben erwacht waren.
    Drei hatten sich auf seiner rechten Seite aufgebaut, vier an seiner linken.
    Offen standen die Mäuler. Gefährliche Gebisse blitzten, und Rauch drang aus den Schnauzen.
    »Na, was sagt ihr nun?« höhnte Scirinna.
    Marion gab Antwort. Dabei hielt sie ihre Hand gegen das Kinn gepreßt. Ihre Worte waren kaum zu verstehen. »Sie leben!« hauchte sie.
    »Die toten Hunde leben…«
    ***
    Irgendwann wurde es einfach zu riskant, noch mit dem Wagen weiterzufahren. Da der größte Teil der Strecke mittlerweile hinter uns lag und es bis zum Seeufer nur mehr ein kleiner Fußmarsch war, beschlossen wir, den Wagen stehenzulassen.
    »Bist du immer weiter gefahren?« fragte ich Bill beim Aussteigen.
    »Nein, nie.«
    »Na denn.«
    Die Luft war kaum zu atmen. Man konnte das Gefühl haben, etwas zu trinken. Feuchtigkeit und Hitze hatten für eine Dunstbildung gesorgt. Es war fast so schlimm wie im Dschungel.
    Wenn wir zum Himmel schauten, sahen wir die dunkle Wolkenwand.
    Sie lag wie ein graues Raubtier auf der Lauer und wurde immer weiter vorgedrückt. Auch die Sonne hatte sie bereits erreicht. In der Wolkenbank sahen wir sie als einen verschwommenen Ball stehen.
    Ich reichte Bill meine Ersatz-Beretta. Seine eigene Waffe hatte im Porsche gelegen und war nicht mehr brauchbar. »Laß sie nicht auch verbrennen«, sagte ich.
    »Nein, das sind nur die Ausnahmen.«
    »Hoffentlich.«
    Wir wußten, daß wir nicht die ersten waren. Frische, in den Boden eingedrückte Reifenspuren hatten uns den Weg gewiesen. Der Abstand zwischen den Rädern war größer gewesen, als bei meinem Bentley. Für mich ein Beweis, daß die anderen im Wohnmobil gekommen

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