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0325 - Zerberus, der Höllenhund

0325 - Zerberus, der Höllenhund

Titel: 0325 - Zerberus, der Höllenhund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sah.
    Wir mußten unbedingt hin.
    Aber vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt. In diesem Fall war es der Sturm und das wirbelnde, kochende Wasser. Zusammen beeinträchtigte beides unseren Kurs.
    Und natürlich die Hunde!
    Einen hatten wir erledigt. Wie viele sich noch herumtrieben, konnte ich nicht sagen, aber ich erkannte, daß zwei dieser Bestien das andere Schiff geentert hatten.
    Dort kämpften zwei Frauen und ein Mann um ihr Leben. Wir waren noch zu weit entfernt, um eingreifen zu können. Das Risiko eines sicheren Schusses war ebenfalls zu groß, und außerdem sah ich wieder eine Hundeschnauze an unserer Bordwand auftauchen.
    Sofort zog ich die Beretta.
    Mein Schuß ging im hellen Peitschen eines Donnerschlags unter. Die geweihte Silberkugel verschwand im weit aufgerissenen Rachen des Tiers und beendete das untote Leben.
    Im nächsten Augenblick hatten wir Glück, denn eine hohe und gleichzeitig lange Welle trug uns so weit vor, daß wir fast schon das in den See stechende Ende des Stegs berührten. Die Chance, ihn zu erreichen, war noch nie so günstig.
    »Schafft ihr die Hunde?« schrie ich Bill zu.
    Der fuhr geduckt herum.
    Für mich war es ein Zeichen.
    Bevor Bill etwas hinzufügen konnte, katapultierte ich mich über die schmale Bordwand. Für einen Moment bekam ich Furcht, hörte auch noch Bills Schrei und tauchte in das schaumige, grüne Wasser, das wie mit gierigen Händen über mir zusammenschlug.
    Dann drückten mich die Wellen dem Grund entgegen. Einem Grund, der aufgewühlt worden war, denn ich spürte in meinem Gesicht die langen Tangarme und den Schlamm, der als glitschige Masse über meine Haut fuhr und sich zwischen die Finger setzte.
    Mit heftigen Schwimmbewegungen brachte ich mich voran. Mir gelang es auch, aufzutauchen. Ich riß weit den Mund auf, atmete tief, keuchte, spie und hustete, bevor die nächste Welle kam, mich packte und weitertrieb.
    Wie es meinen Freunden auf dem Boot erging, hatte ich nicht erkennen können. Ich streckte meinen Körper und kam wieder hoch.
    Etwas tanzte dicht vor meinen Augen.
    Das Ende des Stegs.
    Da hatte ich wirklich Glück im Unglück gehabt. Sofort packte ich zu, doch meine Hand rutschte an dem glitschigen Holz ab. Zudem geriet ich in einen Strudel, der mich wieder wegzerrte.
    Ich mußte von vorn beginnen.
    Diesmal unter Schwierigkeiten, denn plötzlich war auch einer der Hunde da. Eine kleine Bestie, nicht ganz so groß wie ein Schäferhund, aber wild und gefährlich.
    Die Mordlust stand in den Augen des Tieres, das sofort meine Kehle durchbeißen wollte.
    Das Maul schnappte ins Leere, da uns eine Welle wieder trennte und ich nicht achtgab, so daß ich unter den Steg gedrückt wurde, jedoch weichen, tiefen Grund unter meinen Füßen spürte. Nur ein paar Yards weiter begann der Schilfvorhang, den ich erst durchqueren mußte, um mein Ziel zu erreichen.
    Der Hund folgte mir, während ich mich voranquälte und zusah, daß ich den Kopf über Wasser behielt.
    Dann fiel ich doch. Rücklings krachte ich in das harte Schilf, hörte es knacken und brechen, versank fast bis zu den Schienbeinen im Schlamm und wurde von einer auslaufenden Welle fast überschwemmt, während nach wie vor der Donner über den Himmel grollte und die Blitze ihre zackigen Speere durch die Finsternis schleuderten.
    Mit der linken Hand krallte ich mich am Rand des Stegs fest. Den Arm hatte ich angehoben, den rechten brauchte ich für die Waffe.
    Zum Glück schoß die Beretta auch, wenn sie naß geworden war. Das bewies sie im nächsten Augenblick, als der Hund erschien.
    Ich konnte ihn nicht verfehlen. Eine Welle hatte ihn in meine Richtung gedrückt.
    Vor mir sprühte die grünliche Gischt. Dahinter sah ich die Schnauze, und meine Silberkugel traf.
    Wahrscheinlich hatte ich den Schädel erwischt. Jedenfalls war von ihm nichts mehr zu sehen. Die Wellen drückten den Hund nach unten, sie würden den sich auflösenden Kadaver auch wieder wegtreiben.
    Hatte ich Ruhe?
    Für die nächsten Sekunden ja, so daß es mir gelang, mich durch den sperrigen Schilfwald zu wühlen und endlich das Land zu erreichen. Daß man mich gesehen hatte, war mir klar. Darauf konnte ich auch keinerlei Rücksicht nehmen, und so taumelte ich an Land.
    Klatschnaß, frierend, aber von einem innerlichen Feuer erfüllt, denn ich wollte die Person stellen, die ich vom Boot aus gesehen hatte. Meine Kleidung war von einem grünlichen Schleim bedeckt. Das Zeug, das der Sturm vom Grund aufgewühlt hatte.
    Wo steckte

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