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0327 - Vampir-Witwen

0327 - Vampir-Witwen

Titel: 0327 - Vampir-Witwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sollte. »Wer seid ihr?« fragte ich.
    »Weshalb habt ihr mich überwältigt?«
    »Das wollen wir dir sagen«, erwiderte die Frau, die wohl die Sprecherin war. Sie schob den Schleier hoch. »Ich heiße Violetta Valeri!«
    Sie hatte ein schmales Gesicht. Es zeigte einen romanischen Einschlag, wobei die Wangenknochen ein wenig vorstanden.
    Auch die nächste lüftete ihren Schleier. Es war die Blondine. »Du kannst mich Helga Gramer nennen«, sagte sie und lächelte bei dieser Vorstellung falsch.
    Die dritte hieß Gloria Gorden. Ihre Haare waren zu einer Lockenfrisur gedreht worden.
    Blieb die letzte. »Isabell Mori«, sagte die Frau. Sie hatte das dunkle Haar glatt wie ein Vorhang zu beiden Seiten des Kopfes nach unten hängen.
    Jetzt wußte ich also, mit wem ich es zu tun hatte, obwohl ich nicht schlauer geworden war, denn mir sagten die Namen nichts. Da hätte jede Smith heißen können, das wäre für mich kein Unterschied gewesen.
    Auch die Gesichter wirkten durch den zuckenden Flammenschein irgendwie gleich. Ich sah so gut wie keine Unterschiede. In der Kleidung hoben sie sich auch nicht ab. Vier Frauen, vier Witwen…
    Moment, meine Gedanken stockten. Witwen und ausgerechnet vier.
    Da hatte ich ja eine Verbindung zu den letzten Worten des Killers.
    Er hatte die Zahl vier erwähnt.
    Und hier standen die vier vor mir. Demnach hatten sie den Auftrag erteilt, mich umzubringen und Bill natürlich auch.
    Ich wollte es genau wissen und stellte deshalb die diesbezügliche Frage: »Habt ihr den Killer auf meinen Freund Bill Conolly gehetzt?«
    »Das haben wir«, erwiderte Isabell Mori.
    »Und aus welchem Grund?«
    »Du solltest erschossen werden. Wir mußten dich in eine sichere Falle locken, deshalb gingen wir ein wenig umständlich vor. Wir ließen erst auf deinen Freund schießen, der dich anrief, und du kamst auch. Leider hat der Plan nicht ganz geklappt.«
    »Und die Fledermaus?« fragte ich.
    Violetta Valeri übernahm das Wort. »Sie war ein Bote. Sie gehörte zu uns. Man hat sie uns vererbt.«
    »Wer?«
    Jetzt lachten alle vier. »Derjenige, dem wir einmal gehörten.« Die Valeri deutete der Reihe nach auf jede Frau. »Wir alle haben ihm gehört, denn wir waren seine Frauen. Er hat uns geheiratet und ein Erbe hinterlassen, das wir nun erfüllen werden.«
    »Verdammt, wer ist es denn?« rief ich.
    Gloria Gordon antwortete. »Der Baron von Tirano!«
    Mit vielem hatte ich gerechnet. Ich hatte an den Teufel gedacht, an andere Dämonen und was weiß ich nicht alles, doch auf den Baron von Tirano wäre ich nie gekommen.
    Er also!
    Meine Gedanken flogen automatisch zurück. Was hatte er uns, der 200 Jahre verschollen gewesen war und unter Ratten gelebt hatte, für einen Ärger bereitet! Von Deutschland bis in das ferne Indien zu der Rattengöttin Karni-Mata hatte sich seine Spur gezogen. Im Tempel der Katzengöttin war es mir gelungen, den Vampir zu vernichten, denn nichts anderes war der Baron. [1]
    Eine blutsaugende Bestie. Und nun kam heraus, daß er Frauen hinterlassen hatte – Witwen.
    Sie alle waren von ihm einmal geheiratet worden und hatten sich nun zusammengetan, um sich an dem zu rächen, der den Tod ihres Mannes verschuldet hatte.
    Ich bekam Angst.
    Diese vier Frauen konnten schlimmer sein als die gefährlichsten Bestien.
    Ihnen mußte durch die Vernichtung des Vampirs Schreckliches angetan worden sein, und sie waren in ihrem Haß unberechenbar.
    Die konnten auf der Stelle durchdrehen und mich vernichten. So schätzte ich sie ein.
    »Weißt du nun, mit wem du es zu tun hast?« fragte die Valeri.
    »Sicher.« Ich gab nur dieses eine Wort als Antwort. In meinem Hals drehte sich einiges zusammen, hinzu kam das Würgegefühl, so daß ich nur sehr schwer atmen konnte.
    »Wir haben ihn geliebt!« flüsterte Helga Gramer. »Sehr sogar. Über seinen Tod hinaus.« Sie ging einen halben Schritt näher an das Feuer heran, das seinen zuckenden Schein über ihr Gesicht warf und es auf eine gewisse Art und Weise dämonisch aussehen ließ.
    »Kannst du das verstehen, Geisterjäger? Kannst du diese große Liebe begreifen?«
    »Nein!«
    Die Gordon lachte girrend. »Du bist ein Mensch und verstehst die Liebe nicht?«
    »Ich meine eine andere Liebe. Nicht eine solche, wie ihr sie gegeben habt. Ihr ward ihm hörig. Geliebt habt ihr ihn nicht. Daran will ich nicht glauben. Einfach hörig. Außerdem war der Baron von Tirano kein Mensch, er war ein Monstrum. Ein Vampir, ein Blutsauger. Ihn zu lieben, bedeutet, sich mit ihm auf

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