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0327 - Vampir-Witwen

0327 - Vampir-Witwen

Titel: 0327 - Vampir-Witwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf dem Boden, nur wenn ich in Pfützen trat, gab es Geräusche.
    Die verursachte der Killer auch.
    Ich holte sogar auf.
    Er glitt voran, passierte die Haustür und wollte wahrscheinlich zu meinen Wagen gelangen.
    Ich wurde schneller.
    Kurz bevor er hinter dem Bentley Deckung nehmen konnte, rief ich ihn an. Meine Stimme klang nicht einmal laut, als ich »Stehenbleiben!« zischte.
    Der Mann rührte sich nicht. Er konnte sich vorstellen, daß ich keine Spielzeugpistole in der Hand hielt und wußte genau, wie er zu reagieren hatte.
    »Gut, mein Freund, gut«, sagte ich. »Keine Bewegung und weg mit der Waffe. Ich habe die besseren Argumente!«
    Er trug das Gewehr in der linken Hand, streckte den Arm nun waagerecht aus und öffnete die Faust. Das Gewehr fiel zu Boden.
    Mit dem Kolben zuerst schlug es auf und kippte dann zur Seite. Es blieb so weit von ihm entfernt liegen, daß es ihm Mühe bereiten würde, schnell an die Waffe heranzukommen.
    Ich ging auf ihn zu. Dabei schaute ich ihn mir genau an. Er war breit und kompakt gebaut. Seine Statur ließ bei ihm auf außergewöhnliche Kräfte schließen. Die Arme hatte er halb erhoben. Er trug eine dunkle Lederjacke, die naß glänzte. Sein Haar war ebenfalls dunkel.
    Drei Schritte hinter ihm verhielt ich meinen Schritt. »Und jetzt geh weiter!« flüsterte ich. »Bis zum Wagen. Da kannst du deine Hände auf das Dach legen und dich breitbeinig hinstellen. Und keine Tricks, verstanden?«
    »Klar.«
    Zum erstenmal hatte ich seine Stimme gehört. Sie klang kalt und rauh.
    So gefühllos, als hätte ich mit einem Automaten geredet.
    Er gehorchte meinem Befehl. Den ersten Schritt ging er vor, auch den zweiten. Und dann versuchte er es.
    Plötzlich fuhr er herum und ließ sich gleichzeitig zusammensacken. Es waren zwei Bewegungen in einer. Blitzschnell ausgeführt, und ich sah auch, wie sich sein rechter Arm bewegte. Eine typische Reaktion, die entsteht, wenn jemand eine Waffe ziehen will.
    Und das wollte er.
    Ich ließ ihn halb herumkommen, sprang gleichzeitig zur Seite und mußte schießen.
    Die Beretta spie die Silberkugel aus. Ich sah den Treffer und hörte seinen Schrei. Hart hatte es ihn erwischt. Durch seine schnelle Bewegung war mein Geschoß in seine Brust gefahren. Beide Arme riß er hoch und bewegte sich rückwärts. Mit zitternden Schritten ging er auf den Bentley zu und stieß mit dem Rücken dagegen.
    In der rechten Hand hielt er den Revolver. Sein Gesicht war verzerrt.
    Unter großen Mühen versuchte er, die Waffe in die Höhe zu bekommen, doch der Arm schien plötzlich mehrere Zentner zu wiegen. Es klappte nicht. Der Revolver rutschte ihm aus der Hand, prallte auf die Steine und blieb unerreichbar für den Killer liegen.
    Er selbst verlor das Gleichgewicht. Schwer schlug er zu Boden, wo er sich nicht mehr rührte.
    Hatte ich ihn erschossen?
    Mein Herz schlug wild, als ich auf den Leblosen zuging. Ich warf zufällig einen Blick auf die Tür und sah das Gesicht meines Freundes Bill Conolly hinter dem Spalt.
    »Du kannst kommen!«
    Bill schlüpfte ins Freie. »Hast du ihn erwischt, John?«
    Ich deutete auf die reglose Gestalt. Bill schaute mich kurz an, bevor er zu dem Fremden ging und sich neben ihn kniete. Er nahm beide Hände zu Hilfe, um ihn auf den Rücken zu drehen.
    Auch ich kniete mich hin. Beide schauten wir in ein blasses Gesicht.
    Auf der Stirn lag der Schweiß in kleinen Perlen. Den Mund hielt der Mann offen. Röchelnd kam der Atem über seine Lippen. Vor dem Mund sahen wir rosafarbenen Schaum. Speichel, der mit Blut gemischt war.
    Dieser Killer würde nicht mehr lange leben. Aber noch war er nicht tot, und vielleicht schaffte ich es, aus ihm einige Informationen herauszuholen. Ich beugte mich über ihn, während ich meine Hände auf die Rundungen seiner Schultern gelegt hatte.
    »Reden Sie, Mister! Weshalb haben Sie auf uns geschossen?«
    Er starrte mich an. Noch steckte Leben in seinen Augen.
    Wahrscheinlich hatte er meine Frage auch verstanden, doch er verschloß den Mund, weil er einfach keine Antwort geben konnte oder wollte.
    »Wer gab Ihnen den Auftrag?«
    »Die vier…«
    Es waren nur zwei Worte, die er mir erwiderte. Dann drang ein schwerer Atemzug aus seinem Mund, und einen Augenblick später wurde sein Körper schlapp.
    Es war vorbei!
    »Er ist tot«, flüsterte Bill.
    »Leider.« Ich erhob mich, zuckte mit den Schultern und starrte sekundenlang ins Leere, während Bill damit begann, die Taschen des toten Killers zu untersuchen. Wir mußten den

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