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wusste, dass sie auch etwas über Mr. Cordell äußern musste, doch es ärgerte sie, dazu genötigt zu sein. „Wir danken Dir auch dafür, dass Mr. Cordell eingegriffen hat. Seine Selbstlosigkeit und sein Mut haben uns vor größerem Schaden bewahrt." Im Stillen fügte sie hinzu: Bitte, lieber Gott, mach, dass er aus meiner Nähe verschwindet! „Beschütze uns vor allem Übel und segne das Mahl, das wir jetzt einnehmen wollen. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen."
„Amen", wiederholten die anderen Anwesenden.
„Essen wir, Leute!" forderte Mr. Hanley sie auf, und man begann, sich zu stärken.
Jeder außer Reina aß hungrig. Mr. Cordell saß viel zu sehr in ihrer Nähe, als dass sie sich hätte normal verhalten können. Seine Anwesenheit hatte sie schon beunruhigt, ehe ihr bekannt geworden war, um wen es sich bei ihm handelte. Nun jedoch, da sie die Wahrheit über ihn wusste, fand sie seine Anwesenheit noch erschreckender. Sie konzentrierte sich auf ihren Teller und gab zu essen vor, damit sie nicht ins Gespräch gezogen wurde. Je weniger sie jetzt äußerte, desto besser.
„Schwester Maria Regina?" fragte Ruth schließlich, weil sie fand, die Nonne sei sehr still und offenbar über irgendetwas beunruhigt. „Ja?"
„Heute Abend sind Sie schrecklich still. Fühlen Sie sich nicht wohl? Stimmt etwas nicht?"
„Nein, es ist alles in Ordnung. Nach den durch den Überfall erlittenen Schrecken bin ich nur etwas abgespannt."
„Ich bin sicher, meine Damen, dass Sie und auch das Mädchen müde sind", warf Fred ein und fand, sie hätten sich in Anbetracht der Umstände sehr gut gehalten.
„Sehr", bestätigte Reina mit einem müden Lächeln, das nicht vorgetäuscht war.
„Sobald wir mit dem Essen fertig sind und ich aufgeräumt habe, richte ich den Raum so her, dass Sie sich schlafen legen können", sagte Mr. Hanley.
„Vielen Dank, Sir. Ich bin überzeugt, mich nur richtig ausschlafen zu müssen, um wieder auf dem Posten zu sein", erwiderte Reina. In Gedanken fügte sie hinzu: Ich brauche meinen Schlaf und möchte, wenn ich morgens aufwache, die Sonne scheinen sehen, die Vögel singen hören und Mr. Cordell nicht mehr vorfinden.
Sie schaute auf und sah wieder seinen unergründlichen Blick auf sich gerichtet.
Plötzlich empfand sie ein starkes Gefühl der Beklemmung und wusste, sie musste Mr. Cordell entkommen, und sei es auch nur für eine Weile. Ungeachtet ihrer Nervosität rang sie sich zu einem kleinen Lächeln durch. „Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden. Ich möchte nach draußen gehen und etwas frische Luft schnappen."
„Selbstverständlich, Madam", erwiderte Mr. Hanley. „Es kann Ihnen nichts passieren, vorausgesetzt, Sie entfernen sich nicht zu weit vom Haus."
„Das werde ich nicht tun", versprach sie. Sie war glücklich darüber, dass sie sich zurückziehen konnte, um sich etwas zu beruhigen und wieder unter Kontrolle zu bekommen.
„Wenn es gewünscht wird, kann ich heißes Wasser machen", schlug Mr. Hanley vor, als die Nonne zur Tür ging. „Dann können die Damen sich waschen."
„Vielen Dank, Sir. Melissa und ich würden diese Möglichkeit sehr schätzen", sagte Ruth.
Reina blickte an sich herunter und stellte fest, dass der Habit sehr schmutzig war.
Durch die elende Hitze, das Versorgen von Mr. Pokes blutender Schulterwunde, dem Hocken im Staub und dem Verbinden von Mr. Cordells Arm war das weiße Gewand dreckig geworden. Wenngleich sie vor der Flucht gezögert hatte, zwei Habits mitzunehmen, war sie nun froh, sich dann doch dazu entschlossen zu haben. „Ich werde Ihr freundliches Angebot nutzen, Mr. Hanley. Wäre es auch möglich, einige Sachen zu waschen?"
„Selbstverständlich!" antwortete Mr. Hanley. „Gehen Sie hinaus und genießen Sie den Spaziergang, Schwester. Ich habe alles für Sie bereit, wenn Sie zurückkommen."
„Danke." Sie verließ den überfüllten Raum, eifrig darauf bedacht, den Frieden und die Ruhe der mondhellen Nacht auszukosten.
„Seien Sie da draußen vorsichtig, Schwester", rief Mr. Poke ihr warnend nach, während sie durch die Tür ging. „Zu dieser Nachtzeit gibt es allerlei Ungeziefer."
„Ja, ich werde Acht geben", lautete ihre Antwort. Sie wusste jedoch, an welche Art von Ungeziefer Mr. Poke dachte. Die einzige Sorte Ungeziefer, derentwegen sie sich Sorgen machte, saß jetzt am Esstisch und starrte sie mit seinem verdammt enervierenden Blick an.
Clay beobachtete sie beim Verlassen des Hauses, und dann stürmten
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