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033

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Titel: 033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In seidenen Fesseln
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einzige Grund, weshalb er sie zu ihrem Vater brachte.
    „Es tut Ihnen Leid?" Sie kochte vor Wut. „Sie sind doch Kopfgeldjäger, nicht wahr?
    Für den richtigen Preis würden Sie alles tun, nicht wahr?"
    Mr. Cordells Blick wurde eisig. „Es stimmt, jeder Mensch hat seinen Preis. Meiner ist zufällig so hoch, dass Sie sich die Ausgabe nicht leisten können."
    Die verächtlich geäußerte Bemerkung machte Reina noch wütender, und erneut zerrte sie an den Fesseln. „Binden Sie mich los! Lassen Sie mich endlich frei! Ich schreie, wenn Sie mich nicht losbinden!"
    Gelassen griff Clay nach dem auf dem kleinen Tisch neben ihm liegenden Halstuch.
    „Damit kann ich Sie sehr wirkungsvoll am Schreien hindern. Also zwingen Sie mich nicht, es zu benutzen."
    Nach dieser Drohung wurde sie blass und wich, so gut es ging, vor ihm zurück. „Das würden Sie nicht wagen!"
    „Ich wage sehr viel, Miss Alvarez. Sie müssten das inzwischen doch am besten wissen."
    „Binden Sie mich los! Lassen Sie mich aus der Kabine! Ich werde dem Kapitän sagen, dass Sie mich entführt und gegen meinen Willen auf dieses Schiff gebracht haben", stieß Reina wütend durch die zusammengebissenen Zähne hervor.
    „Das glaube ich nicht."
    „Wieso nicht?" fragte sie herausfordernd.
    „Zum einen wird der Kapitän Ihnen nicht glauben. Wissen Sie, als ich Sie gestern an Bord brachte, schliefen Sie in meinen Armen. Ich habe dem Kapitän gesagt, wir seien frisch verheiratet, und das sei der Grund für Ihre Erschöpfung." Zufrieden hielt Clay inne, weil Miss Alvarez entrüstet nach Luft geschnappt hatte.
    „Wie konnten Sie!"
    „Das war ganz leicht. Sollten Sie jetzt jedoch zum Kapitän gehen und ihm eine ganz andere Geschichte erzählen ..." Viel sagend zuckte Clay mit den Schultern. „Nun, vielleicht würde er Ihnen glauben. Er würde indes auch daran denken, dass wir die letzte Nacht gemeinsam hier verbracht und im selben Bett geschlafen haben."
    „Wirklich, Sie nichtswürdiger, grässlicher ..." , tobte Reina und sah plötzlich sehr erschüttert aus. „Sie haben doch nicht . . . Sie sind doch nicht ..."
    „Sie meinen, ob ich mit Ihnen geschlafen habe, als Sie noch bewusstlos waren?" half Clay ihr nach, weil er wusste, was sie im Sinn hatte. „Nein, Miss Alvarez, ich habe Sie nicht angefasst. Wie Sie sich bestimmt sehr gut vorstellen können, muss ich eine Frau nicht betäuben, um mit ihr schlafen zu können."
    Reina hasste ihn, weil er sie an ihre Schwäche erinnert hatte. „Sie sind verdorben, Mr. Cordell! Sie können mich nicht die ganze Fahrt hindurch ans Bett gefesselt lassen! Ich werde die Kabine verlassen, und wenn ich draußen bin, erzähle ich dem Kapitän die Wahrheit!" drohte sie, ohne an die Konsequenzen zu denken, die sich dann ergeben würden.
    Da sie trotz der unleugbaren Tatsache, im Nachteil zu sein, ihren Widerstand nicht aufgab, platzte Clay wütend heraus: „Wenn Sie wollen, Miss Alvarez, dass der Kapitän Sie für eine Schlampe hält, dann tun Sie sich keinen Zwang an und berichten Sie ihm alles! Wenn Sie wollen, können Sie mich sogar festnehmen lassen. Dann sind Sie hier mitten im Golf von Mexiko auf sich angewiesen und können sich lediglich auf den guten Willen des Kapitäns verlassen, Sie notfalls zu beschützen. Vielleicht ist er ein guter, ehrbarer Mann, vielleicht auch nicht."
    „Was wollen Sie damit sagen?" Die Andeutungen erschreckten Reina.
    „Ich will damit sagen, dass Sie in Sicherheit sind, solange ich Sie beschütze. Ihnen wird nichts passieren. Es ist meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Sie unbeschadet bei Ihrem Vater eintreffen, und ich habe die Absicht, meine Pflicht zu erfüllen. Falls Sie mich jedoch einsperren lassen . . .", Clay schaute Miss Alvarez in die wütend beitzenden Augen, „ . . . sind Sie allein und hilflos. Für einen Seemann gibt es nichts Begehrenswerteres als eine
    schutzlose, schöne junge Frau. Wahrscheinlich würde der Kapitän Ihnen zuerst Gewalt antun und Sie dann, wenn er seine Gelüste befriedigt hat, der Mannschaft überlassen."
    Bei dieser Vorstellung schluckte Reina schwer.
    Angesichts ihrer entsetzten Miene erkannte Clay, dass er sie zum Nachdenken gebracht hatte. Er hoffte, sie möge so klug sein, ihm zu glauben. „Das Abendessen wird bald serviert. Es wäre nett, wenn ich es in Begleitung meiner Gattin einnehmen könnte."
    „Mit Ihnen gehe ich nirgendwo hin, Mr. Cordell!" weigerte sie sich starrsinnig.
    Er lachte sie an. „Oh, ich befürchte, Sie irren sich, denn Sie

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