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033

033

Titel: 033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In seidenen Fesseln
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er nicht mehr daran, nach Windown zurückzureiten. Sein Seelenschmerz und das Gefühl der Erniedrigung waren zu groß.
    Er musste eine Weile für sich allein sein, um Zeit zum Nachdenken zu haben.
    Er schwang sich in den Sattel und lenkte das Pferd zum Fluss und dem dort gelegenen Stadtviertel mit den heruntergekommenen Tavernen. Das war nicht die Gegend, in der er normalerweise sein Vergnügen suchte, wenn er sich in New Orleans aufhielt, und darüber war er froh, denn er wollte nicht das Risiko eingehen, jemanden zu treffen, den er kannte. Er wollte sich nur betrinken und Vergessen finden.
    Clay machte die Augen einen Spalt weit auf und wurde sofort vom grellen Mittagslicht geblendet, das durch die verschmutzten Fenster fiel. Die unerwartete Helligkeit tat ihm weh, und aufstöhnend legte er schützend den Unterarm über die Augen.
    „Mein Lieber?" drang eine nuschelnde weibliche Stimme ganz aus der Nähe zu ihm.
    Überrascht zuckte er zusammen, weil er begriff, dass er nicht allein war. Er nahm den Übelkeit erregenden Duft eines süßlich riechenden Parfüms und den schalen Gestank von Alkohol wahr, und der Magen krampfte sich ihm zusammen.
    Benommen überlegte er, wo er sein mochte. Er sehnte sich danach, die unerträglichen Kopfschmerzen loszuwerden, und erinnerte sich schwach an eine halb geleerte Whiskyflasche.
    „Gib mir den Whisky", brummte er, weil er etwas benötigte, um sich den trockenen Hals anzufeuchten und einen klaren Kopf zu bekommen. Er hatte einen grässlichen Geschmack im Mund, der ihm wie brackiges Wasser aus einem sumpfigen Flussarm vorkam.
    „Hier", hörte er die Stimme, und eine Flasche wurde ihm in die Hand gedrückt. „Soll ich dir helfen, dich aufzusetzen?"
    Er schaute sich um, und sein Blick fiel auf die verführerisch neben ihm im Bett ausgestreckt liegende, hübsche Frau, die langes schwarzes Haar und eine üppige Figur hatte. Er konnte sich jedoch beim besten Willen nicht erinnern, wieso er nackt neben ihr lag. Ächzend hob er die Flasche an die Lippen und trank einen langen Schluck Whisky
    „Lass mich dir helfen", erbot Monique LaPointe sich erneut. Ihre Stimme hatte sehr vieldeutig geklungen. Sie war zwar erst neunzehn Jahre alt, jedoch schon mit vielen Kunden zusammen gewesen, von denen indes keiner sie derart erregt hatte wie der junge Mann an ihrer Seite. Clay, wie er hieß, sah gut aus und war sehr männlich. Im Stillen bedauerte sie, dass sie einen Mann wie ihn nicht heiraten konnte, die Möglichkeit vielleicht jedoch gegeben gewesen wäre, seine Frau zu werden, hätte sie ein anderes Leben geführt. Er war die Art Mann, der nett und freundlich sein konnte und Wert darauf legte, nicht nur sich, sondern auch ihr Vergnügen zu bereiten. Sie hatte jeden Augenblick mit ihm genossen, seit er zwei Abende zuvor mit ihr in ihr Zimmer gegangen war, und es widerstrebte ihr sehr, ihn sie verlassen zu sehen.
    „Nein!" lehnte er ihr Angebot ab, setzte sich auf und blickte sich im Raum um. Noch immer wusste er nicht, wo er sich befand. Wieder hob er die Flasche an den Mund und trank rasch einen weiteren Schluck, um sich innerlich zu stärken.
    „Das hast du gestern Nacht nicht gesagt", erwiderte Mo-nique kokett und hoffte, seine Leidenschaft erneut wecken zu können. Beim Liebesspiel war er unersättlich gewesen, und es hatte ihr viel Spaß gemacht, ihm zu Gefallen zu sein. Sie streckte die Hand aus, um seine Brust zu streicheln, doch ehe sie ihn berühren konnte, stieß er sie brüsk fort.
    Ihm war klar, dass er fort musste. „Lass das!" äußerte er schroff. „Wie spät ist es?"
    „Dich interessiert die Uhrzeit? Ich meine, du solltest mich fragen, welcher Tag heute ist."
    „Welcher Tag? Was soll das heißen?" erkundigte er sich stirnrunzelnd.
    „Du bist seit zwei Tagen hier."
    „Seit zwei Tagen?" wiederholte er. Diese erschreckende Mitteilung ernüchterte ihn jäh, und er fragte sich, wie er zwei volle Tage seines Lebens hatte verlieren können.
    Ungestüm stellte er die Flasche auf den Fußboden und verließ das Bett. Er überlegte, was in den vergangenen Tagen geschehen sein mochte, nahm verlegen seine Sachen an sich und fing an, sich anzuziehen. „Ich muss gehen."
    „Schade", erwiderte Monique bedauernd und beobachtete enttäuscht, wie er sich die Hosen anzog und den Gürtel schloss. „Es ist noch so früh, und wir könnten . . ."
    „Hier!" Er griff in die Hosentasche und nahm das ihm verbliebene Geld heraus. Er zählte einen großzügig bemessenen Betrag ab, warf die

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