0333 - Drei Herzen aus Eis
schüttelte den Kopf. »Nein, nicht bei mir. Ich bitte dich…«
»Bis jetzt hatte ich auch keinen Grund. Du hast gut gearbeitet, man hat dich nicht gesehen, obwohl man dir bereits auf der Spur ist, das muß ich dir auch sagen.«
»Sie können mich nicht finden.«
»Darüber denke ich anders, aber lassen wir das, mein Lieber. Denk lieber an die Zukunft.«
»Und wie sieht die aus?«
»Du kannst die Herzen nehmen und das versuchen, was du immer wolltest. Aber die drei Herzen genügen mir nicht, ich brauche noch ein viertes, ein ganz bestimmtes.«
Pierre war überrascht. »Davon hast du mir nichts gesagt, Asmodis. Wir waren uns einig…«
»Nein, wir waren uns nicht einig, weil ich dir meine Pläne noch nicht verraten habe. Diese drei Herzen sind für mich nicht mehr als ein Anfang. Man kann es auch als schmückendes Beiwerk bezeichnen. Ich will etwas anderes.«
»Ein viertes Herz?«
»Genau!«
Der junge Mann schüttelte den Kopf. Er hatte drei Morde begangen und rechnete damit, daß sich der Teufel zufrieden geben würde. Aus diesem Grunde traf ihn die Überraschung doppelt so stark, und er wußte nicht, was er sagen sollte.
Der Satan schickte ihm ein leises Lachen entgegen. »Hast du dich durch diese Taten übernommen? Schaffst du es nicht mehr, mir ein weiteres Herz zu holen?«
»Ich wüßte nicht, aus welch einem Grund…«
»Den Grund kenne ich, und das soll dir genügen. Diese drei Herzen, die du vor dir siehst, habe ich vereist. Es sind Eisherzen. Sie befinden sich in dieser mit Schwarzer Magie gefüllten Vitrine und werden, so kann man sagen, immer wieder magisch aufgeladen, so daß sie reagieren können, wie du es willst. Nun brauche ich aber ein viertes Herz, und das wirst du mir besorgen.«
»Wer ist die Person?« Die Stimme des Killers klang brüchig.
»Wieder eine Frau!«
Pierre hob den Blick. Für einen winzigen Moment glitt ein Lächeln über seine Lippen. Das war schon gut, denn mit Frauen kam er wesentlich besser zurecht. Die ließen sich überraschen, und sie konnten sich auch nicht so wehren.
»Zufrieden?«
»Ja, schon…«
»Gut, dann will ich dir den Namen sagen. Diese Frau hat einmal auf meiner Seite gestanden, doch sie ist zu einer Verräterin geworden. Und eines sage ich dir. Verräter bestrafe ich nach den Gesetzen der Hölle. Daß diese in den Augen der Menschen grausam sind, kannst du dir denken. Hör genau zu, wenn ich dir jetzt den Namen des Opfers sage. Die Frau heißt Jane Collins! Hast du verstanden? Jane Collins!«
Pierre nickte. Dennoch hatte er Einwände. »Ich habe den Namen nie gehört, weißt du.«
»Das ist nicht schlimm. Ich werde mich schon melden und dir sagen, wo du sie finden kannst. Ich werde sie nach Paris locken, du brauchst nicht zu fahren, aber ich will ihr Herz!« Die letzten Worte waren hart ausgestoßen worden, und sie ließen keinen Zweifel daran, wie ernst es dem Satan damit war.
Pierre wußte, daß der andere ihn in der Hand hatte. Er konnte nichts mehr sagen, nur noch nicken.
Der Teufel war zufrieden. »Ich sehe, daß du einverstanden bist. Willst du mich weiter an deiner Seite haben? Willst du, daß ich mich nicht gegen dich stelle, dann gehorche.«
»Ja, das werde ich!«
»Dann ist es gut…« Asmodis begann zu lachen, bevor sich sein Gesicht auflöste wie ein Nebelstreif, der von der Sonne beschienen wurde.
Pierre war wieder allein.
Nein, nicht ganz, denn vor ihm in der Vitrine befanden sich die drei Herzen aus Eis…
In den nächsten Sekunden geschah nichts. Der Student Pierre stand auf dem Fleck, als wäre er selbst zu Eis geworden. Sein Blick war starr auf die Vitrine gerichtet. Er sah die drei Herzen und auch die erstarrten Blitze dazwischen. Mit ihren Spitzen berührten sie die Herzen, so daß es den Anschein hatte, als würden die gefrorenen Gegenstände von ihnen festgehalten.
Der Teufel hatte seinem Diener gesagt, daß er mit den Herzen seine Experimente machen konnte. Dies wollte Pierre sofort in die Hand nehmen. Bisher hatte ihn der Satan beschützt und ihn auch nicht angelogen.
Er hoffte, daß alles so blieb.
Noch traute er sich nicht, die Herzen aus der Vitrine zu nehmen.
Er schlich um sie herum, ohne daß ein Laut zu hören war. Das hier war ein Zentrum der Magie. Die Herzen schlugen nicht, sie waren erstarrt.
Kristalle aus Eis hatten sich über sie gelegt und waren auch in das Innere der drei gedrungen. Da floß kein Blut mehr, da wurde nichts gepumpt, die Herzen lagen steif in der Schwärze.
Pierre hatte sie
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