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0339 - Wir griffen ins Agentennest

0339 - Wir griffen ins Agentennest

Titel: 0339 - Wir griffen ins Agentennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir griffen ins Agentennest
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rufen das FBI an«, schlug Grover vor.
    Der Grauhaarige nickte und ging hinüber zu dem kleinen Tisch, auf dem das Telefon stand. Er nahm den Hörer auf, drehte sich um und fragte: »Kennt jemand von Ihnen die Nummer vom FBI?«
    Automatisch notierte ich die genaue Uhrzeit auf dem Block, der vor mir auf dem Schreibtisch lag.
    Es war genau 10.22 Uhr, als der Anruf kam.
    »Hier spricht Dr. Norman von Infire. Ich möchte eine Vermisstenanzeige bei Ihnen aufgeben«, sagte der Anrufer aufgeregt.
    »Was ist Infire?«, wollte ich wissen und gab Phil, der mir gegenübersaß, ein Zeichen. Er angelte sich den Mithörer heran.
    »Institute for Industrial Research«, erklärte der Anrufer, »Wir beschäftigen uns mit gewissen Forschungsaufträgen, über die ich Ihnen am Telefon nichts sagen kann.«
    Phil gab mir einen Wink, erhob sich und ging schnell aus unserem Office.
    »Wer wird vermisst?«, fragte ich.
    »Meine Sekretärin Jane Holloway«, berichtete Dr. Norman. »Sie ist weder gestern noch heute zum Dienst erschienen. Ich habe daher heute einen meiner Leute zur Wohnung meiner Sekretärin geschickt. Die Wohnung war leer. Der Wagen meiner Mitarbeiterin stand vor der Tür. Ich kann mir einfach keinen Reim darauf machen. Irgendetwas muss da passiert sein. Miss Holloway ist sonst ein Muster an Zuverlässigkeit. Ich verstehe das einfach nicht.«
    Mir kam die Geschichte auch nicht geheuer vor. Aber ich hatte schon eine solche Menge vom Vermisstenanzeigen, dass ich mich nicht so aufregte wie der Mann am anderen Ende der Leitung. Trotzdem schien dieser Fall hier anders zu liegen als die Fälle, mit denen ich mich bis jetzt beschäftigen musste.
    Ich ließ mir die genaue Personenbeschreibung geben und Einzelheiten, soweit sie dem Anrufer bekannt waren. Ich notierte sie alle auf dem Zettel, den ich vor mir liegen hatte. Ich war noch nicht ganz fertig mit meiner Fragerei, als Phil wieder zurückkam. An seiner Miene erkannte ich, dass er etwas Besonderes erfahren haben musste. Ich zog fragend eine Augenbraue hoch und deckte die Sprechmuschel des Telefons mit der Hand ab.
    »Die Infire hat etwas mit dem Pentagon zu tun«, flüsterte Phil mir zu. »Wichtiger Laden, hatte wohl einen geheimen Forschungsauftrag.«
    Mir schien die Affäre jetzt schon bedeutsamer zu sein, als ich erst geglaubt hatte. Ich gab diesem Dr. Norman Anweisung, wie er sich zu verhalten hatte.
    »Am besten kommen wir gleich zu Ihnen«, sagte ich abschließend und ließ mir die genaue Anschrift geben. »Sie haben sicherlich in Ihrem Institut ein Bild von der Dame. Das brauchen wir, um eine Suchaktion zu starten. Andererseits sollten Sie sich aber nicht zu viel Kopfschmerzen machen, denn noch wissen wir nicht, was mit der jungen Dame los ist.«
    Dr. Norman schien davon überzeugt, dass seiner Sekretärin tatsächlich etwas zugestoßen war. Vielleicht war sie auch einem Verbrechern zum Opfer gefallen. Ich konnte ihn nicht überzeugen, dass sich alles auch als ganz harmlos aufklären könne.
    »Wir werden uns selbst darum kümmern«, entschied ich. »Komm, Phil. Wir fahren zu diesem Institut.«
    »Und die Geschichte mit Gonzalez?«, protestierte Phil schwach. »Wir müssen doch die Fahndung nach Gonzalez ankurbeln.«
    »Die Fahndung läuft«, sagte ich. »Im Moment können wir doch nicht sehr viel daran tun. Diese verschwundene Miss aus dem Forschungsinstitut scheint mir im Augenblick viel wichtiger. Ich glaube zwar nicht, dass da etwas passiert ist, sonst hätte man doch in der Wohnung von ihr sicher einige Anhaltspunkte gefunden. Wäre sie entführt worden, dann ist das Mädchen bestimmt nicht freiwillig mitgegangen, und dann hätten eigentlich Spuren Zurückbleiben müssen. Aber wir wollen uns die Geschichte doch lieber gründlich ansehen, sonst bekommen wir vielleicht am Schluss noch Vorwürfe vom Pentagon zu hören.«
    »Das möchte ich auf keinen Fall riskieren«, brummte Phil. »Dann lass uns schon lieber gehen, auch wenn es vergebens sein sollte.«
    ***
    Das Institut lag in der Edgecombe Avenue. Es musste mit der Rückseite fast an den Roger Morris Park grenzen, den die hohen Bäume des Parks in steinern genauen Ausmaß anzeigten. Rund um das Institut lief eine hohe Mauer. Nur auf der Vorderfront, zur Straße hin, war eine breite Einfahrt.
    Das Institut lag ganz alleine dort, ohne die Nachbarschaft anderer Häuser.
    »Wir scheinen erwartet zu werden«, antwortete ich und wies mit einer Kopfbewegung zum Eingang hinüber. Dort stand ein Herr in einem weißen Kittel.

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